- 03.12.2013, 10:00:02
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Keine Notkamine ab 2014 in Wien!
Kostenersparnis für den Mieter oder Körberlgeld für die Errichter?
Utl.: Kostenersparnis für den Mieter oder Körberlgeld für die
Errichter? =
Wien (OTS) - "Sparen ist angesagt bei den Wiener Politikern" und das
soll unter dem Schlagwort "Leistbares Wohnen erfolgen". Bei der
derzeitigen Debatte im Wiener Landtag sollen für Wohnbauten ab dem
Jahr 2014 der verpflichtende Kamin (Rauchfanganschluss) für
WienerInnen gestrichen werden. Der Wohnbaustadtrat Michael Ludwig
sieht dabei eine Einsparung bei den Errichtungskosten von neuen
Gebäuden. Die Frage ist jedoch, ob die Einsparungen von ca. 0,77 %
der Kosten einer fertigen Wohnung (1/3 der jährlichen
Baupreissteigerung) wirklich dem Bürger zu Gute kommen und weiter
gegeben werden oder die Errichter sich ein zusätzliches "Körberlgeld"
bei den Mietern holen?
Die Politik versucht hier klar an der Versorgungssicherheit der
Bürger zu sparen. Ebenso könnte man doch gleich auch im Sinne von
"leistbarem Wohnen" wieder das "Häusl" am Gang errichten.
Wiener Politiker schaffen durch die Novellierung der BO eine
Zweiklassengesellschaft
Durch das Weglassen eines Kaminanschlusses schafft man genau bei
den sozial Schwächeren eine Zweiklassengesellschaft. Ein Kamin ist
kein Luxus, sondern einfach eine Sicherheit für alle BürgerInnen im
Krisenfall. Eine Wohnung, die von leitungsgebundener Wärme abhängig
ist, ist im Falle eines simplen Stromausfalles nicht zu beheizen.
Auch bei der weiteren Steigung der Strom- und Energiekosten kommt es
bei sozial schwächer gestellten zu Engpässen und Abhängigkeiten.
Leistbares Wohnen geht uns alle an!
Die Frage ist, was meint Wohnbaustadtrat Ludwig wirklich, wenn er
von "leistbarem Wohnen spricht? Eine geringe, einmalige
Kostenersparnis oder eine jahrzehntelange Sicherheit, im Sinne von
Wärmeversorgung, gesicherte Alternativen für die Zukunft sowie
zukünftige Wärmesicherheit? Was für eine Garantie gibt es, dass diese
Ersparnis auch wirklich an den Mieter weiter gegeben wird? Warum
greift die Politik nicht die wirklich großen Kostentreiber an wie
z.B. die Grundstückspreise, Baukosten Gesetzesdschungel, Bürokratie
und die Finanzierungen?
Die Baukosten kann man auch senken, indem man z.B. in den
Vorschriften und Richtlinien verankert, dass dem entstehenden
Mehraufwand die tatsächlichen Ersparnisse aus Heizkosten und
Energieeffizienz gegenüberstellt werden. Bei der Finanzierung sollte
die Politik endlich wieder den Mut haben, die Wohnungsgelder
zweckzuwidmen, damit eine Finanzierung durch teures Fremdkapital
zurück gedrängt wird.
Nähere Infos unter www.kamin.or.at
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