- 20.01.2014, 13:08:45
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Die Wiener Staatsoper trauert um Claudio Abbado
Zum Tod des großen italienischen Dirigenten und ehemaligen Musikdirektors der Wiener Staatsoper
Utl.: Zum Tod des großen italienischen Dirigenten und ehemaligen
Musikdirektors der Wiener Staatsoper =
Wien (OTS) - Der große italienische Dirigent Claudio Abbado ist am
heutigen Montag, 20. Jänner 2014, im 81. Lebensjahr nach schwerer
Krankheit in seiner Wohnung in Bologna verstorben. Der Maestro, der
zu den bedeutendsten Dirigenten der Gegenwart zählte, war unter
anderem von 1986 bis 1991 Musikdirektor und Generalmusikdirektor der
Wiener Staatsoper.
"Ich bin persönlich tief betroffen vom Tod von Claudio Abbado - die
Musikwelt hat heute einen der ganz Großen verloren. Bereits seit
meiner Pariser Studienzeit habe ich zahlreiche Konzerte und
Vorstellungen erlebt, die dieser Ausnahmedirigent geleitet hat und
die ich nie vergessen werde. Er hat aber nicht nur künstlerisch
tiefe, bedeutende Spuren etwa in Mailand, Wien, Berlin, Salzburg und
zuletzt Luzern hinterlassen, sondern auch nachhaltige strukturelle
Visionen in die Tat umgesetzt und somit Generationen von Musikern
geprägt. So wird sein Einsatz und seine Arbeit für die von ihm
gegründeten Orchester noch lange in die Zukunft wirken", so
Staatsoperndirektor Dominique Meyer. Generalmusikdirektor Franz
Welser-Möst, der in den Achtzigerjahren Assistent von Claudio Abbado
an der Wiener Staatsoper war: "Von Claudio Abbado, der ein sehr
umgänglicher und kollegialer Künstler war, konnte ich in meiner Zeit
als sein Assistent wichtige musikalische Standpunkte kennenlernen und
ins Leben mitnehmen. Ich habe ihn für sein enormes Arbeitspensum sehr
bewundert, genauso wie für seine Beharrlichkeit und Zielstrebigkeit,
mit der er Projekte anging, die ihm ein Anliegen waren. So etwa "Wien
Modern" und das "Gustav Mahler Jugendorchester" - zwei Meilensteine,
die in Wien stets an ihn erinnern werden."
Im Haus am Ring debütierte Claudio Abbado vor 30 Jahren - am 22. März
1984 - mit der Premiere von Simon Boccanegra. Insgesamt dirigierte er
16 Werke in 173 Staatsopern-Vorstellungen, darunter Premieren von
Boris Godunow, Chowanschtschina, Don Carlo, Don Giovanni (im Theater
an der Wien), Elektra, Fierrabras (im Theater an der Wien sowie im
Haus am Ring), Il viaggo a Reims, L'italiana in Algeri, Le nozze di
Figaro (im Theater an der Wien), Pelléas et Mélisande, Un ballo in
maschera und Wozzeck, eine Neueinstudierung von Lohengrin sowie
Vorstellungen von Carmen und Il barbiere di Siviglia. 1989 und 1994
nahm er an den Japan-Gastspielen der Wiener Staatsoper teil, wo er
Aufführungen von Il viaggo a Reims, Wozzeck, Le nozze di Figaro und
Boris Godunow leitete. Bei einem Gastspiel der Wiener Staatsoper 1987
an der Deutschen Oper Berlin dirigierte er Simon Boccanegra und
Wozzeck.
1986 wurde er Musikdirektor des Hauses, ein Jahr später wurde er zum
Generalmusikdirektor Wiens ernannt. Seine Position als Musikdirektor
der Wiener Staatsoper kündigte er im Oktober 1991 aus
gesundheitlichen Gründen.
Zum letzten Mal am Dirigentenpult des Hauses am Ring stand er bei
einer Vorstellung von Boris Godunow vor 20 Jahren: am 30. September
1994.
Im Gedenken an ihren ehemaligen Musikdirektor hisst die Wiener
Staatsoper die schwarze Flagge und widmet Claudio Abbado am 23.
Jänner 2014 die Vorstellung von Boris Godunow.
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