• 17.12.2013, 11:45:04
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"profil online": Nationalbank warnt vor Hypo-Pleite

Vertraulicher Brief von Gouverneur Nowotny an Finanzministerium: "Ungeordnete Abwicklung" würde Schaden bis zu 26 Milliarden Euro verursachen

Utl.: Vertraulicher Brief von Gouverneur Nowotny an
Finanzministerium: "Ungeordnete Abwicklung" würde Schaden bis
zu 26 Milliarden Euro verursachen =

Wien (OTS) - Wie "profil online" unter Berufung auf ein vertrauliches
Schreiben der Nationalbank an das Finanzministerium vom 19. November
2013 berichtet, warnen Gouverneur Ewald Nowotny und dessen Vize
Andreas Ittner eindringlich vor den Konsequenzen einer Insolvenz der
Hypo Alpe-Adria-Bank International AG (das Schreiben erging wenige
Tage, bevor die Republik weitere 1,05 Milliarden Euro Kapital
zuschoss). Da heißt es: "Sollten keine weiteren Kapitalmaßnahmen
gesetzt und in weiterer Folge eine ungeordnete Abwicklung eintreten,
würde dies ... zu Verlusten für Eigenkapitalgeber (die Republik,
Anm.), Nachranggläubiger (die Anleihegläubiger, Anm.) und
Gewährträger (die Republik und das Land Kärnten, Anm.) in Höhe von
bis zu 16 Mrd. EUR führen." Die Notenbank befürchtet darüber hinaus
auch Konsequenzen für die Pfandbriefstelle der österreichischen
Hypobanken, welcher die Hypo Alpe-Adria zuletzt 1,2 Milliarden Euro
schuldete: "Die Verluste müssten von den anderen
Landeshypothekenbanken solidarisch getragen werden, wobei die
Verlustzuweisung bei drei Landeshypothekenbanken zu einer sofortigen
Unterschreitung der regulatorischen Eigenmittelanforderung führen
würde." Unter Berücksichtigung einer drohenden Insolvenz des Landes
Kärnten rechnen Nowotny und Ittner mit "Folgekosten für die kommenden
drei Jahre von rund 6 bis 8 Mrd. EUR."

Überdies sei bei einer "ungeordneten Abwicklung" mit einem
"Ratingdowngrade der österreichischen Banken und dadurch erhöhten
Refinanzierungskosten" zu rechnen: "Unter der Annahme einer
Verteuerung der Refinanzierung am Kapitalmarkt um 200 Bps
(Basispunkte, Anm.) würde dies alleine bei den Top 5-Bankengruppen in
den kommenden drei Jahren zu Zusatzkosten von ca. 1,8 Mrd. EUR
führen."

In Summe würde eine Hypo-Insolvenz laut OeNB also einen
volkswirtschaftlichen in einer Größenordnung von bis zu 26 Milliarden
bis 2016 nach sich ziehen. Wie und vor allem auf welcher Basis die
OeNB diese Summen errechnet hat, erschließt sich aus dem Papier
nicht.

Der Bericht ist ab sofort auf www.profil.at abrufbar.

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