LH Kaiser, LR Waldner und LR Holub bei Verleihung der Kulturpreise 2013
Utl.: LH Kaiser, LR Waldner und LR Holub bei Verleihung der
Kulturpreise 2013 =
Klagenfurt (OTS/LPD) - Der Kulturpreis des Landes Kärnten für
Darstellende Kunst wurde heute, Mittwoch, an den Intendanten,
Theater- und Opernregisseur Martin Kusej verliehen. Im Kärntner
Landesarchiv wurden außerdem feierlich drei Würdigungs- und acht
Förderungspreise überreicht. Den hohen Stellenwert der Kultur und
ihre Wertschätzung gegenüber den Kulturschaffenden drückten seitens
der Landesregierung Landeshauptmann Peter Kaiser, Kulturlandesrat
Wolfgang Waldner und Landesrat Rolf Holub aus.
Kaiser sprach von einer positiven atmosphärischen Veränderung. In
diesem Sinne dankte er auch dem Kulturlandesrat für die
kulturpolitische Arbeit. Inklusion solle nicht nur im Sozialbereich,
sondern auch in der Kultur stattfinden, so der Landeshauptmann
weiters. Früher sei in Kärnten zwischen der sogenannten Hochkultur
und der Volkskultur unterschieden worden, jetzt habe man einen großen
Kulturbereich mit vielfältigen Entwicklungen.
Waldner betonte die qualitätsvolle und hochkarätige
Zusammensetzung der Preisträgerinnen und Preisträger. Die vom
Kulturgremium beratene Landesregierung diskutiere sehr viel über
Kultur, verriet er: "Wir nehmen als Regierung die Kultur ernst." Das
Kulturbudget habe man im Vergleich zum Vorjahr erhalten können, es
gebe jetzt jedoch neue Gewichtungen sowie transparente,
nachvollziehbare Richtlinien. So gehe das Geld tatsächlich zu den
Kulturschaffenden. Der Kulturreferent erwähnte außerdem den Plan,
eine eigene Kulturabteilung einzurichten. Bezugnehmend auf das
Landesarchiv hob er den Stellenwert der Erinnerungs- und
Gendenkkultur hervor.
Kulturpreisträger Martin Kusej wurde 1961 in Wolfsberg geboren. Er
war von 1993 bis 2000 Hausregisseur am Staatstheater Stuttgart und
von 2004 bis 2006 Schauspieldirektor der Salzburger Festspiele. Er
inszenierte unter anderem am Deutschen Theater Berlin, an der
Staatsoper Berlin, an der Volksbühne Berlin, an der Oper Graz, am
Deutschen Schauspielhaus Hamburg, am Thalia Theater Hamburg, am
Burgtheater Wien und am Opernhaus Zürich. Seit 2011 ist Kusej
Intendant des Bayerischen Staatsschauspiels München. Er ist Mitglied
der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste und seit Oktober 2013
Professor für Regie am Max-Reinhardt-Seminar in Wien.
Die Laudatio für den Ausgezeichneten hielt der Salzburger Galerist
Thaddaeus Ropac. Kusej selbst kam für seine Dankesworte in den
Zuschauerraum des vollbesetzten Saales im Landesarchiv und stellte
sich dort unter kräftigem Applaus auf einen Stuhl. Er wolle nicht
über Politik, sondern über Kunst reden, und nicht der früheren Kultur
des Revanchismus anheimfallen, so der Preisträger. "Kunst bei, mit
und für Freunde - so mache ich Theater, so will ich meine Arbeit
verstanden wissen", meinte Kusej. Kärnten habe verhältnismäßig viele
Kulturschaffende hervorgebracht, darauf sollte man stolz sein,
betonte er. Kusej sprach auch einige Worte auf Slowenisch und
kündigte an, einen Teil des Preisgeldes jungen Künstlern
weiterzugeben.
Der Würdigungspreis für Architektur und Verdienste um die
Baukultur ging an die Gruppe "nonconform architektur vor ort", die
sich aus Caren Ohrhallinger, Roland Gruber, Katharina Kothmiller und
Peter Nageler zusammensetzt. Die in Wien und Moosburg ansässige
Gruppe leistet bewusstseinsbildende Arbeit im Bereich Raumplanung,
entwickelt durch das Einbeziehen der Betroffenen innovative
Lösungswege für Problemstellungen in Gemeinden und Orten. Den
Würdigungspreis für Bildende Kunst erhielt die in St.
Ruprecht/Villach geborene Künstlerin Angelika Kaufmann, die jetzt in
Wien und Niederösterreich lebt und arbeitet. Der Würdigungspreis für
Darstellende Kunst ging an den "singenden Schauspieler und spielenden
Sänger" Gerhard Lehner. Der frühere Wiener Sängerknabe ist
künstlerischer Leiter des "klagenfurter ensembles". Die Laudationen
für die drei Würdigungspreisträgerinnen und -preisträger hielten die
Architektin Eva Rubin, die Künstlerin Inge Vavra sowie der
Schriftsteller und Regisseur Peter Wagner.
Die acht Förderungspreise gingen an Peter Jellitsch (Bildende
Kunst), Nina Rike Springer (Elektronische Medien, Fotografie und
Film), Katrin Hauptmann (Darstellende Kunst), Rebekka Scharf
(Literatur), Ingrid Schmoliner (Musik), Karin Vierbauch
(Volkskultur), Nadja Danglmaier (Geistes- und Sozialwissenschaften)
und Kirsten Elverfeldt (Naturwissenschaften/Technische
Wissenschaften).
Moderiert wurde die Kulturpreiseverleihung von Martin Weberhofer,
für die musikalische Umrahmung sorgten "Die Talltones".
(Schluss)
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