Telekom Austria - Keine Privatisierung aber Sicherstellung der Breitbandmilliarde
Pröll soll nicht die Privatisierung der Telekom fordern, sondern sich dafür einsetzen, dass die Breitbandmilliarde für den flächendeckenden Breitbandausbau im ländlichen Raum kommt
Wien (OTS) - Die Telekom Austria Belegschaftsvertreter zeigen sich verwundert und verärgert über die vehemente Forderung von Landeshauptmann Erwin Pröll die Post, Telekom und OMV privatisieren zu wollen. Gerade bei der Telekom besitzt der Staat nur noch 28,42 %. Ein Verkauf der Anteile bis zur Sperrminorität von 25 % würde somit nicht wirklich viel für das Budget bringen. Grundsätzlich stellt sich auch die Sinnhaftigkeit von Anteilsverkäufen zum Stopfen von Budgetlöchern. Die Kommunikationsgewerkschaft GPF spricht sich ganz klar gegen weitere Privatisierungen von Infrastrukturbetrieben wie die Post oder Telekom aus und zeigt sich kampfbereit. "Post und Telekom sind wichtige Leitbetriebe für den Wirtschaftsstandort Österreich und somit einer der größten Arbeitgeber im Land", so Walter Hotz, Zentralbetriebsratsvorsitzender der A1 Telekom.
Telekominfrastruktur ist sicherheits- und standortpolitisch enorm wichtig für jede Volkswirtschaft. Eine flächendeckende Versorgung und ein weiterer Ausbau des Breitbandnetzes kann nur vom Staat sichergestellt werden. Österreich ist im europäischen Vergleich beim Breitbandausbau in den vergangenen Jahren bereits jetzt zurückgefallen. Telekom-Holding Betriebsrat Alexander Sollak fordert daher von den Regierungsverhandlern adäquate Fördermodelle um die notwendigen Investitionen abzusichern. "Statt laut Privatisierungen zu schreien ist es für Österreich notwendig, die Erlöse der Frequenzversteigerung sinnvoll einzusetzen. Wenn Pröll die Wirtschaft entfesseln will, soll er sich dafür einsetzen, dass die Breitbandmilliarde kommt und dadurch der Ausbau des schnellen Breitbandnetzes für den ländlichen Raum vorangetrieben wird. Gerade für den niederösterreichischen Landeshauptmann sollte es wichtig sein, dass seine Gemeinden zukünftig eine vernünftige Infrastruktur haben", so Sollak.
A1 Zentralbetriebsrat Walter Hotz wünscht sich von den Regierungsvertretern eine vernünftige und zukunftsorientierte Diskussion und fordert die ÖVP auf, die Telekom und andere wichtige Infrastrukturbetriebe nicht als Faustpfand für die Regierungsverhandlungen zu missbrauchen: "Die Telekominfrastruktur ist für Österreich zu wichtig um sie leichtfertig an Private oder ans Ausland zu verkaufen. Sinnvoller wäre es, endlich bei der Verwaltungsreform was weiter zu bringen."
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