Ein Softwareupdate für HD-Austria-Receiver und CI-Module verursachte technische Probleme - M7 Group und Eviso Austria fühlen sich nicht zuständig
Utl.: Ein Softwareupdate für HD-Austria-Receiver und CI-Module
verursachte technische Probleme - M7 Group und Eviso Austria
fühlen sich nicht zuständig =
Wien (OTS/PWK882) - Viele TV-Besitzer in Österreich sind Bezieher
eines HD-Austria-Paketes mit mehrheitlich deutschen Sendern in
HD-Qualität. Einige Konsumenten haben sich bewusst dazu entschieden,
viele wurde damit "zwangsbeglückt". Grundsätzlich handelt es sich
beim HD-Austria Paket um kostenpflichtiges Fernsehen (Pay-TV). An
zahlreiche Haushalte, die Fernsehprogramme mit Satellitenreceivern
empfangen, wurde dieses Paket werbewirksam in Form einer
Gratisversion mit einer dreimonatigen Laufzeit verteilt. Eigentlich
nehmen Konsumenten Gratisversionen jeder Art gerne in Anspruch, würde
jedoch ein Softwareupdate, um das man nicht umhinkommt, nicht für
gewaltigen Frust bei einer Vielzahl von Konsumenten sorgen.
Vor einigen Wochen wurde nämlich ein als Sicherheits-Update
getarntes "Zwangs-Update" an alle HD-Austria-Receiver und CI-Module
gesendet. Welchen Zweck das betreffende Update verfolgte, konnte bei
denjenigen, die für die Durchführung verantwortlich sind, nicht
ermittelt werden. Die Auswirkungen erscheinen manchen TV-Nutzern
jedoch untragbar. Führte man das "Sicherheits-Update" durch, gab es
teilweise Abbrüche mitten im Update, Receiver stürzten ab und
teilweise mussten CI-Module getauscht oder neuerlich upgedatet
werden. In anderen Fällen konnten die Programme von ORF, ATV und
Servus TV nicht mehr gesehen werden. Als zusätzliches Ärgernis für
frustrierte Konsumenten erwies sich die Tatsache, dass sich bei
HD-Austria-Receivern automatisch die Programmlisten umgestellt
hatten: HD-Austria-Programme wurden vorgereiht und andere
österreichische HD-Programme auf hintere Sendeplätze gelegt.
Schaden für Österreichs Kommunikationselektroniker
Verantwortlich für die beschriebenen Unannehmlichkeiten waren weder
die mitunter verdutzten zahlreichen Konsumenten, noch die im Vorfeld
über die Durchführung des "Zwangs-Updates" nicht in Kenntnis
gesetzten österreichischen Kommunikationselektroniker. Die
eingespielten Updates wurden vom Anbieter von HD-Austria, der M7
Group S.A. aus Luxemburg bzw. ihrer österreichischen Marketingagentur
und 100%-Tochter, der Eviso Austria GmbH, veranlasst. Aufgrund der
mit den Updates verbundenen Umreihung von Fernsehprogrammen legt sich
der Verdacht nahe, dass diese "Gratisaktion" weniger der Sicherheit,
sondern mehr einer Umsatzsteigerung des Anbieters von HD-Austria
dienen sollte.
Abgesehen von der Verwirrung verzweifelter TV-Benutzer entstand
den österreichischen Kommunikationselektronikern in diesem
Zusammenhang ein beträchtlicher finanzieller Schaden. Der Aufwand zur
Bewältigung unzähliger telefonischer Anfragen irritierter Konsumenten
und Vor-Ort-Einsätze bei frustrierten HD-Austria-Kunden wurde weder
von der M7 Group oder Eviso Austria GmbH bezahlt noch konnte er den
Konsumenten verrechnet werden. Tatsache ist, dass erste Anlaufstelle
frustrierter Kunden nicht die Verursacher der "Zwangs-Updates",
sondern die österreichischen Kommunikationselektroniker waren, die
mit der Durchführung der Updates eigentlich nichts zu tun hatten.
Leider konnte die Berufsgruppe der Kommunikationselektroniker von den
Verursachern der Update-Aktion über die aufgetretenen Probleme und
entstandenen Kosten keine Aufklärung bekommen. Vielmehr wurde auf
eine diesbezügliche Anfrage mit fadenscheinigen Begründungen und
Schutzbehauptungen geantwortet. So heißt es beispielsweise, dass
Kommunikationselektroniker vor einem Kundentermin mit der M7 Group in
Luxemburg Rücksprache hätten halten sollen oder nicht
ORF-zertifizierte Fernsehapparate schuld an den Problemen wären.
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Briefauszug aus dem Antwortschreiben der M7 Group
4. "Die Vorwürfe/das Verlangen der TV Nutzer"
While we understand that electronics engineers provided
troubleshooting services to consumers, we consider that:
- for the reasons stated above, M7 is not responsible for the
problems described in your letter, and allegedly caused by the Forced
Update;
- there is no evidence that these interventions were required by
issues caused by the Forced Update;
- we have not been given any opportunity to address the issue and
cannot be held responsible for the choices made by your clients.
Indeed, your clients decided to intervene without conferring with us,
and to make their interventions free of charge to their customers. As
a result, we cannot be held to pay for the costly choices made by
your clients.
We therefore formally reject your claim for damages.
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Die luxemburgische M7 Group und ihre österreichische
Tochtergesellschaft streiten also jede Verbindung zwischen dem
"Zwangs-Update" und den im Zuge der Update-Durchführung den
Konsumenten entstandenen technischen Schwierigkeiten bzw. den danach
aufgetretenen Problemen beim Senderempfang ab. Ebenso unbeantwortet
blieb von ihnen die Frage, wem die Übernahme des finanziellen
Schadens der Kommunikationselektroniker zuzurechnen sei. Wie es sich
im Zusammenhang mit der Durchführung des "Sicherheits-Updates" zeigt,
übernehmen die Anbieter von HD-Austria den entstandenen finanziellen
Schaden der Kommunikationselektroniker nicht, weil sie jede
Verantwortung dafür von sich weisen. Deshalb bleibt die Frage
unbeantwortet: Wer ist für die Folgen des "Zwangs-Updates"
verantwortlich? (KR)
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