• 25.11.2013, 11:05:44
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Blei im Trinkwasser: Neuer Grenzwert verdoppelt Belastungen

Ab 01. Dezember gilt neuer Grenzwert

Grafik: Bleibelastung Wiener Haushalte

Utl.: Ab 01. Dezember gilt neuer Grenzwert =

Wien (OTS) - Ab 01. 12. 2013 gilt ein neuer, strengerer Grenzwert für
den Bleigehalt im Trinkwasser. Wasseranalysen aus Haushalten zeichnen
dadurch ein noch drastischeres Bild.

Neuer Grenzwert: Mit 1. Dezember 2013 gilt gemäß
Trinkwasserverordnung ein strengerer Grenzwert für Blei im
Trinkwasser: Dieser wird von 0,025 mg/l auf 0,01 mg/l gesenkt.
Tausende Wasserproben, die via AQA WasserCheck zur Analyse in die
Seibersdorf Labor GmbH des AIT, (Austrian Institute of Technology)
gesandt wurden, zeigen: Gerade in Städten mit altem Hausbestand
liegen noch immer teils erhebliche Belastung bei Blei vor. "Diese
Problematik wird sich durch eine Senkung des Grenzwertes nicht lösen,
sondern weiter zuspitzen. Ohne Sanierungsmaßnahmen werden sich die
Bleiüberschreitungen der Wasserproben mit einem Schlag verdoppeln" so
DI Stephan Bruck, Geschäftsführer von AQA.

Endkunde bleibt mit dem Problem allein

Die 5.500 Wiener Wasserproben aus dem AQA WasserCheck der letzten
10 Jahre zeigen, dass mehr als jede siebente auf Blei analysierte
Probe über dem bisherigen Grenzwert liegt. Legt man diesen Analysen
den neuen Grenzwert zugrunde, überschreitet nahezu jede vierte
eingesandte Probe die neue Verordnung! In Linz sind 5 Prozent aller
eingesandten Proben über dem alten und 13 Prozent über dem neuen
Grenzwert. In Graz liegen die Überschreitungen bei 3 Prozent laut
altem Grenzwert und 10 Prozent laut neuem. "Da erhöhte
Bleibelastungen zumeist durch Hausleitungen oder Armaturen entstehen,
bleibt das Problem weiterhin beim Endkunden und seiner
Eigenverantwortung", so Bruck weiter.

Bleihaltige "Last Mile" - gesundheitliche Auswirkungen

Die Problematik liegt in der so genannten "Last Mile": Während die
Leitungen bis zu den Häusern meist erneuert wurden, gilt dies oft
nicht für Leitungen in den Wohnungen selbst. Besonders das
Stagnationswasser, also Wasser, das länger in der Leitung gestanden
ist (z.B. übers Wochenende, über Nacht, etc.), kann gefährdet sein.
Chronische Bleivergiftungen haben toxische Wirkungen insbesondere auf
das Nervensystem und die Blutbildung. Kinder reagieren besonders
empfindlich auf Blei, weil dies schon in relativ geringer
Konzentration die Entwicklung des Gehirns beeinflussen kann. Für
Säuglinge, deren Babynahrung mit Leitungswasser zubereitet wird, ist
die gesundheitliche Gefährdung am höchsten, da sie im Verhältnis zum
Körpergewicht viel Trinkwasser aufnehmen.

Was tun?

Hat man den Verdacht, dass Leitungen aus Blei sind, sollte fürs
Trinken, für die Zubereitung von Speisen und Babynahrung, Kaffee etc.
kein Stagnationswasser verwendet werden. Langfristig ist es sinnvoll,
Bleileitungen auszutauschen. "Mit dem bisher gültigen Grenzwert war
eine Sanierung der Leitungen kaum durchsetzbar. Der neue Grenzwert
legt aber nahe, das Wasser nach einer Minute Ablaufzeit zu
überprüfen, weil das OGH Urteil hier neue Möglichkeiten eröffnet",
erläutert Bruck. Wasseranalysen auf Blei können beispielsweise mit
dem AQA WasserCheck, der in Postfilialen oder unter www.aqa.at
erhältlich ist, durchgeführt werden.

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service
sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at

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