
Stockerau (OTS) - Wenn's der Wirtschaft schlecht geht, geht's auch
der Umwelt schlecht - so ließe sich ein Slogan der österreichischen
Wirtschaftskammer abwandeln. Wenn im Rahmen der EU Klimastrategie von
einer Reindustrialisierung Europas die Rede ist, spielen
CO2-Emissionen kaum noch eine Rolle. Mehr denn je sind regionale
Initiativen gefragt, appelliert Mag. Monika Döll, Saint-Gobain ISOVER
Austria, an österreichische Unternehmen.
Mangelhafter Klimaschutz kommt teuer. 500 Millionen Euro kosten
allein die CO2-Zertifikate, die Österreich wegen des Nichterreichens
der Kyotoziele nun kaufen muss. Dazu sind die Rückgänge in den
Wintersportorten zu zählen, die ein Minus von rund 25% bei
Tagesgästen verzeichnen. Der Anblick beschneiter Pisten inmitten
frühlingshaften Grüns lässt viele zuhause bleiben. "Wir sehen und
bezahlen also schon heute die Auswirkungen des Klimawandels. Es ist
zu befürchten, dass die gestern präsentierte EU-Klimastrategie 2040
keinen Richtungswechsel herbeiführen wird", so Döll.
Das so wichtige Thema Energieeffizienz hat die Kommission bereits
auf Herbst 2014 verschoben. Zuvor soll noch die Wirksamkeit der
Energieeffizienzrichtlinie 2020 evaluiert werden. Und so verstreicht
wieder wertvolle Zeit. Döll appelliert an alle Verantwortlichen in
der Baubranche: "Maßgeblich für die Energieeffizienz ist die Art, wie
wir unsere Häuser heizen, kühlen und mit Strom versorgen. Wir
brauchen Passivhäuser. Alles andere können wir uns nicht leisten."
Sie stellt sich damit gegen all jene Stimmen, die eine Rückkehr zum
Niedrigenergiehaus fordern und diesen Schritt mit der Forderung nach
leistbarem Wohnen begründen. Leistbares Wohnen ist eng mit den
Energiekosten einer Wohnung oder eines Hauses verbunden. Schon heute
müssen die Österreicher mehr als ein Monatsgehalt für die Heizung
ihrer eigenen vier Wände ausgeben. Ein Anteil, der sich mit den
steigenden Preisen für fossile Energieträger schon in absehbarer
Zukunft deutlich erhöhen wird - und daran wird auch die Förderung von
Schiefergas nichts ändern. Im Gegenteil, aufgrund der dramatischen
ökologischen Auswirkungen dieser Technik wird das Problem noch
verschärft.
Landespolitiker und Unternehmer schaffen Fakten
Politische Entscheidungsprozesse sind langwierig, vor allem wenn
sie auf internationaler Ebene und unter erheblichem Druck der
globalen Wirtschaft entstehen müssen. Regionale und lokale
Initiativen dagegen können viel schneller und in der Umsetzung
wirksamer sein. Deshalb appelliert Döll an die
Eigenverantwortlichkeit der Menschen: "Gebäude, die jetzt geplant und
errichtet werden, stehen auch in 50 oder 100 Jahren noch in Betrieb.
Warum akzeptieren Auftraggeber dann immer noch Gebäudekonzepte, die
energetisch nicht optimiert sind und deren Energieversorgung auf
fossilen Energieträgern basiert?" Österreich hat in den letzten
Jahren gezeigt, dass es auch anders geht. In mehr als der Hälfte
aller Vorarlberger Gemeinden gibt es bereits öffentliche Gebäude in
Passivhausstandard. Ein Landtagsbeschluss aus dem Jahr 2007 verlangt,
dass alle geförderten Mehrfamilienhäuser verpflichtend in
Passivhausstandard zu errichten sind - und so gibt es in dem kleinen
Bundesland Vorarlberg bereits über 130 Mehrfamilienhäuser in
Passivhausstandard.
Ähnlich die Situation in Niederösterreich:
Aufgrund eines Landtagsbeschlusses von 2008 werden alle Landes- und
Gemeindebauten in Passivhausstandard errichtet. 2012 feierte man den
Spatenstich für zwei Krankenhausbauten in Passivhaus Standard. Immer
häufiger werden auch großvolumige Gewerbe- und Bürobauten als
Passivhäuser errichtet. Im November 2012 wurde mit dem EOD Raiffeisen
Tower das mit 80 m höchste Passivhaus Wiens errichtet, zwei weitere
sind in Bau. 2015 wird das mit 70.000 Quadratmeter Nutzfläche größte
Bürogebäude in Passivhausstandard an die Nutzer übergeben.
Es ist Common sense, dass globale Probleme wie die Klimaerwärmung
nur global gelöst werden können. Möglicherweise liegt die globale
Lösung aber in vielen regionalen und lokalen Initiativen, so Döll:
"Unterschätzen wir nicht die Macht der Einzelnen. Wenn
vorausschauende Landespolitiker in ihrem Einflussbereich effektive
Regularien einführen, wenn verantwortungsbewusste Bauherren auf
energieeffiziente Gebäude und erneuerbare Energieträger setzen, wenn
Konsumenten mit ihrem Einkaufsverhalten Einfluss auf globale Konzerne
nehmen, dann kommen wir vielleicht schneller zu globalen Lösungen."
Saint-Gobain ISOVER Austria ist der führende Anbieter von
Mineralwolledämmstoffen in Österreich. Durch die Entwicklung
modernster Dämmsysteme und Vermittlung von Know-how unterstützt das
Unternehmen den österreichischen Weg in die Energieunabhängigkeit.
Seit 1992 ist ISOVER Austria Teil der französischen Saint-Gobain
Gruppe: Saint-Gobain zählt zu den 100 größten Industrieunternehmen
weltweit (ca. 195.000 Mitarbeiter in 64 Ländern) und ist auf die
Bereiche Bauprodukte, energieeffiziente Systeme,
Hochleistungswerkstoffe, Verpackung und Baufachhandel fokussiert.
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