- 28.10.2013, 20:30:31
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Direktor Tobias G. Natter verzichtet auf weitere Vertragsausübung mit der Leopold Museum Privatstiftung
Als Grund nennt er die Errichtung der Klimt-Ucicky-Foundation
Utl.: Als Grund nennt er die Errichtung der Klimt-Ucicky-Foundation =
Wien (OTS) - Heute Abend wurde der museologische Direktor des Leopold
Museums, Tobias G. Natter, mit dem OscART gewürdigt. Der renommierte
Museumsmann erhielt den Preis vom Landesgremium des Wiener
Kunsthandels für herausragende Verdienste. Bei der Preisverleihung
bedankte sich Natter für die Auszeichnung und erklärte gleichzeitig,
er habe sich entschieden, als Direktor des Leopold Museum
zurückzutreten. Als Grund nennt Natter die Vorkommnisse um die
Errichtung der jüngst erfolgten "Klimt-Ucicky-Foundation".
Die "Gustav Klimt / Wien 1900 - Privatstiftung" (kurz
Klimt-Ucicky-Foundation) wurde am 24. September 2013 der
Öffentlichkeit vorgestellt und sorgt seitdem in der Fachwelt für
Irritationen. Sie umfasst 14 hochkarätige Werke von Gustav Klimt, die
aus der Sammlung von Gustav Ucicky (1899-1961) stammen. Ucicky war
einer der führenden Filmregisseure der NS-Zeit, der mit dem
Propagandafilm "Heimkehr" laut ORF-Bericht "eines der übelsten
Machwerke des NS-Filmschaffens" drehte. Der Vermögenswert der in die
Klimt-Ucicky-Foundation eingebrachten Klimt-Werke wird von Experten
auf rund 200 Millionen Euro geschätzt.
Vorsitzender der neuen Stiftung ist Peter Weinhäupl,
kaufmännischer Direktor des Leopold Museums. Er übt sein neues Amt
auf Lebenszeit aus. Im dreiköpfigen Vorstand der neuen Foundation
sitzen neben Peter Weinhäupl dessen Lebensgefährtin, die bis vor
kurzem Mitarbeiterin des Leopold Museums war, sowie sein Bruder.
Stiftungsanwalt ist Andreas Nödl, der als Mitglied des Vorstands der
Leopold Museum Privatstiftung ebenfalls eng mit dem Leopold Museum
verbunden ist. Trotz dieser engen personellen Verflechtungen erfuhren
sowohl die Familie Leopold als auch Direktor Natter von der neuen
Stiftung erst über die Medien.
In der Personalunion von Peter Weinhäupl als Vorstandsvorsitzender
der Klimt-Ucicky-Foundation und gleichzeitig als kaufmännischer
Direktor des Leopold Museums sieht Tobias G. Natter mögliche
Interessenskonflikte und eine Unvereinbarkeit. Hingegen hat der
Vorstand des Leopold Museums erklärt, keine Inkompatibilität zu
erkennen. Dazu Tobias G. Natter: "Die Sicht des Vorstandes ist zu
akzeptieren, aber für meine Person ziehe ich die Konsequenzen und
verlasse das Leopold Museum. Mit heutigem Tag habe ich die Kündigung
meines Dienstverhältnisses eingereicht."
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