Piero Marini, Kurienerzbischof und langjähriger Papst-Zeremoniär, als Hauptreferent bei Symposion in Salzburg über das bahnbrechende Konzilsdokument "Sacrosanctum Concilium"
Utl.: Piero Marini, Kurienerzbischof und langjähriger
Papst-Zeremoniär, als Hauptreferent bei Symposion in Salzburg
über das bahnbrechende
Konzilsdokument "Sacrosanctum Concilium" =
Salzburg, 04.12.13 (KAP) Die Liturgiekonstitution "Sacrosanctum
Concilium" des Zweiten Vatikanischen Konzis ist viel mehr als ein
bloßes "Handbuch für die Reform der Riten"; sie ist vielmehr "eine
Magna Charta, die in der Lage ist, die Erneuerung der Kirche zu
inspirieren": Das erklärte Kurienerzbischof Piero Marini am Mittwoch
bei einem Symposion im Salzburger Bildungszentrum St.Virgil. Der
"Chefliturgiker" bei vielen Pastoralreisen Johannes Pauls II. und
später auch Zeremoniär von Benedikt XVI. hielt den Festvortrag bei
der Tagung, die die Liturgische Kommission für Österreich anlässlich
des 50-Jahr-Jubiläums des bahnbrechenden Dokuments veranstaltete.
Vor exakt 50 Jahren - am 4. Dezember 1963 - wurde "Sacrosanctum
Concilium" als erstes Konzilsdokument überhaupt veröffentlicht und
ließ schon die Grundmelodie aller noch folgenden Reformschritte des
Konzils erkennen, wie Marini betonte. Mit der fast einstimmig
beschlossenen Konstitution - dem in der gesamten Kirchengeschichte
einzigen Konzilsdokument, das der Liturgie gewidmet ist - seien
völlig neue Akzente gesetzt worden, wies Marini hin. Sie sei "die
erste Konzilskonstitution - nicht nur in zeitlicher Hinsicht,
sondern auch als Matrix für die anderen Konstitutionen und aller vom
Konzil geförderten Erneuerungen" etwa der Ökumene, der Mission oder
des Dialogs mit der modernen Welt.
Der vor dem Konzil vorherrschende "Typus einer zentralistischen
Kirche" sei "vom II. Vatikanum durch die Wiederentdeckung der
Beziehung zwischen Kirche und Liturgie überwunden worden". Das von
den Konzilsvätern gezeichnete Bild von Kirche gehe nicht von einer
"theologischen Spekulation" aus, sondern - inspiriert von der
Liturgie der Ostkirchen - von der konkreten Feier der Eucharistie
durch die versammelte Gemeinde, erklärte Erzbischof Marini. "So ist
die Sicht von einer Kirche überwunden worden, in der der juridische
und hierarchische Aspekt vorherrschten", stattdessen erhalte die
versammelte liturgische Gemeinde eine große Bedeutung - als "der
normale Ort, an dem die Kirche sichtbar wird und in dem sich
Christus und seine Brüder und Schwestern begegnen". Die vom Konzil
gewünschte "tätige Teilnahme" ("participatio actuosa") des Volkes
bedeutet laut Marini auch die Anpassung der Liturgie an verschiedene
Situationen und Kulturen.
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