• 12.12.2013, 13:04:24
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TEAM STRONACH: Umweltwissenschaftler Prof. Braungart fordert: "Vorsicht vor Gift in Kinderspielzeug zu Weihnachten!"

Gift im Kinderspielzeug: Team Stronach warnt vor
bedenklichem Kinderspielzeug

Wien (OTS) - + Hamburger Umweltinstitut kommt zum Ergebnis: "Mattel
ist führend bei Giftstoffen im Spielzeug!"

+ Bis zu 600 gesundheitsschädliche Chemikalien in Spielsachen
gefunden

+ Lego- und Playmobil-Spielsachen "deutlich wenigster belastet",
vorwiegend in Asien hergestelltes Spielzeug oft Sondermüll,
Hundespielzeug oft weniger schadstoffbelastet als Kinderspielzeug

+ TEAM STRONACH fordert Verbot von Chemikalien, die sich im Menschen
absetzen, besseren Schutz unserer Kinder und Anreize für die
Industrie, um die Spielzeugproduktion in Österreich anzukurbeln

Der renommierte Umweltforscher Prof. Dr. Michael Braungart,
wissenschaftlicher Leiter des Hamburger Umweltinstituts, hat heute
gemeinsam mit TEAM STRONACH-Klubobfrau Dr. Kathrin Nachbaur und der
designierten Umweltsprecherin Ulla Weigerstorfer vor Gift im
Kinderspielzeug gewarnt, das zu Weihnachten verkauft wird. Bis zu 600
verschiedene Chemikalien hat das unabhängige Institut in Spielzeug
bisher nachgewiesen. Hinter den bunten, weichen, oft auch plüschigen
Kinderfreunden verbergen sich oft ungeahnte chemische
Gefahrenquellen: von Schwermetallen wie Blei, Cadmium, Thallium,
Nickel, Selen und Arsen, Pestizidrückständen, Kunststoffweichmachern
bis zu Klebstoffen und Additiven.

"Spielsachen in unseren Geschäften kommen oft aus China oder
Malaysia, sind zum Teil giftig und bestenfalls Sondermüll", so Prof.
Braungart, der an der Erasmus-Universität Rotterdam, der
Leuphana-Universität Lüneburg, der Universität Twente und der TU
Delft lehrt. "Es gibt offensichtlich gerade für den sensiblen Bereich
Kinderspielzeug keine zuverlässige Qualitätssicherung für
Gesundheits- und Umweltverträglichkeit."

+ PROF. DR. MICHAEL BRAUNGART: "MATTEL FÜHREND BEI GIFTSTOFFEN"

"Der weltweit führende Hersteller am Kinderspielzeugmarkt ist
gleichzeitig auch führend bei Giftstoffen im Spielzeug: bei Mattel,
deren Spielsachen wir seit 22 Jahren untersuchen, konnten wir
regelmäßig in unterschiedlichsten Produkten Schadstoffe in hoher
Konzentration nachweisen. Sie produzieren Spielzeug, das nicht für
Kinder geeignet ist." So wurden laut Prof. Braungart alleine in
"Polly Pocket"-Spielzeug "das krebserregende Cyclohexanon ebenso
gefunden wie Acetophenon, das das Immunsystem schädigt, sowie
Lösungsmittelrückstände. Auch eine ganze Reihe von hormonell
wirksamen Verbindungen konnten nachgewiesen werden." Prof. Braungart:
"Das Traurige ist, dass sich auch Konzerne wie Disney hergeben und
mit solchen Unternehmen Produkte auf den Markt bringen. In "Disney
Princess" fand das Hamburger Umweltinstitut 2013 ebenfalls
"Cyclohexanon in hohen Dosen und Toluol, ein Nervengift, das
leberschädigend sein kann."

+ KINDER SIND UMWELTGIFTEN STÄRKER AUSGESETZT ALS ERWACHSENE

"Kinder sind besonders gefährdet und Umwelteinflüssen ohnmächtiger
ausgesetzt als Erwachsene", so Prof. Braungart. "Ihr Körper sind
widerstandsärmer, das Immunsystem noch nicht so ausgebildet wie bei
Erwachsenen, auch das Wissen um die Gefahren und den Umgang damit
sind Kinder noch nicht gewohnt. Dazu kommt, dass EU-Grenzwerte nicht
für Kinder geeignet sind. Ein Kind nimmt Schwermetalle viermal
stärker auf als Erwachsene. Silikonverbindungen und viele weitere
Giftstoffe machen unfruchtbar und das ist wiederrum vererbbar. Die
Fruchtbarkeit heutiger erwachsener Männer ist nur mehr halb so groß
wie bei jener unserer Eltern. Giftiges Kinderspielzeug trägt sicher
einen erheblichen Anteil dazu bei."

+ HUNDESPIELZEUG WENIGER SCHADSTOFFBELASTET WIE KINDERSPIELZEUG.

Die Untersuchungen des Hamburger Umweltinstituts zeigen, dass oftmals
Hundespielzeug weniger mit Schadstoffen belastet ist als
Kinderspielzeug. "Speziell was Schwermetalle betrifft sind diese in
Tierspielzeug oft deutlich niedriger als im Kinderspielzeug", so
Prof. Braungart. Dr. Kathrin Nachbaur, Klubobfrau des TEAM STRONACH,
fordert daher, dass "in Kinderspielzeug keine Chemikalien enthalten
sein dürfen, die auch nur im Verdacht stehen, krebserzeugend,
embryotoxisch, mutagen zu sein oder sich in Muttermilch
anzureichern."

+ UNTERNEHMEN WIE LEGO UND PLAYMOBIL SCHNEIDEN GUT AB

Unternehmen wie Lego und Playmobil zeigen hingegen, so Prof.
Braungart, wie man "auch ein sauberes Spielzeug produzieren kann. Sie
haben ihre Probleme der Vergangenheit gelöst und produzieren heute
weitgehend gift- und schadstofffreie Spielzeuge." Nachsatz: "Bei
Lizenzprodukten wie Lego-Eiswürfelformen muss das Unternehmen
allerdings dieselbe Qualitätssicherung an den Tag legen wie beim
Spielzeug. Hier fanden wir Schadstoffe in hoher Konzentration."

+ TIPPS BEIM KAUF VON KINDERSPIELZEUG

Das Hamburger Umweltinstitut rät beim Kauf von neuem Spielzeug
folgendes zu beachten:

- Achten Sie auf das Etikett: Hier sollte der Käufer detaillierte
Informationen zu den Herstellern, dem Produktionsort und den
Inhaltsstoffen finden. Fehlen diese, ist Vorsicht angebracht.

- Kaufen Sie bevorzugt heimische Produkte: Generell sollte heimischen
und europäischen Produkten der Vorzug gegenüber Produkten aus China
und Fernost gegeben werden.

- Keine PVC-Spielzeuge und keine PVC-Verpackung: Verzichten Sie auf
den Kauf von PVC-haltigen Spielzeugen und solchen, die in PVC
verpackt sind.

- Vorsicht bei Plastik, lackierten Spielsachen und Silikonmaterial:
Geben Sie beim Kauf möglichst unlackierten und wenig behandelten
Spielsachen den Vorzug. Holzspielzeug ist generell weniger belastet.
Auf Spielzeug, das Weichmacher enthält, sollten Sie verzichten,
dasselbe gilt für Silikonmaterial. Plastikspielzeug unbekannter oder
zweifelhafter Herkunft sollten Sie nicht kaufen.

- Waschen Sie Spielzeug bei 30 Grad in der Waschmaschine: Waschen Sie
neues Spielzeug, insbesondere auch Plastikspielzeug - sofern es
dadurch nicht zerstört wird - in einem Wäschebeutel bei 30 Grad mit
einem Feinwaschmittel in der Waschmaschine. Dadurch werden bis zu
zwei Drittel der Schadstoffe ausgewaschen. Dasselbe gilt für
Kinderbekleidung. Waschen Sie diese unbedingt vor dem ersten
Gebrauch.

- Sollte ein Spielzeug intensiv riechen: Hände weg! Haben Sie es
bereits gekauft, dann stellen Sie es für eine Woche an die frische
Luft. Das kann bis zu 20% der Schadstoffe eliminieren.

- Schenken Sie kein Spielzeug aus Ihrer Kindheit weiter: von alten
Teddybären bis zu Plastik-Bauklötzen. In alten Plüschtieren und
Spielzeugen finden sich vermehrt Schad- und Giftstoffe von
Schwermetallen, DDT bis zu Asbest. "Alte Teddys gehören in die
Vitrine oder in das Museum", so Prof. Braungart, "aber nicht ins
Kinderbett!"

+ KONKRETE FORDERUNGEN DES TEAM STRONACH

"Wir müssen die Gesetze so verändern, dass Giftstoffe in
Kinderspielzeug ausnahmslos verboten werden und auch auf europäischer
Ebene parteiübergreifend einwirken", fasst Dr. Kathrin Nachbauer die
Forderungen des TEAM STRONACH zusammen. "Schutz und Sicherheit
unserer Kinder gehen vor." Die designierte Umweltsprecherin des TEAM
STRONACH, Ulla Weigerstorfer: "Wir fordern, dass keine Chemikalien
mehr in Verkehr gebracht werden dürfen, die sich im Menschen
absetzen." Weiters müssen Anreize für Unternehmen geschaffen werden,
die Spielzeug in Österreich produzieren: "Wir müssen den
Wirtschaftsstandort Österreich verbessern, damit bei uns auch wieder
mehr Spielzeug hergestellt werden kann, und auch Steueranreize für
die Realwirtschaft schaffen", fordert Dr. Kathrin Nachbaur. "Nicht
nur unsere Kinder profitieren davon, sondern auch die heimische
Wirtschaft. Nur so können wir sichere Qualität garantieren. Wir
können nicht darauf warten, dass Länder wie China oder Malaysia
verantwortungsbewusster mit der Produktion von Spielzeug und ihren
Beschäftigten umgehen. Wir müssen das selbst in die Hand nehmen und
mehr in Österreich produzieren, nicht in Asien. Wir brauchen eine
Bewusstseinsbildung nicht nur bei Eltern und Konsumenten, sondern
auch für die heimische Industrie. Wir fordern Unternehmen auf, per
Selbstverpflichtung auf Chemikalien zu verzichten, die im Verdacht
stehen, sich negativ auf den menschlichen Organismus auszuwirken."

Ulla Weigerstorfer: "Besonders Kinder brauchen politische Maßnahmen,
die sie schützen. Es ist dringend notwendig, dass hier eingegriffen
wird und die Hersteller von Kinderspielzeug strengeren Kontrollen
unterliegen sowie bei Verstoß zur Verantwortung gezogen werden. Wir
brauchen auch eine für jeden sofort verständliche Kennzeichnung. Nur
so können wir unsere Kinder vor langfristigen gesundheitlichen
Schäden bewahren und ihre Gesundheit schützen. Unsere Kinderzimmer
dürfen nicht zur Sondermülldeponie werden!"

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service
sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at

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