- 29.10.2013, 17:34:24
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Spielsuchthilfe: Strenge Kontrolle und mehr Geld für Therapie
Zentrale Forderungen der Spielsuchthilfe anlässlich des 30 Jahre Jubiläums
Utl.: Zentrale Forderungen der Spielsuchthilfe anlässlich des 30
Jahre Jubiläums =
Wien (OTS) - Anlässlich ihres 30-jährigen Bestehens stellte die
Spielsuchthilfe - die älteste fachspezifische Behandlungseinrichtung
in Österreich - die Ergebnisse der bislang umfangreichsten
Langzeitstudie betreffend Spielsüchtiger und ambulanter
Spielsuchtbehandlung vor und formulierte klare Forderungen. "Die
Erfahrung aus der persönlichen Betreuung von etwa 6000 Klienten
allein in den Jahren 2000 bis 2012 ermöglicht es uns, sehr genaue und
zielgerichtete Empfehlungen auszusprechen, um noch effizientere Hilfe
und Behandlungen anbieten zu können", so Dr. Izabela Horodecki und
Dr. Peter Berger, die beiden Vorstände der Spielsuchthilfe.
Konkret fordert die Spielsuchthilfe verstärkte und bessere
Alterskontrollen, um den Jugendschutz besser umzusetzen. Dr. Peter
Berger, erwartet sich aber auch durch die Umsetzung der verbesserten
Schutz- und Kontrollbestimmungen im neuen Glücksspielgesetz eine
deutliche Verbesserung des Jugendschutzes, denn "die Auswertung der
Erstkontakte hilfesuchender Spieler/innen weist darauf hin, dass das
Glücksspiel bei etwa einem Drittel der Betroffenen schon im
jugendlichen Alter begonnen hat".
In der Öffentlichkeit wird oft die Meinung vertreten, dass das
Problem der Glücksspielsucht am besten durch ein Verbot in den Griff
zu bekommen sei - eine Ansicht der die Spielsuchthilfe widerspricht.
"Aus unserer mittlerweile 30-jährigen Erfahrung wissen wir, dass
Verbote nur zu einer Verschiebung in andere, oft ausländische oder
illegale Angebote führen, wo konkrete Hilfe nur sehr schwer und
Kontrolle kaum möglich ist", konkretisiert Dr. Horodecki.
Besorgniserregend sei in diesem Zusammenhang auch die zunehmende
Bedeutung von Glücksspiel im Internet, wie Dr. Berger ergänzt:
"Während 2002 keine der von uns behandelten Personen das Glücksspiel
im Internet als problematische Glücksspielart nannte, waren es 2012
bereits 25% aller Patient/innen."
Abschließend appellierten die beiden Vorstände der
Spielsuchthilfe, dass nur ein streng reguliertes Glücksspiel-Angebot
zielführend sei, um Spieler- und Jugendschutz zu gewährleisten. "Dazu
gehört vor allem auch eine Anbieter-übergreifende Spielerkarte und
eine klare Zweckwidmung eines Teils der Einnahmen aus dem Glücksspiel
für die Behandlung", so Dr. Horodecki und Dr. Berger.
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