• 15.01.2014, 11:00:37
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"Kinder schützen - Eltern stützen": Psychologin Mikosz über 45 Jahre in der MA 11

Langjährige Leiterin des psychologischen Dienstes geht in Pension

Utl.: Langjährige Leiterin des psychologischen Dienstes geht in
Pension =

Wien (OTS/RK) - "Sie waren der erste Mensch, der an mich geglaubt
hat. Anrufen wollte ich Sie jedoch erst nachdem ich meinen Weg
gefunden habe", bedankte sich ein mittlerweile 30-Jähriger bei
Belinda Mikosz. Für die Leiterin des Psychologischen Dienstes der MA
11 (Amt für Jugend und Familie) war diese Anerkennung die
Bestätigung, dass sich Engagement lohnt, denn "oft ist man genau
derjenige, den ein junger Mensch gebraucht hat". Diese "Maxime" sowie
"Kinder zu schützen und Eltern zu stützen" vertritt sie gemeinsam mit
ihren MitarbeiterInnen. "Prinzipiell wollen die meisten Eltern 'gute
Eltern' sein. - Dass es manchmal nicht klappt, hängt auch oft mit der
eigenen Biografie und den daraus resultierenden Defiziten zusammen.
Trotzdem gilt es Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen - die
eigene schwierige Kindheit darf nicht als Entschuldigung dienen.
Unterstützungsangebote seitens der Jugendhilfe wirken immer dann,
wenn sie mit Einsicht und Veränderungsbereitschaft der Betroffenen
einhergehen", erklärt die ehemalige Kindergartenpädagogin,
Sozialarbeiterin, Klinische Psychologin und Psychotherapeutin.

37 PsychologInnen für Prävention und Risikoeinschätzung

Im psychologischen Dienst der MA 11 arbeiten 37 PsychologInnen,
die in den Eltern-Kind-Zentren, in den Regionalstellen Soziale Arbeit
mit Familien und in den Wohngemeinschaften tätig sind. In den
Eltern-Kind-Zentren gibt es ein multiprofessionelles Angebot von
PsychologInnen, SozialarbeiterInnen, SozialpädagogInnen und
ÄrztInnen. "Dieses niederschwellige Angebot bietet Eltern
Informationen zu Entwicklung und Förderung ihrer Kinder, vermittelt
praktische Anleitung und die Möglichkeit sich mit anderen Eltern in
so genannten Elternrunden auszutauschen", so Mikosz. Im Sinne der
Prävention sollen etwaige Probleme bereits im Vorfeld besprochen und
eine bestmögliche Lösung gefunden werden. Ein weiteres Aufgabengebiet
der PsychologInnen im Jugendamt ist die Fachexpertise zur
Risikoeinschätzung und Erziehungsfähigkeit der Eltern sowie, damit
verbunden, regelmäßige Gespräche mit allen Familienangehörigen und
kooperierenden ProfessionistInnen. Auch in den Wohngemeinschaften der
Stadt unterstützen PsychologInnen und SozialpädagogInnen die Kinder.
Psychotherapie und psychologische Behandlung spielen im Bedarfsfall
eine große Rolle.

"Modediagnose" Hyperaktivität

Die Zunahme der Diagnose "Hyperaktivität" bereitet der klinischen
Psychologin Sorgen: "Es gibt temperamentvolle Kinder - und solche,
die zu wenig Regeln kennen. Manche Kinder sind wahrnehmungsstark und
handlungsbereit - und somit auch anstrengend, oder aber Sensibelchen,
die vielfach reizüberflutet sind. "Kein Kind gleicht dem anderen und
daher gilt es in allen Fällen genau hinzusehen, die Ursachen zu
erkennen und das Kind nicht sofort mit Medikamenten zu behandeln.
Kinder sollten nicht den Eindruck bekommen, dass sie von den
Erwachsenen nur zu ertragen sind, wenn sie regelmäßig Medikamente
nehmen. Eine solche Erkenntnis ist für die zukünftige Entwicklung
des Kindes nicht hilfreich, schädigt das Selbstwertgefühl und mindert
das Selbstvertrauen. Medikation ist keine Problemlösung, es gilt die
Ursache zu finden und die Behandlung darauf abzustimmen", betont
Belinda Mikosz.

Erziehungsberatung, Talkbox und Psychologie

Die Tätigkeit der PsychologInnen des Psychologischen Dienstes ist
sehr vielfältig und daher bedarf es fachlicher Standards, die laufend
weiterentwickelt und den neuersten wissenschaftlichen Erkenntnissen
angepasst werden. Im Rahmen der psychologischen Beratung werden unter
anderem die videounterstützte Erziehungsberatung, Coaching für
Pflegeeltern, sowie Erziehungsratgeber und klinisch-psychologische
Behandlungen angeboten. Beratung speziell für Jugendliche gibt es
auch im Internet, wie etwa auf www.talkbox.at.

In der Pension wird sich Belinda Mikosz weiterhin der Psychologie
widmen: "Coachings, Seminare aber auch Bücher und Bilderbücher zu
Themen der Erziehung zu schreiben und zu gestalten werde ich auch
gerne weiter tun!"

Pressebild demnächst unter http://www.wien.gv.at/pressebilder
abrufbar

(Schluss) bon

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