• 12.12.2013, 11:59:51
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Taxilenker fahren mit Fußfesseln

In Innsbruck fahren mehrere Taxilenker nach ihren Verurteilungen mit einer Fußfessel. Besonders brisant: Einer der Fahrer ist ein verurteilter Sexualstraftäter

Utl.: In Innsbruck fahren mehrere Taxilenker nach ihren
Verurteilungen mit einer Fußfessel. Besonders brisant: Einer
der Fahrer ist ein verurteilter Sexualstraftäter =

Innsbruck (OTS) - Anton Eberl ist Fachgruppenobmann der Taxifahrer
Österreichs und wird auf ECHO-Anfrage mehr als deutlich: "Das ist
eine Riesenschweinerei und wir können praktisch nichts dagegen
machen." Mit Riesenschweinerei meint der Leiter der Innsbrucker
Taxizentrale 5311 die Tatsache, dass in der Tiroler Landeshauptstadt
zurzeit mehrere Taxilenker nach ihren Verurteilungen ihre Haftstrafen
mit der Fußfessel in ihren Taxis absitzen dürfen, wie das
Onlineportal des Tiroler Nachrichtenmagazins ECHO (www.echonline.at)
berichtet. Besonders brisant: Einer der Taxifahrer ist wegen
Vergewaltigung verurteilt - gerüchteweise soll er die Straftat sogar
in seinem Fahrzeug begangen haben. Gerüchteweise deshalb, weil
weiterführende Recherchen durch das Datenschutzgesetz behindert
werden. Ein weiterer Fahrer wurde jedenfalls wegen Drogenhandels
verurteilt, ein dritter wegen schwerer Körperverletzung.
"Wir müssen uns inzwischen weniger vor rabiaten Fahrgästen fürchten,
sondern viel mehr vor den eigenen Kollegen", bringt eine Taxilenkerin
ihre Empörung zum Ausdruck. Auch der Fachgruppenvorsteher in der
Tiroler Wirtschaftskammer, Gabriel Klammer, ist entsetzt: "Uns von
der Kammer hat niemand informiert, dass verurteilte Straftäter mit
der Fußfessel im Taxi unterwegs sind. Das ist ein Skandal allererster
Güte - wir haben erst durch aufgeregte Taxifahrer davon Kenntnis
erlangt." Juristisch seien der Kammer praktisch die Hände gebunden,
als einzige Maßnahme hat Klammer inzwischen ein
Taxiführerschein-Entzugsverfahren gegen die Taxler eingeleitet - mit
ungewissem Ausgang.
Das angeschlagene Image der gesamten Branche leidet dadurch weiter,
davon ist auch Berufstaxifahrerin Claudia L. (Name geändert)
überzeugt und bringt ihren Ärger zum Ausdruck: "Wer bitteschön soll
denn in Zukunft seiner Tochter noch mit ruhigem Gewissen raten, mit
einem Innsbrucker Taxi zu fahren? Ganz davon abgesehen, sind viele
weibliche Fahrgäste nachts oft angeheitert und damit wohl leichte
Beute für einen Sexualstraftäter."
Wie lange der Sexualstraftäter noch Fahrgäste chauffieren darf, wird
sich zeigen, immerhin muss ein Taxifahrer laut Gesetz "besonders
vertrauenswürdig" sein. Dass diese Bestimmung aber nicht mehr wert
ist, als das Papier, auf dem sie steht, beweist für Anton Eberl ein
Fall aus Oberösterreich: "Da haben sie den Taxischein sogar einem
geistig Behinderten ausgestellt", so Eberl gegenüber ECHO.█

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