Erstpräsentation einer Studie der AVH zu den gesamtgesellschaftlichen Kosten von Schlafapnoe (OSAS) und der Heimsauerstoff-Therapie zur Behandlung von COPD
Utl.: Erstpräsentation einer Studie der AVH zu den
gesamtgesellschaftlichen Kosten von Schlafapnoe (OSAS) und der
Heimsauerstoff-Therapie zur Behandlung von COPD =
Wien (OTS/PWK755) - Anna Vavrovsky von der Academy for Value in
Health (AVH) präsentierte bei der Stakeholder-Veranstaltung, heute,
Mittwoch, im Haus der österreichischen Wirtschaft in Wien erstmals
die Studie der AVH, die an Hand von empirischen Daten die
gesamtgesellschaftlichen Kosten der Volkswirtschaft durch OSAS und
COPD darstellt. Das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) ist eine
im Schlaf auftretende Atmungsstörung, die sich in Form von
Atemaussetzern (Apnoe) bzw. einer Verringerung der Atmungstiefe
(Hypopnoe) äußert. Bei den Betroffenen setzt im Schlaf wiederholt die
Atmung aus, es kommt zu einem Abfall der Sauerstoffsättigung im Blut,
wodurch eine Weckreaktion ausgelöst wird. Wird der gesunde Schlaf
unterbrochen, bedeutet das eine hohe Belastung vor allem für Herz und
Gehirn. Die Abkürzung COPD steht für "Chronic Obstructive Pulmonary
Disease". COPD entwickelt sich meist sehr langsam über einige
Jahrzehnte hinweg. Die Krankheit entsteht in der überwiegenden
Mehrzahl der Fälle durch Rauchen, wodurch man in diesem Zusammenhang
auch sehr häufig die Bezeichnung "Raucherlunge" hört. Die
Einschränkung der Lungenfunktion nimmt mit Dauer der Erkrankung in
der Regel zu, eine vollständige Heilung ist nicht möglich.
"Mit der Veranstaltung wollen wir Interesse am Thema wecken und
können erstmals mit Hilfe wissenschaftlich ausgearbeiteter Fakten
aufzeigen, welches Kosteneinsparungspotenzial für das
Gesundheitssystem, durch Einsatz zeitgemäßer Therapieformen im Home
Care Bereich, sich ergibt", so Andreas Budz, Vorsitzender der
Plattform Home Care Provider.
Der erste Teil der Studie befasst sich mit den
gesamtgesellschaftlichen Kosten der Schlafapnoe. Dies sind
einerseits direkte Kosten, die durch Erkrankungen entstehen, die in
der Folge einer nicht behandelten Schlafapnoe auftreten. Es wurde
evaluiert, wie viele Fälle von mit Schlafapnoe assoziierten
Erkrankungen, wie zB. Bluthochdruck, Schlaganfall oder Depression,
entstehen. Die gesamten direkten Kosten, die in Österreich durch die
Behandlung von Schlafapnoe sowie durch die mit Schlafapnoe
assoziierten Erkrankungen entstehen und vom Gesundheitssystem
getragen werden, betragen 154 Millionen Euro.
Gleichzeitig, aber meistens gänzlich in der Betrachtung
vernachlässigt, entstehen der Volkswirtschaft 1,3 Milliarden Euro an
indirekten Kosten, welche in Produktivitätsausfälle, Arbeits- und
Verkehrsunfälle, die im Gefolge einer Schlafapnoe geschehen,
kategorisiert werden können.
Da von den 315.000 an Schlafapnoe leidenden Menschen nur in etwa
10% in Therapie sind, ist davon auszugehen, dass der überwiegende
Großteil der volkswirtschaftlichen Gesamtkosten von 1,5 Mrd. Euro von
den 287.000 Betroffenen, die nicht adäquat behandelt sind, verursacht
werden.
Im zweiten Teil der Studie werden Kosten und Effekte der
Heimsauerstoff-Therapie zur Behandlung der chronisch obstruktiven
Lungenerkrankung betrachtet. Gegenübergestellt werden Betroffene mit
und ohne Heimsauerstoff- Therapie. In Summe bietet die
Sauerstoff-Therapie ein Einsparungspotential von 16 Mio. Euro.
Gleichzeitig ermöglicht diese Therapie eine Senkung der
Aufenthaltsdauer im Krankenhaus um 43,5% und eine Reduktion der
Krankenhausaufnahmen von 23,8%.
Die Therapie mit Heimsauerstoff ist in Bezug auf ihre Effekte auf
die stationäre Versorgung als kostensparend zu beurteilen. Dies
bedeutet, dass freiwerdende Ressourcen für die Behandlung anderer
Patienten benützt werden können.
"Die Branchenteilnehmer der Home Care Provider sind zu einer
optimalen Versorgung im häuslichen Umfeld bereit und helfen mit, die
Kosten zu reduzieren. Denn jeder zusätzliche therapierte OSAS-Patient
liefert einen positiven Beitrag zum österreichischen Budget", so
Markus Schimel, der Sprecher für den OSAS-Bereich. Es sind jedoch
Maßnahmen notwendig, damit die Home Care Provider die Leistungen auch
erbringen können.
Gernot Messics stößt in seinem Statement in das gleiche Horn und
meint, "dass Heimsauerstoff neben Wirksamkeit auf klinische Endpunkte
gleichzeitig auch Einsparungspotenziale in Bezug auf Anzahl und Länge
der Krankenhausaufenthalte bietet und ist daher mehr als
kosteneffektiv ist, nämlich sogar kostensparend. Das Geld für eine
qualitative und hochwertige Versorgung der Patienten ist in jedem
Fall gut angelegt ist. Gewinner sind dabei nicht nur die Patienten
und das österreichische Gesundheitssystem, sondern die gesamte
Volkswirtschaft."
Nähere Informationen zu den Therapien und den Anliegen der
Plattform Home Care Provider sind auf www.homecareprovider.at zu
finden. (JR)
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