• 02.12.2013, 13:22:05
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Menschen mit Behinderungen wollen in Freiheit leben

Anlässlich des Internationalen Tages behinderter Menschen begrüßt Selbstbestimmt Leben Österreich die De-Institutionalisierung des Behindertenheims in Schernberg

Utl.: Anlässlich des Internationalen Tages behinderter Menschen
begrüßt Selbstbestimmt Leben Österreich die
De-Institutionalisierung des Behindertenheims in Schernberg =

Wien/Innsbruck/Salzburg (OTS) - In Österreich leben über 13.000
Menschen mit Behinderungen in Sondereinrichtungen. Der Tagesablauf in
diesen ist geprägt von Fremdbestimmung, sozialer Aussonderung und dem
besonders hohen Risiko Gewalt zu erleben. Die umfassende Kritik
Österreichs durch die Staatenprüfung der UNO im September dieses
Jahres, hob bei der schleppenden Umsetzung der UN-Konvention, diesen
Missstand zu Menschenrechten und Menschenwürde in Einrichtungen
besonders hervor.

"Neben der UNO, bestätigt die Volksanwaltschaft unsere Kritik an
speziellen Wohn-Ghettos für Menschen mit Behinderungen", sagt
Bernadette Feuerstein, Vorsitzende von Selbstbestimmt Leben
Österreich (SLIÖ), "österreichweit gibt es weder Ansätze noch
Strategien zur De-Institutionalisierung, das weit verbreitete
"Licht-ins-Dunkel-Denken" ist ein Schlag für die Menschenrechte
behinderter ÖsterreicherInnen." SLIÖ nimmt den Internationalen Tag
von Menschen mit Behinderungen zum Anlass, Taten für dieses große
behindertenpolitische Problem zu fordern.

"International haben in den letzten Jahrzehnten viele Länder am
Abbau von großen Einrichtungen gearbeitet und Österreich überholt",
erläutert Feuerstein, "die Zahl der Menschen mit Behinderungen, die
in Sondereinrichtungen leben, ist mit 13.000 Personen alarmierend
hoch". Davon leben mehr als 5.600 Personen in Großeinrichtungen mit
mehr als 30 BewohnerInnen, fast 5.700 Menschen mit Behinderungen
leben in Einrichtungen mit 11 bis 30 Plätzen. Nur etwa 1.800 Menschen
mit Behinderungen leben in Institutionen mit bis zu zehn
BewohnerInnen.

SLIÖ begrüßt daher den Entschluss des Salzburger Soziallandesrats
zum Stopp der Renovierung des Behindertenheims in Schernberg als
längst überfällig. Dort leben derzeit 167 Frauen und Männer mit
Behinderungen. "Als Alternative zur Betreuung in Heimen fordern wir
einmal mehr den flächendeckenden Ausbau von Persönlicher Assistenz
für alle Menschen mit Behinderung", betont Feuerstein abschließend.

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