- 18.10.2013, 14:28:05
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Beethovenfries
Die von Rechtsanwalt Alfred Noll vertretene Erbengruppe nach Erich Lederer hat dem Ministerium ihr Gutachten vorgelegt
Utl.: Die von Rechtsanwalt Alfred Noll vertretene Erbengruppe nach
Erich Lederer hat dem Ministerium ihr Gutachten vorgelegt =
Wien (OTS) - Nachdem am Donnerstag ein Erbe nach Erich Lederer
bekannt gegeben hat, dass er die Rückstellung des Beethovenfrieses
begehrt, hat nunmehr die vom Wiener Rechtsanwalt Univ.-Prof. Dr.
Alfred J. Noll vertretene Mehrzahl der Erben heute nachgelegt:
Aufgrund jahrelanger Archivrecherche ist es der Kunsthistorikern
Sophie Lillie gelungen nachzuweisen, dass zwischen dem Ankauf des
Klimt-Frieses im Jahr 1973 durch die Republik Österreich und der über
das Bild verhängten Ausfuhrsperre ein unmittelbarer und enger
Zusammenhang bestand. Das Gutachten wurde der Kommission für
Provinienzforschung vorgelegt.
Der Ankauf des zum damaligen Zeitpunkt schwer beschädigten
Klimt-Frieses durch die Republik Österreich erfolgte vor dem
Hintergrund einer jahrelangen Zermürbung Erich Lederers durch
bürokratische Schikanen, der permanenten Androhung seines
finanziellen Ruins und der auf diese Weise hergestellten ausweglosen
Situation für Erich Lederer.
Anfang der 70er Jahre gab es in Österreich niemand anderen, der
den Klimt-Fries hätte kaufen können oder auch nur wollen. Auch der
Klimt-Sammlung Rudolf Leopold hätte damals - anders als vom
"Standard" kolportiert - über keine ausreichenden Mittel zum Ankauf
des Frieses gehabt.
Dass Elisabeth Lederer der Albertina nach dem Tod Erich Lederers
im Jahr 1985 einige Klimt-Skizzen zum Beethovenfries schenkungsweise
überlassen hat, das ist - wie Zeugen der damaligen Geschehnisse noch
heute berichten können - niemals ein Einverständnis zum Zwangsverkauf
im Jahre 1973 gewesen. Die Schenkung erfolgte ausschließlich deshalb,
weil sich die Witwe von Erich Lederer den plagenden Nachstellungen
der internationalen Kunsthändler ausgesetzt sah, und die trauernde
und kranke Elisabeth Lederer sah in einer Schenkung an die Albertina
damals die einzige Möglichkeit, sich von diesen Zumutungen zu
befreien.
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