Wien (OTS) - In den Bestrebungen zur Eindämmung des Klimawandels
stehen eine nachhaltige Energieversorgung und die Reduktion der
CO2-Emissionen ganz oben auf der politischen Agenda. So will die
Europäische Kommission mit ihren 20/20/20-Zielen den
Treibhausgasausstoß bis 2020 um 20% senken, den Anteil der
erneuerbaren Energien auf 20% steigern und die Energieeffizienz um
20% erhöhen. Langfristig soll der CO2 Ausstoß sogar um 80% reduziert
werden. Die Umsetzung dieser ambitionierten Ziele erfordert unter
anderem einen Totalumbau des Energiesystems. Aus diesem Grund wurden
große europäische Technologieinitiativen ins Leben gerufen, in denen
die gewichtigsten Unternehmen gemeinsam die entsprechenden
Schlüsseltechnologien entwickeln und in richtungsweisenden
Demonstrationsprojekten beispielhaft umsetzen. Intelligente
Stromnetze, so genannte Smart Grids, zählen zu diesen
Schlüsseltechnologien. Sie können dazu beitragen, einen hohen Anteil
an erneuerbaren Energien in die Stromversorgung zu integrieren und
die Energieeffizienz zu erhöhen.
Österreich konnte sich in diesem Zukunftsbereich in den
vergangenen Jahren EU-weit als Vorreiter etablieren. Basis für die
erfolgreiche strategische Positionierung auf europäischer Ebene war
die konzertierte Zusammenarbeit von Industrie, Netzbetreibern,
Forschung und Innovationspolitik - diese gemeinsamen Anstrengungen
tragen nun erste sichtbare Früchte.
Smart Grids Modellregion Salzburg: Ein Ausblick in die
Energiezukunft
Auf europäischer Ebene werden Vorreiterprojekte im Bereich Smart
Grids von der Industrieinitiative "European Electricity Grids
Initiative" (EEGI) mit dem "CORE Label" ausgezeichnet. Eines der
begehrten Labels ging an die Smart Grids Modellregion Salzburg
(SGMS), in der die Energiezukunft bereits heute vorgelebt wird. Die
Modellregion umfasst insgesamt 23 Projekte, die sich mit
unterschiedlichen Aspekten der Energieversorgung von morgen
beschäftigen. So wurde unter anderem ein Demonstrationsnetz
aufgebaut, um die Steuerung von Smart Grids im Echtbetrieb zu testen.
Damit lassen sich zum Beispiel in der Flachgauer Gemeinde Köstendorf
die Auswirkungen einer hohen Dichte von Elektrofahrzeugen auf das
Stromnetz sowie verschiedene Interaktionskonzepte zwischen den
Nutzern und dem Energiesystem untersuchen. "Gemeinsam mit unseren
Partnern Salzburg Wohnbau und Siemens sind wir sehr stolz, dass die
SGMS als eines von nur zwei nationalen Demoprojekten neben vier
weiteren EU-Projekten für das CORE Label ausgewählt wurde und somit
auch offiziell als EU-weiter Vorreiter anerkannt ist!", freut sich
Michael Strebl, Chef der Salzburg AG Netze Tochter, die das
Demonstrationsprojekt koordiniert. Finanzielle Unterstützung für die
nun ausgezeichnete Modellregion kommt vom Bundesministerium für
Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT), vom Klima- und
Energiefonds (KLIEN) und dem Land Salzburg (Wirtschafts-, Energie-
und Gemeinderessort).
Zentrale Rolle auf europäischer Ebene
Forschungspartner in der SGMS ist das AIT Austrian Institute of
Technology, das in den letzten Jahren europaweit anerkanntes Know-how
im Bereich Smart Grids aufgebaut hat und mittlerweile eine wichtige
Rolle in der EEGI übernimmt. Im Rahmen der EEGI startete das AIT auch
eine vom österreichischen Technologieministerium (BMVIT) initiierte
Initiative der europäischen Mitgliedsstaaten, um eine
Bestandsaufnahme europäischer Aktivitäten im Bereich Smart Grids
durchzuführen und so den künftigen Handlungsbedarf in Forschung,
Entwicklung und Demonstration aufzuzeigen. Die Ergebnisse dieser
Initiative - etwa die Notwendigkeit einer stärkeren Vernetzung und
Koordination der nationalen Anstrengungen und Demoprojekte - flossen
in wesentliche Forschungsprogramme der Europäischen Kommission ein.
Nicht zuletzt aufgrund dieser erfolgreichen Aktivitäten wurde das AIT
in der Folge eingeladen, an der europaweiten "Grid+ Coordination
Action" teilzunehmen, um die EEGI in ihren Koordinationsaufgaben auch
auf operativer Ebene zu unterstützen.
"Dass sich Österreich mit dem 'CORE Label' und der Einladung zur
Teilnahme an Grid+ erfolgreich im europäischen Spitzenfeld im Bereich
Smart Grids positioniert hat, konnte nur durch das Engagement der
österreichischen Akteure und die frühzeitige strategische Ausrichtung
der österreichischen Smart Grids Forschung erreicht werden", so
Wolfgang Hribernik, Geschäftsfeldleiter für Electric Energy Systems
am AIT Austrian Institute of Technology.
Erfolgreiche Positionierung Österreichs nicht zuletzt Ergebnis
engagierter Innovationspolitik.
Bundesministerin für Innovation und Technologie Doris Bures sieht
in dieser Entwicklung ein Beispiel für die erfolgreiche Umsetzung von
Innovationsstrategien des BMVIT. Ziel ist es, österreichische
Kompetenz in Forschung und Technologieentwicklung in österreichischen
Stärkefeldern auf europäischer Ebene sichtbar werden zu lassen und
damit letztlich österreichischen Unternehmen den Zugang zu
internationalen Märkten zu ebnen. Die große Herausforderung, auch
unter sich verändernden Rahmenbedingungen wie z.B. durch den
Klimawandel oder die zunehmende Urbanisierung, lebenswerte und
attraktive Lebensräume für die Menschen zu schaffen und dafür
intelligente Infrastrukturen zu entwickeln bietet hier für Österreich
eine exzellente Chance, die es gilt aktiv zu nutzen. Der Erfolg der
Smart Grids Modellregion Salzburg zeigt, wie die in den BMVIT
Förderprogrammen gemeinsam mit dem Klima- und Energiefonds
entwickelten Demonstrations- und Modellprojekte als Botschafter
wirken und innovative österreichische Technologien sogar weltweit
sichtbar machen. Die aktuelle Anerkennung des österreichischen
Beitrages auf EU- Ebene bestätigt insbesondere die österreichische
Vorreiterrolle auf dem Gebiet intelligenter Energiesysteme.
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