• 28.01.2014, 10:17:17
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EU-Saatgutverordnung: Agrarausschuss verspricht Zurückweisung

GLOBAL 2000 und Arche Noah an die Politik: Saatgut-Vielfalt, statt Industrieeinfalt

Utl.: GLOBAL 2000 und Arche Noah an die Politik: Saatgut-Vielfalt,
statt Industrieeinfalt =

Wien/Brüssel (OTS) - In Sachen EU-Saatgutverordnung geht der Krimi
weiter: Gestern haben führende Abgeordnete des Agrarausschusses
angekündigt, die EU-Saatgutverordnung an die Kommission zurückweisen
zu wollen. Das ist erstmal nur eine Ankündigung: Am 11. Februar muss
der Agrarausschuss die Zurückweisung per Abstimmung annehmen und dann
muss das Plenum des EU-Parlaments noch über die Zurückweisung
abstimmen. "Wir müssen weiterhin sehr wachsam sein", sagt Heidemarie
Porstner, Agrarsprecherin bei der Umweltschutzorganisation GLOBAL
2000. "Die Saatgutindustrie und ihre Lobby werden bis zuletzt
versuchen, eine Zurückweisung der Verordnung zu verhindern." Die
EU-Saatgutverordnung bedroht die Vielfalt: alte und seltene Sorten
von Obst, Gemüse und Getreide werden in die Illegalität getrieben. In
Europa haben bisher rund 700.000 Bürgerinnen und Bürger
Protestpetitionen gegen die Verordnung unterstützt - allein 300.000
in Österreich.

Eine Zurückweisung würde bedeuten, dass die EU-Kommission die
EU-Saatgutverordnung systematisch überarbeiten und einen neuen
Entwurf vorlegen muss. Wermutstropfen: Dazu braucht es unter
Umständen zwei Abstimmungsdurchgänge, und es ist nicht sicher, ob das
noch vor der EU-Wahl im Mai gelingen kann. Wenn das nicht gelingt,
könnte das neu gewählte EU-Parlament die Arbeit am alten Entwurf
dennoch fortsetzen. "Damit wollen sich die Freunde der Industrie im
EU-Parlament eine Hintertür offen halten. Sie hoffen, ihre
Partikularinteressen durchzubringen, wenn die EU-Wahl erstmal
geschlagen ist", warnt Iga Niznik, Politik-Referentin bei ARCHE NOAH,
dem Verein zur Erhaltung und Verbreitung der Kulturpflanzenvielfalt.
"Die EU-Kandidaten aller Fraktionen müssen gegenüber den WählerInnen
offenlegen, welches Saat- und Pflanzgutrecht sie für Österreich und
Europa wollen."

Niznik und Porstner abschließend: "Unsere PolitikerInnen müssen
zeigen, dass sie sich trauen, die Zukunft zu gestalten, statt nur die
Gegenwart zu verwalten. Ein zukunftsweisendes Saat- und
Pflanzgutrecht muss die Vielfalt zu einer anerkannten Norm auf
Augenhöhe mit dem Industriestandard machen."

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | GLL

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