• 03.01.2014, 10:00:38
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Burgtheater entlässt Vizedirektorin

Wien (OTS) - Silvia Stantejsky, Vizedirektorin des Burgtheaters,
wurde im Dezember entlassen. Entsprechende Informationen des
Nachrichtenmagazins NEWS bestätigt Burgtheater-Direktor Matthias
Hartmann auf dem Portal www.news.at. Die hoch angesehene
Betriebswirtin und Theaterwissenschafterin hatte erst im Frühjahr die
kaufmännische Direktion des Hauses zurückgelegt, da sie die budgetäre
Situation des Hauses - die Subvention wurde trotz massiv gestiegener
Kosten seit 14 Jahren nicht substanziell erhöht - nicht mehr
verantworten könne. Damals avancierte sie zur Vizedirektorin.

Hartmann auf news.at: "Tatsächlich haben die Wirtschaftsprüfer bei
der gesetzlichen Gebarungsprüfung der letzten Spielzeit, für die Frau
Stantesjky noch als Geschäftsführerin zuständig war, Irregularitäten
festgestellt." Deshalb wäre über Weisung von Bundestheater-Chef Georg
Springer die Suspendierung, später auch die Entlassung erfolgt. "Das
Gesetz der Unverzüglichkeit, von dem ich erst jetzt Kenntnis erlangt
habe, besagt, dass ich mich als Geschäftsführer strafbar mache, wenn
ich nicht sofort handle, sowie mir diese Umstände zur Kenntnis
gebracht werden."

Hartmann zufolge erwuchs dem Haus kein finanzieller Schaden. "Aber
die Buchungsvorgänge waren nicht so, wie sie den Regeln eines
Betriebes entsprechen, der kaufmännisch geführt wird." Haus-intern
wird Silvia Stantejsky als Opfer bezeichnet: Sie habe mit
buchhalterischen Mitteln den Spielbetrieb aufrecht erhalten wollen.

Eine weitere, externe Prüfung soll bis zum Frühjahr abgeschlossen
sein. Bis dahin verbittet sich Hartmann jede Vorverurteilung: "Der
größte Glücksfall wäre, da alles jetzt lückenlos aufgeklärt wird,
wenn sich die Schuldlosigkeit herausstellte. Wenn alles in Ordnung
wäre, obwohl unorthodoxe Geschäftswege gesucht wurden. Ich sehe in
dem Ganzen auch eine Chance: Es wird jetzt klar, wohin die
Unterdotierung führt. Ich hoffe sehr auf den neuen Minister: Wenn er
ein Haus von der Bedeutung des Burgtheaters will, muss es der Staat
auch bezahlen. Wir haben Erträge gesteigert und Kosten gespart, aber
irgendwann geht es nicht mehr weiter."

Silvia Stantejsky wollte sich zur Causa nicht äußern.

Hartmann bestätigt auch, selbst ein Theaterstück geschrieben zu
haben: "Der falsche Film", eine Groteske über den Opportunismus von
Künstlern im Nazi-Reich, wurde schon ohne Nennung des Autors im
Akademietheater ausprobiert, als eine Vorstellung ausfiel. Nach dem
Erfolg soll nun im März die Premiere stattfinden.

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