- 19.11.2013, 12:08:32
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Finanzierung der Hebammen-Beratung im Mutter-Kind-Pass ab 1. November gescheitert
Hebammengremium und Sozialversicherungen: noch keine Einigung zum Tarif für die Hebammen-Beratung, die der Mutter-Kind-Pass ab 1. November vorsieht.
Utl.: Hebammengremium und Sozialversicherungen: noch keine Einigung
zum Tarif für die Hebammen-Beratung, die der Mutter-Kind-Pass
ab 1. November vorsieht. =
Wien (OTS) - "Seit Monaten drängen wir auf Gespräche mit dem
Hauptverband, um den Tarif für die Hebammen-Beratung im
Mutter-Kind-Pass festzulegen. Am 29. Oktober hat der erste
Verhandlungstermin dazu stattgefunden, leider sehr knapp vor dem
geplanten Start der Beratung am 1. November, und der Vorschlag des
Hauptverbands ist für uns Hebammen leider nicht akzeptabel", zeigt
sich Gerlinde Feichtlbauer, Vizepräsidentin des Österreichischen
Hebammengremiums enttäuscht, "Es wird weitere Verhandlungen geben,
und wir hoffen, dass diese bald stattfinden, und wir zu einer guten
Einigung kommen."
Das Hebammengremium hat seine Mitglieder, alle in Österreich
arbeitenden rund 2.000 Hebammen, darauf aufmerksam gemacht, dass es
zum Tarif keine Einigung mit den Sozialversicherungen gibt. Die
Hebammen informieren die Schwangeren nun, dass eventuell nicht das
ganze Honorar der Beratung wie vorgesehen ab 1. November von der
Krankenkasse übernommen wird und stoßen dabei auf große Enttäuschung
bei den betroffenen Frauen.
Feichtlbauer weiter: "Die Hebammenberatung ist ja, wenn sie für
die Frauen Sinn machen soll, kein 20-minütiger Check-Up, sondern eine
umfassende Beratung über den physiologischen Ablauf von
Schwangerschaft, Geburt und die Zeit danach, ebenso über gesunde
Ernährung, Bewegung, Sport, zur Frage, wie und wo die Frau gebären
wird, welche Möglichkeiten der Geburtsvorbereitung sinnvoll sind,
Aufklärung von erforderlichen Unterstützungsmöglichkeiten und vieles
mehr. Außerdem geht es darum, für die Anliegen und Sorgen der Frau
ein offenes Ohr zu haben, und sie in ihrem Selbstvertrauen zu
stärken."
Das Hebammengremium geht jedenfalls von einer einstündigen
Beratung aus und sieht einen Tarif von 50 Euro als angemessen an.
Davon war auch die Einigung zwischen Gesundheitsminister Alois Stöger
und Familienminister Reinhold Mitterlehner ausgegangen, die ein
Budget von zwei Millionen Euro für prognostizierte 40.000 Beratungen
im Jahr vorsieht. "Damit können wir leben, mit dem Ordinationstarif
in Höhe von 25,50 Euro, den der Hauptverband für die Hebammenberatung
vorschlägt, jedoch nicht", betont Feichtlbauer.
Wie geht es nun weiter? Das Hebammengremium rät seinen
Mitgliedern, all jene Frauen, die ab 1. November die
Hebammen-Beratung laut Mutter-Kind-Pass in Anspruch nehmen wollen,
darauf hinzuweisen, dass noch keine Einigung über die Vergütung mit
den Sozialversicherungsträgern besteht. Die Schwangeren müssen sich
darauf einstellen, zumindest einen Teil des Honorars aus eigener
Tasche zu bezahlen. Mit einer vollständigen Übernahme der Kosten
durch die Sozialversicherung müssen sie sich leider weiterhin in
Geduld üben. Die jahrelange Forderung nach einer Hebammen-Beratung im
Mutter-Kind-Pass ging nicht nur von den Hebammen selbst aus, sondern
auch von vielen Frauen, die sich verstärkte Hebammen-Betreuung in der
Schwangerschaft wünschen. Dementsprechend groß war die Freude über
den Mutter-Kind-Pass-Vorstoß der beiden Minister Stöger und
Mitterlehner. Nun heißt es wieder warten, bis auch die
Sozialversicherungen nachziehen.
Pressekontakt:
Gerlinde Feichtlbauer,
Vizepräsidentin des Österreichischen Hebammengremiums,
E-Mail: gerlinde.feichtlbauer@inext.at; Tel.: 0676 6841844
Brigitte Theierling, Leiterin der Landesgeschäftsstelle NÖ des
Österreichischen Hebammengremiums,
E-Mail: brigitte.theierling@aon.at, Tel.: 0664 4434005
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