• 29.01.2014, 09:59:18
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Bures: Österreich hat nun ein "Weltraum-Ministerium" - Nationalrat ändert Bundesministeriengesetz

Wien (OTS/BMVIT) - Heute, Mittwoch, ändert der österreichische
Nationalrat das Bundesministeriengesetz und erklärt das
Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT)
ganz offiziell zum "Weltraum-Ministerium". Das BMVIT betreut schon
seit Jahren die österreichischen Weltraumaktivitäten, die angesichts
ihrer gewachsenen Bedeutung und der intensiven Arbeit, jetzt auch
ausdrücklich diesem Ministerium zugeordnet werden.

Bereits seit über zehn Jahren unterstützt das BMVIT mit dem
nationalen Weltraumprogramm österreichische Unternehmen bei der
Erforschung und Entwicklung von Weltraumtechnologien. Mit Erfolg: Der
erste österreichische Satellit TUGSAT-1 hob im Vorjahr von Indien aus
Richtung Weltall ab. Seither sammelt er Daten über
Helligkeitsschwankungen von Sternen, um das Rätsel der Entstehung des
Universums zu entschlüsseln. Den rechtlichen Rahmen für derlei
Weltraum-Aktivitäten bildet das Weltraumgesetz, das das BMVIT 2011
auf den Weg gebracht hat und vom Parlament einstimmig beschlossen
wurde.

"Ob als täglicher Wetterbericht, in der Telefonie, als
Satellitenfernsehen oder als Navigationshilfe, um effizienter von A
nach B zu kommen: Weltraumtechnologien nutzen uns allen und wir alle
nutzen sie", erklärt Technologieministerin Doris Bures. "Es freut
mich, dass die Weltraumangelegenheiten nun auch offiziell in meinem
Ministerium gebündelt sind, denn Weltraumaktivitäten sind auch ein
wichtiger Technologie- und Wirtschaftsmotor und schaffen
hochqualifizierte Arbeitsplätze." ****

Weltraumforschung als Wirtschaftsmotor

Waren es 1999 etwa zehn Unternehmen, sind es heute rund 100
österreichische Firmen und Institutionen mit über 1.000
MitarbeiterInnen, die im Raumfahrtsektor tätig sind. Diese
Unternehmen machen als Zulieferer von Weltraum-Spitzentechnologien
bereits jährliche Umsätze von mehr als 125 Millionen Euro. Durch die
jahrzehntelangen Investitionen des BMVIT in die Weltraumforschung-
und -infrastruktur konnten österreichische Unternehmen und
Forschungseinrichtungen ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken und in den
Programmen der Europäischen Union im Bereich der Erdbeobachtung und
der Meteorologie mitmischen.

62 Millionen für die Weltraumtechnologien

Kaum eine Weltraummission kommt heute noch ohne österreichische
Technologie aus. So fliegt die Ariane-Rakete mit Treibstoff-Leitungen
aus Österreich und die NASA kommuniziert interorbital mit einer
Technologie "made in Favoriten". 62 Millionen Euro werden heuer in
Programme der Europäischen Weltraumorganisation ESA, in das nationale
Weltraumforschungsprogramm und in die gemeinsame europäische
Weltrauminfrastruktur und -forschung investiert. Hier geht es u.a. um
die Beteiligung Österreichs an Eumetsat, also der europäischen
Organisation zur Nutzung von meteorologischen Satelliten, durch die
das BMVIT der österreichischen Volkswirtschaft laufende Wetterdienste
zur Verfügung stellt.

Wie hoch der Stellenwert der heimischen Weltraumforschung ist, kann
man nicht zuletzt daran sehen, dass die Rückflüsse aus den
ESA-Forschungs- und Entwicklungsprogrammen über 100 Prozent liegen.
Heuer starten auch die Weltraumbetriebsprogramme der EU im Bereich
der Satellitennavigation mit Galileo und im Bereich der
Erdbeobachtung mit Copernicus, wo sich der österreichischen Industrie
aufgrund der Vorarbeiten in der ESA Beteiligungsmöglichkeiten
eröffnen.

Weltraumforschung als Lebensretter

Weltraumtechnologien nutzen nicht nur dem besseren Verständnis des
Universums, der Blick aus dem All ermöglicht uns auch die Erforschung
unseres "Heimat-Planeten". Weltraumtechnologien helfen etwa dabei,
das Klima und den Klimawandel besser zu verstehen, in der Raumplanung
effizienter zu werden oder Naturgewalten wie Hochwasser früher
erkennen zu können.

BMVIT vertritt Österreichs in allen internationalen
Weltraum-Organisationen

Bereits seit dem Jahr 1997 vertritt das BMVIT Österreich in der
europäischen Weltraumorganisation ESA. Im Jahr 2010 hat das BMVIT
auch die Vertretung Österreichs in der neu geschaffenen
EU-Ratsformation Weltraum übernommen. Weiters ist das BMVIT für
Österreich in der europäischen GALILEO-Behörde sowie dem neuen
Erdbeobachtungssystem COPERNICUS vertreten. (Schluss)

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