• 14.11.2013, 09:01:02
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Hilfe für Angehörige Drogenkranker

St. Pölten (OTS) - Wissenschaftliche Studien (GÖG, 2013) belegen,
dass der Konsum illegaler Substanzen in Österreich stabil ist, es ist
davon auszugehen, dass zwischen 30.000 und 34.000 Menschen in
Österreich einen problematischen Drogenkonsum unter Beteiligung von
Opiaten aufweisen. Cannabis wird von 30-40 Prozent der jungen
Erwachsenen konsumiert und scheint damit in der breiten Bevölkerung
angekommen zu sein. Insgesamt kann in Österreich aufgrund von
Berechnungen mit über 200.000 Angehörigen Drogenabhängiger gerechnet
werden, die sich um ihre Kinder und Enkelkinder ernsthafte Sorgen
machen müssen. Waren Angehörige Drogenkranker noch vor wenigen Jahren
von der Suchttherapie eher ausgegrenzt, hat sich in der Zwischenzeit
erwiesen, dass sie eine wichtige Rolle in der Behandlung spielen.
Information und Beratung der Angehörigen bedeutet nicht nur
persönliche Entlastung, sondern auch eine wichtige Chance für
Suchtkranke. Als Selbsthilfe-Organisation mit Einbezug von
professionellen SuchttherapeutInnen bietet der Verein Angehörige
Drogenkranker e.V. eine (auch anonyme) Beratungshotline und
moderierte Gruppen für Betroffene.

Besonders im ländlichen Raum ist der Konsum illegaler Drogen sogar
steigend, ausgelöst durch einen "Nachzieheffekt", die Situation am
Land und in der Großstadt nähern sich in den letzten Jahren immer
deutlicher an.

Die Situation von Eltern und anderen Angehörigen von
KonsumentInnen illegaler Drogen hat sich in den letzten Jahren eher
verschlechtert. Ungenügende Ressourcen in den Drogenberatungsstellen
haben dazu geführt, dass Angehörige oft in andere Beratungsstellen
verwiesen werden, die thematisch überfordert reagieren und sich für
unzuständig erklären. Fachlich ist außerdem ein massiver
Interessenkonflikt der Drogenberatungsstellen zu erwarten, wenn
Betroffene und Angehörige gleichzeitig in Betreuung stehen. Die
Situation der Angehörigen ist geprägt von einer doppelten Belastung,
einerseits durch die oft dramatisch verlaufende Drogenerkrankung,
andererseits durch die Schuldzuweisungen des sozialen Umfelds bis hin
zur Kriminalisierung auch der Eltern.

Der Verein "Angehörige Drogenkranker" sieht seine Aufgabe
vorrangig als eindeutiger Ansprechpartner für alle betroffenen
Eltern, Partner und das soziale Umfeld von Drogensüchtigen. Ziel der
Beratungen ist der Umgang mit Alltagsproblemen im Zusammenleben mit
Süchtigen, der Erfahrungsaustausch, aber auch die Loslösung ohne den
totalen Abbruch des Kontakts.

Es hat sich erwiesen, dass gerade beim Tabuthema illegale Drogen
eine Betroffenenorganisation besonders geeignet ist, glaubhaft
ebenfalls Betroffene und die Öffentlichkeit anzusprechen.
Wissenschaftlich begleitet wird der Verein Angehöriger Drogenkranker
von der Fachhochschule St. Pölten, Masterlehrgang Suchtberatung und
Prävention.

Angehörige Drogenkranker können täglich (auch an Wochenenden und
Feiertagen) in der Zeit zwischen 9:00 und 17:00 bei der Telefonnummer
0650/3907730 Unterstützung und Verständnis finden. HP:
www.angehoerigen-hilfe.at

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