- 20.12.2013, 14:03:13
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Steiermark: Franz Titschenbacher ist neuer Landwirtschaftskammer-Präsident
Gerhard Wlodkowski legt Amt nach 21 Jahren zurück
Utl.: Gerhard Wlodkowski legt Amt nach 21 Jahren zurück =
Graz (OTS) - Mit überwältigender Mehrheit wählte heute die
Vollversammlung Franz Titschenbacher zum neuen Präsidenten der
Landwirtschaftskammer Steiermark. Titschenbacher erhielt 94,6% der
Stimmen. Er folgt dem langjährigen Präsidenten Gerhard Wlodkowski.
Neue Vizepräsidentin ist die Deutsch Goritzer Bäuerin Maria Pein, die
86,5% der Stimmen bekam.
Dank für das Vertrauen
In einer ersten Reaktion dankten der neue LK-Präsident und die
Vizepräsidentin für das große Vertrauen. Titschenbacher und Pein
betonten, dass sie ihrem Amt mit großem Respekt und Freude begegnen
und die neue Aufgabe als große Herausforderung sehen. Er könne auf
ein gutes, agrarpolitisches Fundament und mit der
Landwirtschaftskammer auf ein "gut bestelltes Haus" bauen, betonte
Titschenbacher. Konkret nannte er die EU-Agrarreform sowie das
Regierungsprogramm, in denen die Weichen zukunftstauglich gestellt
sind. Auch das Haus LK ist zu einem modernen Beratungs-, Bildungs-
und Serviceunternehmen ausgebaut.
Lob für den scheidenden Präsidenten von allen Fraktionen
Für den scheidenden Präsidenten Wlodkowski, der knapp 21 Jahre an
der Spitze der LK Steiermark stand, gab es Standing Ovations sowie
großes Lob und Anerkennung von allen drei in der Vollversammlung
vertretenen Fraktionen. Wlodkowski, der mit dem Goldenen Ehrenzeichen
der LK ausgezeichnet wurde, betonte in seiner Abschiedsrede: "Ich
habe die Aufgabe immer mit 'Herzblut' gemacht." Sein Nachfolger
unterstrich: "Wlodkowski ist ein großer steirischer Bauernvertreter,
Agrarpolitiker und Sozialpartner. Als durchsetzungsstarker Verhandler
mit Weitblick hat er in Graz, Wien und Brüssel enorm viel für die
heimischen Bäuerinnen und Bauern erreicht." Auch
Landeshauptmann-Stellvertreter Hermann Schützenhöfer würdigte
Wlodkowski als "großen Bauernführer mit Handschlagqualität", dessen
Freundschaft er sehr schätze.
Titschenbacher: Herausfordernde Aufgabe
Als große, herausfordernde Aufgabe bezeichnet Titschenbacher, der
sich zu einer produzierenden Landwirtschaft bekennt, die Umsetzung
der neuen Regeln für die gemeinsame EU-Agrarpolitik ab 2014. "Hier
sind Sicherheit und Planbarkeit für die Bauern das Entscheidendste.
Dafür werde ich kämpfen."
Mit realistischer Zuversicht und der Kraft der Regionen
"Ich will die steirischen Bauern mit realistischer Zuversicht in
die Zukunft führen und Unterstützer sowie Wegbereiter von neuen
Chancen und Ideen sein", so Titschenbacher weiter. "Gemeinsam mit den
Verantwortungsträgern der verschiedenen agrarischen Sparten will ich
die Kraft der Regionen und der Regionalität weiter stärken sowie
bäuerliche Innovationen und Produktentwicklungen vorantreiben."
Jugend: Landwirtschaft hat Zukunft!
"Die Landwirtschaft ist ein Wirtschaftszweig der Zukunft, die
insbesondere der bäuerlichen Jugend und den Hofübernehmern viele
Chancen offen hält. Nicht die Betriebsgröße ist dafür
ausschlaggebend, sondern eine gute, fundierte Ausbildung und die
lebensbegleitende Weiterbildung, der Ideenreichtum und die
persönliche Einstellung", betonte der Präsident.
Erneuerbare Energie als nachhaltiges Stärkefeld
Ein großes Stärkefeld für die steirischen Bauern sind die
erneuerbaren Energieträger. Damit leistet die Landwirtschaft, die
Leidtragende des Klimawandels ist, einen wichtigen Beitrag, die
Folgen der Klimaveränderung zu mildern. Titschenbacher: "Ich werde
eine noch stärkere Vernetzung von Landwirtschaft, Industrie und
Forschung vorantreiben, um gemeinsame Chancen noch effizienter zu
nützen und den Klimawandel zu bremsen."
Schlagkräftig auf dem Markt - Faire Preise
Land- und forstwirtschaftliche Produkte und Innovationen können
auf dem Markt nur dann erfolgreich sein, wenn sie in entsprechenden
Mengen verfügbar sind. "Ich will die Partnerschaft zu den
Verarbeitungs- und Vermarktungsbetrieben, Erzeugergemeinschaften und
Genossenschaften weiter ausbauen, damit die landwirtschaftlichen
Erzeugnisse schlagkräftig vermarktet werden können", betonte
Titschenbacher. "Die Einkommen der Landwirte müssen im Wesentlichen
aus der Produktion kommen, für unsere Qualitätswaren müssen wir auch
faire Preise erzielen können."
Botschafter für ein realistisches Bild der Landwirtschaft in
der Gesellschaft
Der Dialog mit der Gesellschaft ist dem neuen LK-Präsidenten ein
Herzensanliegen. "Es geht um mehr Wertschätzung für die Bäuerinnen
und Bauern: Ich werde daran arbeiten, dass die Gesellschaft ein
realistisches Bild von der Landwirtschaft zeichnet. Das ist die
Grundlage eines respektvollen Miteinanders", so Titschenbacher.
Pein: Bauern brauchen Wertschätzung und Wertschöpfung sowie
eine soziale
Absicherung
Auch Vizepräsidentin Maria Pein trat in ihrer Antrittsrede für
eine flächendeckende, nachhaltig produzierende Landwirtschaft ein.
"Neben der Wertschätzung unserer kostbaren, regionalen Lebensmittel
brauchen wir auch eine entsprechende Wertschöpfung, damit die Bauern,
insbesondere die bäuerliche Jugend, die Chancen und Möglichkeiten
nutzen sowie die Höfe erhalten und weiterentwickeln können." Eine
ihrer Kernaufgaben sei auch die soziale Absicherung der bäuerlichen
Bevölkerung: "Ich kämpfe für eine nachhaltige Absicherung der
Pensionen, des Generationenvertrages und der
Sozialversicherungsanstalt der Bauern."
Problematik rund um Maiswurzelbohrer lösen
Die Vizepräsidentin ging auch auf die Problematik rund um den
Maiswurzelbohrer ein. Sie setze sich intensiv dafür ein, "den
Maisanbau zu erhalten und Alternativen zum Ausfall der
Futtergrundlage Mais zu finden".
Weiterentwicklung der Höfe muss möglich sein
"Um die Wettbewerbsfähigkeit der steirischen Betriebe zu erhalten,
muss auch künftig eine Weiterentwicklung möglich sein", betonte Pein
ferner. Daher trete sie dafür ein, "dass das Baugesetz, die
Verfahrensdauer und die Zuständigkeiten neu geordnet werden".
40% der Höfe führen Bäuerinnen
"40% der Betriebe werden von Bäuerinnen geführt. Das sind Frauen,
die täglich betriebliche Entscheidungen treffen. Hier müssen wir
Bildungs- und Beratungsangebote zu unternehmerischen und sozialen
Belangen anbieten", betonte die neue Vizepräsidentin, die sich im
besonderen Maß auch für die Anliegen der Bäuerinnen einsetzen will.
(Schluss)
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