• 24.10.2013, 11:31:36
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  • OTS0102 OTW0102

Spielplatz-Unfälle: Balance zwischen Sicherheit und einem Angebot an Herausforderungen

Dipl.-Ing. Adolf Russold (l.) und Ing. Robert Terp,
TÜV AUSTRIA, Spiel-, Sport- und Freizeitgeräte.

Wien (OTS) - Die TÜV AUSTRIA Akademie veranstaltete die
Internationale TÜV AUSTRIA Spielgeräte-Konferenz zu neuen
Erkenntnissen betreffend Sturzunfällen an Spielplatzgeräten - unter
Beteiligung der ANEC, Organisation zur Vertretung der
Konsumenteninteressen in der europäischen Normung.

Steigende Standards für Verbraucher

Die Sicherheit unserer Kinder auf Spielplätzen war der Schwerpunkt
dieser Konferenz, die TÜV AUSTRIA als unabhängige Abnahme-, Prüf- und
Zertifizierungsstelle und ANEC als Stimme der europäischen
Verbraucher in der Normung gemeinsam initiierten.

Kinder fallen und verletzen sich. Sie stürzen überall - zu Hause,
beim Radfahren, Skifahren oder Eislaufen und auf Verkehrsflächen.
Diese Unfälle unterliegen der Verantwortung der Eltern und
entsprechenden rechtlichen Rahmenbedingungen.

Die Öffentlichkeit hat geringere Akzeptanz für Spielplatzunfälle.
Spielplatzgeräte sollen überschaubare Risiken bergen, um den Umgang
mit Sturzgefahren zu lernen und so schwerwiegende Folgen von Stürzen
weitestgehend zu verhindern.

Basierend auf bis zum Jahr 2008 gewonnen Erkenntnissen, sehen die
Spielplatz-Normen EN1176 und EN1177 eine Balance vor, zwischen
Herausforderung und sicherheitstechnische Anforderungen, die Kinder
vor schweren Schäden zu schützen.

Neuere Forschung aus den USA, Kanada und Australien zu
Sturzverletzungen, bzw. Sicherheitsgrenzen für Armbrüche und
Kopfverletzungen warfen einmal mehr die Frage auf, ob unsere heutigen
Standards ausreichend Sicherheit für Kinder bieten und alle
Verantwortlichen diese Standards einhalten.

Auf der Konferenz wurden kritische Aspekte und neue Erkenntnisse
aus Prüfungen und Untersuchung von Spielplatzflächen behandelt. Auf
der Konferenz hat ein hochrangiges Publikum, welches Standardsetzer,
Hersteller, Spielplatz-Betreiber und -Inspektoren, Prüfinstitutionen
und Behörden repräsentierte, präsentiert und diskutiert.

Das Fazit der Konferenz ist klar

Spielen ist äußerst wichtig für die Entwicklung von Kindern.
Allerdings ist die Anzahl ernster Verletzungen auf Spielplätzen in
den letzten drei Jahrzehnten angestiegen. Dabei ist der Anteil der
Armfrakturen und Kopfverletzungen sehr hoch. Tödliche
Kopfverletzungen sind hingegen glücklicherweise auf modernen
Spielplätzen, welche die aktuellen Standards befolgen, sehr selten
geworden.

Die wichtigste Ursache für Verletzungen ist die
Oberflächenstruktur des Spielplatzes. Die einzige Möglichkeit, die
Schwere von Sturzunfällen zu reduzieren, besteht darin, die Qualität
der Spielplatzböden und eine Veränderung der Standards zu erwägen. So
sollte die Fallhöhe bei Spielplatzgeräte das Maß widerspiegeln, bis
zu welchem ein Kind gemäß altersgerechter Risikoeinschätzung klettern
kann.

Die Aufpralldämpfungswerte sollten mindestens soweit gesenkt
werden, dass sie dem Sicherheitsniveau für Kinder in Kraftfahrzeugen
entsprechen. Spielplatzböden sollten vor Ort getestet werden, um
einen ausreichenden Schutz für Kinder zu gewährleisten.

Die Risiko-Nutzen-Analyse als wesentliches Kriterium für die
Balance zwischen Sicherheit und einem Angebot an Herausforderungen
und Anregungen für alle möglichen Nutzergruppen bleibt dabei
wichtiger Bestandteil der erforderlichen Verbesserungen unserer
Standards.

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service
sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at

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