- 19.12.2013, 14:01:23
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VÖK warnt vor Fallstricken bei Einführung von "Gratis-Zahnspange"

Wien/Innsbruck (OTS) - Verband Österreichischer Kieferorthopäden
fordert, dass die Bezuschussung durch die Krankenkassen an eine
zeitgemäße Beurteilung des tatsächlichen Behandlungsbedarfs gebunden
wird - Qualitätssicherung muss gewährleistet werden - Nein zu
gedeckelten Behandlungen
Der Verband Österreichischer Kieferorthopäden warnt vor
Fallstricken bei der Einführung der "Gratis-Zahnspange".
VÖK-Präsident DDr. Martin Brock: "Für eine Vollversorgung werden die
budgetären Mittel nicht ausreichen, daher fordern wir, dass die
Bezuschussung durch die Krankenkassen an eine zeitgemäße Beurteilung
des tatsächlichen medizinischen Behandlungsbedarfs gebunden wird."
In zahlreichen europäischen Ländern wird beispielsweise der Index
of Orthodontic Treatment Need (IOTN) angewandt. Solche Beurteilungen
zielen weder auf die Art und Komplexität einer Fehlstellung, noch auf
den Behandlungsaufwand ab. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie
wahrscheinlich eine Fehlstellung im späteren Leben die Gesundheit
beeinträchtigen kann. Der Grundgedanke ist prophylaktisch.
Völlig ungeklärt scheint die Qualitätssicherung in diesem Bereich.
Brock: "Ohne vernünftige Maßnahmen zur Qualitätssicherung ist davon
auszugehen, dass es über kurz oder lang zu einem massiven Anstieg von
Zweitbehandlungen kommt. Das hätte eine unkalkulierte Erhöhung der
Kosten zur Folge."
Deckelung droht
Sollte es ohne klare Zugangsregelung und ohne Maßnahmen zur
Qualitätssicherung zur Einführung wesentlich höherer Zuschüsse durch
die Kassen kommen, drohen die Kosten sehr bald zu explodieren, sagt
Brock. " Die Sozialversicherer würden darauf, wie in anderen
Bereichen, wahrscheinlich mit einer Deckelung der Leistungen
reagieren."
Klarheit für Patienten schaffen
Außerdem plädiert der VÖK dafür, die staatliche Anerkennung der
universitären Fachzahnarztausbildung für Kieferorthopädie in
Österreich voranzutreiben und damit einen Beitrag zur
Qualitätssicherung zu leisten. Präsident DDr. Martin Brock:
"Österreich und Spanien sind die einzigen Länder der EU, in denen es
keine geregelte Ausbildung im Sonderfach Kieferorthopädie gibt."
Jeder Zahnarzt, der 90 Stunden Fortbildung absolviert hat, könne
in Österreich Kieferorthopädie auf sein Praxisschild schreiben. "Nach
internationalen Kriterien ausgebildete Kieferorthopäden mit
dreijähriger universitärer Vollzeitausbildung im Ausmaß von 4.000
Stunden und Prüfung dürfen diesen Titel allerdings nicht führen",
erklärt Brock. Daher sei es in Österreich für Patienten schwierig
herauszufinden, ob es sich um einen Zahnarzt mit kieferorthopädischem
Basiswissen oder einen bestens ausgebildeten Spezialisten mit
umfassendem Wissen handelt, das für die Diagnose und Behandlung von
komplexen Fehlstellungen notwendig ist.
Über den Verband Österreichischer Kieferorthopäden Der Verband
Österreichischer Kieferorthopäden (VÖK) bemüht sich seit seiner
Gründung im Jahr 1998, durch Qualitätsprüfungen und Fortbildungen
sicher zu stellen, dass auch in Österreich hochqualifizierte
kieferorthopädische Behandlungen nach dem Stand der Wissenschaft
durchgeführt werden. Der VÖK vereint aktuell rund 250 Mitglieder aus
allen Bundesländern. Der VÖK im Internet: www.voek.info
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