- 21.10.2013, 10:32:34
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AKH: Offener Brief von Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres an Patientenanwältin Sigrid Pilz
Ärztekammer kritisiert scharf Pauschalverurteilungen von Ärztinnen und Ärzten der MedUni Wien
Utl.: Ärztekammer kritisiert scharf Pauschalverurteilungen von
Ärztinnen und Ärzten der MedUni Wien =
Wien (OTS) - Im Zuge der jüngsten Diskussionen rund um die MedUni
Wien/AKH sowie zum Vorwurf der Wiener Pflege- und
PatientInnenanwaltschaft, wonach Ärztinnen und Ärzte im AKH ihre
Tätigkeit im Spital vernachlässigten, da sie Nebenbeschäftigungen
nachgingen, hat Wiens Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres an
Patientenanwältin Sigrid Pilz einen offenen Brief gesendet, in dem er
sich unter anderem gegen Pauschalverurteilungen der gesamten
Ärzteschaft im AKH verwehrt. ****
Nachstehend der offene Brief im vollen Wortlaut:
"Sehr geehrte Frau Dr. Pilz,
ihre in den vergangen Tagen mehrfach geäußerte Meinung, die
Ärztinnen und Ärzte des AKH wären wegen ihrer Nebenbeschäftigungen
nicht in der Lage, ihrer eigentlichen Tätigkeit an der MedUni
Wien/AKH entsprechend nachzukommen, widerspreche ich entschieden:
1. Die besonders belasteten Kolleginnen und Kollegen in Ausbildung
können aufgrund ihrer fehlenden Berufsberechtigung gar keine
Ordination eröffnen.
2. Nebenbeschäftigungen an der MedUni Wien sind klar geregelt (...)
und dürfen nur außerhalb der Dienstzeit im Ausmaß von maximal zehn
Stunden pro Woche ausgeübt werden.
3. Nur ein kleiner Teil der Mitarbeiter hat überhaupt eine
Nebenbeschäftigung (wienweit geben lediglich 35 Prozent der
angestellten Ärztinnen und Ärzte an, eine Nebenbeschäftigung
auszuüben, dabei sind gelegentliche Tätigkeiten auch inkludiert)
4. Nur eine ganz kleine Zahl an Kolleginnen und Kollegen ist so
bekannt, dass sie eine Privatordination von nennenswerter Größe
führen.
Ich denke, dass die oben aufgezählten Argumente Ihre Vorwürfe
schlüssig widerlegen. Ich ersuche sie daher, von Pauschalurteilen
gegen sämtliche Ärztinnen und Ärzte der MedUni Wien/AKH Abstand zu
nehmen und auch nicht Einzelfälle ("Arzt war im Dienst nicht
auffindbar") dazu zu verwenden, sämtlichen Ärztinnen und Ärzten
implizit Dienstverfehlungen vorzuwerfen.
Für etwaige Detailinformationen stehe ich gerne zur Verfügung.
Hochachtungsvoll,
ao.Univ.-Prof. Dr. Thomas Szekeres,
Präsident der Ärztekammer für Wien"
(hpp)
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