• 28.01.2014, 09:00:54
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35 Jahre pro:woman, Ambulatorium am Fleischmarkt, 20 Jahre Zentrum für Vasektomie

Wien (OTS) - 35 Jahre ist es her, dass Österreichs wohl bekannteste
Klinik für Schwangerschaftsabbrüche eröffnet wurde und seit 20 Jahren
werden im Zentrum für Vasektomie am Wiener Fleischmarkt auch
männliche Klienten behandelt.

Viele kennen die Adresse, vielleicht aus eigener Erfahrung oder
sie ist einfach "ein Begriff": pro:woman, das Ambulatorium am
Fleischmarkt.

Schwangerschaftsabbruch 1975-1979-2014

Bereits 1973 wurde die rechtliche Grundlage für die
Liberalisierung des Schwangerschaftsabbruchs geschaffen, die
sogenannte Fristenregelung im Parlament beschlossen. Das Gesetz trat
Anfang 1975 in Kraft und somit war die Zeit der "Engelmacherinnen"
vorbei. Kurz darauf, 1976 wurde zunächst in einer kleinen Ordination
der Grundstein für das Ambulatorium am Fleischmarkt gelegt und somit
fanden erstmals in Österreich Schwangerschaftsabbrüche auf
rechtlicher Grundlage und nach modernen medizinischen Richtlinien
statt. Die Nachfrage wurde grösser und schon 1979 wurde das
Ambulatorium an seinem heutigen Standort am Fleischmarkt 26 in der
Wiener Innenstadt eröffnet. Seit damals ist es als private
Tagesklinik und Krankenanstalt registriert. 1994 entstand das
Zentrum für Vasektomie und 2006 wurde aus dem "Ambulatorium am
Fleischmarkt" das heutige pro:woman Ambulatorium.

Gestern wie heute ist pro:woman Österreichs erfahrenste
Anlaufstelle rund um die Themen Familienplanung, Empfängnisverhütung
und Schwangerschaftsabbruch und somit täglicher Begleiter von Frauen
in einer schwierigen Lebenssituation. "Professionelle psychologische
Beratung und medizinisch modernste Behandlungsmöglichkeiten stehen
bei uns im Mittelpunkt", so Elke Graf, Leiterin des Ambulatoriums.
"Frauen brauchen erfahrene, bestens ausgebildete Begleiterinnen und
einfühlsame, persönliche Betreuung, die weder wertet noch
beeinflusst. An unserer Telefon-Hotline stehen erfahrene
Mitarbeiterinnen 24 Stunden pro Tag mit Rat und Tat Hilfe suchenden
KlientInnen zur Verfügung. Jährlich werden mehr als 12.000 Anfragen
beantwortet. Mit der Registrierung als Krankenanstalt sind außerdem
die höchsten Auflagen in Bezug auf Hygiene und Einsatz
bestqualifizierter ärztlicher und pflegerischer Expertinnen und
Experten verbunden."

Liberales Gesetz in Österreich

Im Vergleich zu Deutschland entscheidet die Frau alleine, ob sie
eine Schwangerschaft abbrechen will oder nicht. Zwingende
Beratungsgespräche (außer medizinischer Natur) gibt es hierzulande
ebenso wenig wie die sogenannte "Cool-Off-Phase", in der Frauen
zwangsweise über ihre Entscheidung nachdenken müssen.
Dennoch ist das Gesetz umstritten, Forderungen feministischer Kreise
nach der völligen Abschaffung des Gesetzes selbst stehen jenen für
die Einführung der deutschen, restriktiveren Indikationenregelung
gegenüber.

Medikamentöser Schwangerschaftsabbruch nimmt zu

Geändert haben sich die Möglichkeiten, eine Schwangerschaft
abzubrechen. Hat es im Gründungsjahr des Ambulatoriums 1979
ausschließlich operative Behandlungsmöglichkeiten gegeben, steht seit
1999 bei pro:woman auch die Möglichkeit des medikamentösen
Schwangerschaftsabbruchs zur Verfügung.

Rund ein Viertel aller Frauen nimmt diese Variante in Anspruch.
Die Vermeidung einer Operation inklusive Narkose sowie die
Möglichkeit, eine Schwangerschaft bereits in einem sehr frühen
Stadium mittels Medikamenten abzubrechen bewegen die Frauen zu dieser
Wahl. Voraussetzung für den medikamentösen Schwangerschaftsabbruch
ist, dass er in einer Krankenanstalt vorgenommen wird. pro:woman
erfüllt als eine der wenigen privaten Einrichtungen diese strenge
gesetzliche Bedingung.

Anteil der 14 bis 19-jährigen Frauen wieder rückläufig

"Hat sich zwischen 2005 und 2009 der Anteil jugendlicher Frauen
dramatisch von 4 % auf knapp über 12 % erhöht, sieht das Ambulatorium
seit 2010 erfreulicherweise wieder rückläufige Klientenzahlen in
dieser Altersgruppe.", so Graf. "Derzeit sind 9,5 % unserer
Klientinnen zwischen 14 und 19 Jahre alt. 23 % sind zwischen 20 und
24 Jahre alt und rund 41 % sind im Alter zwischen 25 und 34.

Nachfrage nach Vasektomie steigt weiter

Die Vasektomie, neben dem Kondom die einzige Verhütungsmethode für
den Mann, erfreut sich nach wie vor steigender Beliebtheit unter
Österreichs Männern.

Vornehmlich sind es Männer in stabilen ehelichen Beziehungen, die
sich einer Vasektomie unterziehen. Ist der Kinderwunsch
abgeschlossen, ist die Unterbindung der Samenleiter tatsächlich eine
gute Alternative zur "weiblichen" Verhütung. Die kurze
Operationsdauer (rund 20 Minuten benötigen die erfahrenen Operateure
bei pro:woman für den Eingriff) und die minimal invasive
Operationsmethode veranlasst viele Männer dazu, die Verantwortung für
die Verhütung innerhalb ihrer Beziehung zu übernehmen.

"Viele Frauen haben irgendwann genug von Pille und Co und wünschen
sich die geteilte Verantwortung für das Thema Familienplanung", so
Graf. Die Vorteile der Vasektomie liegen auf der Hand: Sie ist neben
der Sterilisation der Frau die sicherste aller verfügbaren
Verhütungsmethoden und gefürchtete Nebenwirkungen wie ein Ende der
Potenz oder gar der Hormonproduktion werden zwar oft vermutet,
gehören jedoch in das Reich der Mythen.

Auch der Blick aufs Haushaltsbudget lohnt sich: Vergleicht man die
monatlichen Kosten für die Pille mit den Kosten für eine Vasektomie,
so hat sich die Vasektomie bereits nach rund drei Jahren amortisiert.

Forderung nach Präventivmaßnahmen und kostenloser Verhütung
für alle Frauen

"Keine oder ungeeignete Verhütung sind die Gründe für eine
ungewollte Schwangerschaft. Das Wissen um Verhütungsmittel, aber auch
den eigenen Körper und die eigene Fruchtbarkeit ist immer noch zu
gering und führt sehr oft zur ungeplanten Schwangerschaft", so Elke
Graf.

"Speziell für junge Mädchen muss es gezielte Aufklärungsarbeit
durch ExpertInnen und kostenlose Verhütung geben. Gefordert sind
sowohl Eltern als auch öffentliche Institutionen, das System der
Aufklärung und Familienplanung auf eine nachhaltige und zeitgemäße
Basis zu stellen. Der Schwangerschaftsabbruch kann nie völlig
verhindert werden, aber Abbruchsraten könnten mit geeigneten
präventiven Maßnahmen wesentlich reduziert werden. Richtige
Sexualerziehung und der rasche und kostenlose Zugang zu
Verhütungsmitteln hätten eindeutig einen positiven Effekt auf den
Wissensstand und das Risikobewusstsein unter Sexualpartnern."

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NEF

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