- 16.01.2014, 13:10:14
- /
- OTS0150 OTW0150
Q-Check: 2014 als Reality-Check für die Aktienmärkte

Wien (OTS) - Am Expertenforum "Q-Check", veranstaltet von
DerBörsianer und Metrum Communications, herrschte am Mittwoch
Optimismus für das Börsejahr 2014. An den bisher von der hohen
Liquidität getriebenen Aktienmärkten rückt 2014 die Realität und
damit die fundamentale Entwicklung der Unternehmen verstärkt in den
Mittelpunkt. Die weltweite Konjunkturerholung sollte sich dabei
positiv auf die Entwicklung der Unternehmensgewinne auswirken. Die
Experten erwarten daher überwiegend ein gutes Aktienjahr 2014.
"Die Kapitalmärkte befinden sich aktuell in einer
Transformationsphase. Es geht raus aus der Liquiditätsphase und
hinein in eine Zeit, in der die Unternehmen wieder liefern müssen",
meint Jörg Rohmann, Chefanalyst von Alpari Deutschland. Da vor allem
in den USA die expansive Geldpolitik behutsam zurückgefahren werde,
rücken die Fundamentaldaten wieder in den Fokus der Anleger. Gute
Daten würden auch wieder als positive Impulse für die Aktienmärkte
wahrgenommen. Die Angst, dass dadurch die Zeit des billigen Geldes
vorbei sei, rücke in den Hintergrund. "Good news sind auch wieder
good news", so Rohmann. Da derartige Transformationsphasen zumeist
mit erhöhter Volatilität einhergehen und die aktuelle Marktsituation
schon etwas überdehnt sei, rechnet der Experte im 1. Quartal durchaus
mit einer Korrekturphase. Die (süd-)europäischen Indizes sollten aus
dieser jedoch gestärkt hervortreten.
Erika Karitnig, CIO Equities & Multi Assets bei der BAWAG PSK
INVEST, sieht das Jahr 2014 als Reality-Check für die Unternehmen:
"2013 war dominiert von der liquiditätsgetriebenen Rally und der
Hoffnung auf eine wirtschaftliche Erholung. Davon haben vor allem die
Aktienmärkte in den entwickelten Märkten profitiert. 2014 müssen die
Unternehmen nun beweisen, dass sie die Erwartungen auch erfüllen
können." Die Chancen dafür stünden gut, denn die Weltwirtschaft werde
sich, getragen von den USA, gut entwickeln. In Europa rechnet
Karitnig mit einer Erholung, wobei sich Deutschland "als
Konjunkturlokomotive Europas einmal mehr sehr gut entwickeln wird"
und der Erfolg vor allem aus dem Export käme. Die Unternehmensgewinne
werden steigen und damit die Gewinnerwartungen erfüllt werden. Für
Anleger sei ein selektiver Einstieg daher immer noch ratsam, denn die
Bewertungen "zeigen trotz der Rally im Vorjahr kein Bild der
Besorgnis. Sie liegen im historischen Durchschnitt, und das niedrige
Zinsumfeld stützt weiter die Wirtschaft und die Aktienmärkte."
Auf Selektion setzt auch Michael Kukacka, Geschäftsführer
Ringturm KAG und Leiter ESPA Österreich-Aktienfonds: "Auf den ersten
Blick ist der ATX im Vergleich zu anderen Indizes wie DAX oder Dow
Jones ein Trauerspiel. Uns fehlen ganz einfach Titel aus den
Outperformer-Branchen der letzten Jahre wie Gesundheit, Konsum oder
Technologie. Den Erfolg muss man daher in der Nische suchen." Bei
einem zweiten Blick fände man an der Wiener Börse nämlich
ausgezeichnete Unternehmen, die mit einer erfolgreichen
Nischenstrategie Marktführer sind sowie ein Top-Management und hohe
Bilanzqualität besäßen. Dazu zählt Kukacka unter anderem Andritz,
Schoeller-Bleckmann, Mayr-Melnhof oder Rosenbauer "und die Liste
ließe sich noch beliebig erweitern". Auch er sieht steigende
Unternehmensgewinne als Schlüssel zum Erfolg: "Wien hat bei den
Unternehmensgewinnen deutlich stärker verloren als Frankfurt oder New
York. Und sich bisher auch nicht wieder erholt. 2014 sehen wir hier
Aufwärtspotenzial und damit gute Chancen für österreichische Aktien."
Am Wiener Immobilienmarkt wird eine unverändert hohe Nachfrage und
ein geringes Angebot auch das Jahr 2014 bestimmen. "Zinshäuser gibt
es fast keine mehr zu kaufen, und bei leistbarem Wohnraum trifft eine
besonders hohe Nachfrage auf ein sehr geringes Angebot. Obwohl Wien
jährlich um rund 25.000 Einwohner wächst, gibt es deutlich zu wenig
Neubau. Die Politik ist daher gefordert, Investitionen zu fördern",
fasst Johannes Endl, Vorstand der ÖRAG-Österreichische Realitäten AG,
die Marktsituation zusammen. Am Investmentmarkt seien Käufer zuletzt
deutlich selektiver geworden. "Ein Zinshaus oder eine Vorsorgewohnung
sind kein Sparbuch. Das hat sich inzwischen herumgesprochen.
Investoren sind vorsichtiger geworden und prüfen genau das Produkt
und die Planannahmen." Passen diese, biete der Wiener
Wohnimmobilienmarkt unverändert Investitionschancen. Am
Büroimmobilienmarkt seien wieder verstärkt (internationale)
institutionelle Investoren aktiv. Im Fokus stünden vor allem
Office-Neubauten mit langfristigen Mietverträgen.
Riesiges Aufwärtspotenzial für den europäischen Telekom-Sektor
sieht Hannes Ametsreiter, CEO der Telekom Austria Group: "Europas
Telekomunternehmen sind vom ehemaligen Technologieführer zum
Nachzügler verkommen. Das ist bedauerlich, birgt für die Zukunft aber
große Chancen". Um diese zu nützen bedürfe es einer weiteren
Marktkonsolidierung "da wir sonst zwar niedrige Preise aber eine
schlechte Infrastruktur haben", attraktive regulatorische
Rahmenbedingungen, die Wachstum und Innovationen fördern und viel
Arbeit. "Wir haben in den nächsten Jahren einen harten Job vor uns,
um mehr Effizienz zu schaffen und Innovationen zu ermöglichen. Wer
hier zuerst etwas macht, wird vorne sein - auch an den
Kapitalmärkten." Die Telekom Austria sieht Ametsreiter in den
jeweiligen Märkten als Nummer 1 oder 2 gut positioniert. Wichtigster
Markt für die in Südosteuropa stark vertretene Telekom-Gruppe sei
unverändert Österreich: "Hier gewinnen oder verlieren wir." Am
Heimmarkt habe es zuletzt vor allem im Festnetzbereich eine positive
Entwicklung gegeben. Wachsen wolle man vor allem durch
"Konsolidierung, dort wo es geht", weitere Schritte in Richtung
Konvergenz und erst dann durch eine regionale Verbreiterung.
Bilder und Präsentationen finden Sie unter www.q-check.at
Über Q-Check - Quarterly Market Update
Die Initiative Q-Check (Quartals-Check) setzt sich zum Ziel, ein
schlagkräftiges Branchen-Netzwerk zum Erfahrungs- und
Informationsaustausch für die Stärkung des heimischen Kapitalmarkts
zu schaffen. Im Rahmen vierteljährlicher Treffen in der Wiener
Sky-Bar präsentieren Finanzhäuser ihre Markteinschätzungen für das
nächste Quartal, und Branchenexperten diskutieren Entwicklungen der
nationalen und internationalen Finanzmärkte mit der Finanzcommunity
sowie Fachjournalisten und Anlegern. Die Initiatoren des Q-Check sind
DerBörsianer, eine Marke von Wayne Financial Media und Metrum
Communications.
Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service
sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NEF






