• 12.12.2013, 10:28:00
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GLOBAL 2000 Kosmetik-Check: Luxusparfums mit Hormon-Chemikalien und vergälltem Alkohol

KonsumentInnen-Protest: Bereits über 3.000 Protestschreiben an Kosmetikhersteller.

Utl.: KonsumentInnen-Protest: Bereits über 3.000 Protestschreiben an
Kosmetikhersteller. =

Wien (OTS) - Die österreichische Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000
hat im Rahmen des Kosmetik-Checks 33 ausgewählte Markenparfums von
Armani, Chanel, Yves Saint Laurent & Co anhand der Deklaration der
Inhaltsstoffe auf hormonell wirksame Chemikalien und die Verwendung
von vergälltem Alkohol untersucht. Die 33 untersuchten Parfums setzen
sich aus den Gewinnern des deutschen Parfumpreises der Jahre 2012 und
2013 zusammen, sowie aus den Mehrfachgewinnern der Vergangenheit. 22
der 33 bewerteten Markenparfums enthalten den hormonell wirksamen
chemischen UV-Filter 'Ethylhexyl Methoxycinnamate'. In 15 Parfums
fanden wir vergällten Industriealkohol, der im Verdacht steht, den
hormonell wirksamen PVC-Weichmacher Diethylphthalat (DEP) zu
enthalten. Nicht zu beanstanden waren nur fünf der 33 Produkte,
darunter die Klassiker No5, Coco und Allure Homme Sport von Chanel,
sowie Shalimar von Guerlain und Code Sport von Armani. Alle
Ergebnisse finden Sie auf www.global2000.at

"Dass zwei Drittel der untersuchten Markenparfums die hormonell
wirksame Chemikalie Ethylhexyl Methoxycinnamate enthalten, ist sehr
besorgniserregend", sagt DI Dr. Helmut Burtscher, Biochemiker bei
GLOBAL 2000. "Denn dieser chemische UV-Filter hat eine ähnliche
Wirkung wie das weibliche Sexualhormon Östrogen und kann hormonell
gesteuerte Prozesse im Körper negativ beeinflussen." In
Untersuchungen mit Ratten wurden hormonelle Effekte schon bei Mengen
festgestellt, die allein durch den Gebrauch von Kosmetika im Körper
zustande kommen.

"Überrascht hat uns der Befund, dass fast die Hälfte der
hochpreisigen Markenparfums, anstatt mit reinem Alkohol mit billigem
vergälltem Industriealkohol hergestellt wurden", führt Burtscher
weiter aus. "Das Vergällen von Alkohol hat den Zweck, die
Alkoholsteuer zu umgehen. Dafür werden sogenannte 'Vergällungsmittel'
zugesetzt und diese müssen nicht deklariert werden. Nun ist aber
bekannt, dass eines der häufigsten Vergällungsmittel in Kosmetika der
PVC-Weichmacher Diethylphthalat (DEP) ist. Eine Chemikalie, deren
hormonelle Wirksamkeit den Behörden und der Industrie seit langem
bekannt ist." DEP ist ebenso wie chemische UV-Filter im Körper von
Menschen und in der Muttermilch nachweisbar. Untersuchungen stellten
dabei einen besorgniserregenden Zusammenhang zwischen der Höhe dieser
Chemikalienbelastung und der Verwendungshäufigkeit von
Körperpflegeprodukten fest.

"Um abzuklären, ob und in welchem Ausmaß nicht deklariertes DEP aus
vergälltem Alkohol in Kosmetika und Körperpflegeprodukten enthalten
ist, gibt GLOBAL 2000 nun Laboruntersuchungen in Auftrag", sagt
Burtscher. "Sollte sich unser Verdacht bestätigen, werden wir
selbstverständlich alles daran setzen, dass Kosmetikhersteller ihre
Produkte zum Schutz der Gesundheit von KonsumentInnen so rasch als
möglich auf reinen Alkohol umstellen."

Der GLOBAL 2000 Kosmetik-Check hat gezeigt, dass Körperpflege- und
Kosmetikprodukte, vom Parfum, über Cremen bis zur Zahnpasta, in einem
hohen Ausmaß hormonell wirksame Chemikalien enthalten. Eine
Beurteilung dieser hormonell wirksamen Chemikalien hinsichtlich ihrer
Verwendung als Inhaltsstoffe in Kosmetikprodukten hat die Europäische
Union aber erst für Jänner 2015 auf ihrer Agenda. Und selbst dieser
Termin droht durch eine aktuell bekannt gewordene Verzögerung des
EU-Fahrplans zur Regulierung von hormonell wirksamen Chemikalien
erneut um ein weiteres Jahr nach hinten verschoben zu werden.
KonsumentInnen erwarten sich aber von Körperpflegeprodukten, dass
diese sicher sind. Bis heute haben schon 3.700 KonsumentInnen auf
www.global2000.at ihren Unmut über die hormonelle Belastung von
Kosmetika kundgetan und die Kosmetikindustrie aufgefordert, aus
freien Stücken auf hormonell wirksame Inhaltsstoffe zu verzichten.

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