- 18.12.2013, 08:00:34
- /
- OTS0003 OTW0003
SPIELEMANIPULATIONEN - MANIPULATIONSSKANDAL: Stellungnahme des Österreichischen Buchmacherverbandes:
Wien (OTS) -
1.) Der Österreichische Buchmacherverband verurteilt jede Art von
Manipulation der Ergebnisses sportlicher Wettkämpfe und setzt sich
für eine lückenlose Aufklärung aller bekannten Vorfälle ein.
Aus der Sicht des Verbandes ist darüber hinaus notwendig, alle
wirksamen Maßnahmen zu treffen, um Manipulationen von sportlichen
Ereignissen von vornherein zu unterbinden.
2.) Der Österreichische Buchmacherverband sieht in der
Manipulation von Ergebnissen sportlicher Wettkämpfe eine eminente
Gefahr für den Sport. Es steht letztlich zu befürchten, dass auch das
interessierte Sportpublikum sich abwendet, wenn manipulierte
sportliche Wettkämpfe "dargeboten" werden.
Es geht um die Reinheit des Sports und um die Glaubwürdigkeit
aller, die am Sportgeschehen teilhaben.
3.) Die in der Vergangenheit zutage getretene kriminelle Energie
ist dort zu bekämpfen, wo sie in Erscheinung tritt. Manipuliert wurde
- wenn man die bisherigen Erfahrungen der letzten Jahren im In- und
Ausland zusammenfasst - von Spielern, Trainern und Schiedsrichtern.
Bei diesen Personen haben die Maßnahmen zur Verhinderung von
Wettkampfmanipulationen anzusetzen.
4.) Die österreichischen Buchmacher sind nicht Täter, sondern
Opfer von Spielmanipulationen. Aufgrund dieser Manipulationen haben
sie offensichtlich in der Vergangenheit zu Unrecht scheinbare
Wettgewinne ausbezahlt. Der finanzielle Schaden dürfte beträchtliche
Höhen erreichen.
Die im Zusammenhang mit Spielmanipulationen in den Medien
gelegentlich erzeugte Negativstimmung gegen österreichische
Wettunternehmer ist nicht nachvollziehbar. Diese haben an
Manipulationen in keiner Weise mitgewirkt.
5.) Die österreichischen Wettunternehmer arbeiten - über den
Österreichischen Buchmacherverband - mit dem ÖFB, der Bundesliga und
der UEFA bereits seit 2005 zusammen, um allfällige
Manipulationsversuche frühzeitig zu erkennen und zu unterbinden. Ein
auffälliges Wettverhalten der Wettkunden wird im Rahmen des
sogenannten "Frühwarnsystems" schon vor Beginn des Spieles gemeldet,
um die genannten Partner in die Lage zu versetzen, Gegenmaßnahmen zu
ergreifen.
Darüber hinaus betreiben österreichische Wettunternehmer - schon
aus Gründen des Selbstschutzes - ein ausgeklügeltes
"Risk-Management". Sollten Wettangebote seitens der Kundschaft
einlangen, die in ihrem Inhalt oder in ihrer Vielzahl auffällig sind,
werden Wetten abgelehnt.
Durch Früherkennung im Rahmen des Risk-Management und durch
Meldung an diverse Sportorganisationen üben gerade die
österreichischen Buchmacher - und letztlich nur diese - eine für den
Sport erhebliche Schutz- und Kontrollfunktion aus.
Letztlich arbeitet der Verband auch beim Verein zur Wahrung der
Integrität im Sport (VWIS) mit.
6.) Die Live-Wette ( also Wetten während eines Spieles) bietet
gegenüber der Pregame-Wette ( also Wetten vor Beginn eines Spieles)
für etwaige Wettbetrüger entscheidende Nachteile, so dass die
Live-Wette in diesem Zusammenhang eine eher untergeordnete Rolle
spielt.
Die in letzter Zeit öffentlich geführte Diskussion über
"Live-Wetten" und "Ereignis-Wetten" geht am Thema vorbei. Ungeachtet
des Umstandes, dass genaue gesetzliche Definitionen dieser Begriffe
nicht vorliegen, kommen die als Beispiel häufig genannten Wetten
(nächstes Out, nächster Corner) in der Praxis nicht vor.
Letztlich hilft die gesetzliche Einschränkung der buchmacherischen
Tätigkeit in Österreich überhaupt nichts, wenn von ausländischen
mafiösen Verbindungen österreichische Spiele manipuliert werden, um
bei ausländischen Buchmachern zu wetten.
7.) Der Österreichische Buchmacherverband wird seinen Mitgliedern
empfehlen, sich im gerichtlichen Strafverfahren gegen die
Beschuldigten als Privatbeteiligte anzuschließen, um zumindest die
Chance zu haben, zu Unrecht ausbezahlte Beträge zurückzubekommen.
Dass dies aus Beweisgründen und letztlich auch aus Gründen der
mangelnden Eintreibbarkeit sehr schwierig sein wird, ist dem Verband
bewusst.
Der Begriff "Wettskandal" ist grundsätzlich falsch bzw.
irreführend. Wenn Banken laufend betrogen bzw. überfallen werden,
spricht man auch nicht von einem Bankenskandal.
Österreichischer Buchmacherverband
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NEF