• 11.10.2013, 15:17:03
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NR-Präsidentin Prammer tief betroffen über den Tod Peter Schieders

Prammer: Schieder hat einen bleibenden Beitrag zur Stärkung des internationalen Ansehens Österreichs geleistet

Utl.: Prammer: Schieder hat einen bleibenden Beitrag zur Stärkung
des internationalen Ansehens Österreichs geleistet =

Wien (PK) - Sie empfinde tiefe Betroffenheit, erklärte
Nationalratspräsidentin Barbara Prammer angesichts der Nachricht vom
Ableben des ehemaligen Abgeordneten Peter Schieder: "Er war ein
überzeugter Parlamentarier: leidenschaftlich in der Debatte, beherzt
und konsequent in der Auseinandersetzung, jedoch stets bemüht um die
Sache und um konstruktive Lösungen."

Ein Schwerpunkt in der Arbeit Schieders sei in der Außenpolitik
gelegen, so Prammer. Als Vorsitzender des Außenpolitischen
Ausschusses des Nationalrats habe er Akzente gesetzt und wichtige
internationale Kontakte auf parlamentarischer Ebene geknüpft. Darüber
hinaus gehörte Schieder viele Jahre der Parlamentarischen Versammlung
des Europarates an, deren Präsident er von 2002 bis 2005 war. "Seine
reiche Erfahrung und seine außenpolitische Expertise wurden nicht nur
in seiner Fraktion anerkannt, sondern wurden über Parteigrenzen
hinweg geschätzt," führte die NR-Präsidentin aus. Peter Schieder hat
einen bleibenden Beitrag zur Stärkung des internationalen Ansehens
Österreichs geleistet. So komme in dieser Stunde zur Trauer große
Dankbarkeit für das vielfältige politische Wirken Peter Schieders, so
Prammer.

"Wir verlieren nicht nur einen profilierten Politiker, sondern einen
guten Freund. Unsere Anteilname ist bei seiner Familie und den
vielen, die Peter Schieder verbunden waren", sagte Prammer.

Peter Schieder - ein Leben für die parlamentarische Demokratie

Peter Schieder wurde am 20. August 1941 in Wien geboren. Nach der
Volksschule wechselte er auf das Gymnasium und maturierte 1960, um
sodann ein Jus-Studium zu beginnen. Wenn er dieses auch nicht
beendete, so kam Schieder später doch zu akademischen Ehren, als er
2004 von der Universität Bukarest ein Ehrendoktorat für
Politikwissenschaften verliehen bekam.

Schon früh zog es Schieder in die Politik. Er trat der
Sozialistischen Jugend bei, für die er alsbald journalistisch tätig
wurde. 1962 übernahm er die Chefredaktion des Zentralorgans der SJ,
"Trotzdem", dem er ein zeitgemäßes Image verpasste. Zwei Jahre später
wurde er als Nachfolger von Peter Strasser und Heinz Nittel zum
dritten Verbandsobmann in der Geschichte der SJÖ gewählt. Auch im
internationalen Feld bewährte sich Schieder, der im Rahmen der
Sozialistischen Jugendinternationale IUSY eine bedeutende Stellung
einnahm.

Die parlamentarische Tätigkeit Schieders begann im März 1970, nachdem
er als Jugendkandidat der SPÖ in den Nationalrat gewählt wurde, wo er
sich alsbald auch als Umweltexperte einen Namen machte. Sein
damaliger Klubobmann Leopold Gratz holte ihn denn auch 1973 in den
Wiener Stadtsenat, wo Schieder das Amt des Umweltstadtrats übernahm,
das er in der Folge elf Jahre lang ausübte. In seine Amtszeit fielen
so bedeutende Maßnahmen wie die Errichtung der Donauinsel, die WIG
74, der Ausbau des Grüngürtels und die Hebung der Gewässerqualität.

Im September 1984 kam es zu einem umfangreichen Revirement in der
SPÖ. Bundeskanzler Fred Sinowatz bildete seine Regierung grundlegend
um und holte Leopold Gratz als Außenminister in sein Kabinett,
während der bisherige Unterrichtsminister Helmut Zilk Gratz als
Bürgermeister nachfolgte. Peter Schieder schied gleichfalls aus der
Stadtregierung aus und übersiedelte wieder in den Nationalrat, wobei
er gleichzeitig des Posten des Zentralsekretärs der SPÖ übernahm.
Dieses Amt übte er bis zum Parteitag im Mai 1988 aus, bei dem
Sinowatz durch Franz Vranitzky als Parteiobmann abgelöst wurde.

Schieder konzentrierte sich ab diesem Zeitpunkt auf seine
parlamentarische Arbeit. Er wurde stellvertretender Klubobmann der
SPÖ und in der Folge außenpolitischer Sprecher seiner Partei. Seit
1994 hatte er im Außenpolitischen Ausschuss des Nationalrates den
Vorsitz inne. Ein Jahr später wurde er zudem Fraktionsvorsitzender
der sozialdemokratischen MandatarInnen im Europarat, eine Funktion,
die er 2002 niederlegte, als er Präsident der Parlamentarischen
Versammlung des Europarates wurde. Zudem vertrat er Österreich in der
IPU und war lange Jahre Leiter der österreichischen Delegation bei
der COSAC.

Innerhalb seiner Partei hatte Schieder zahlreiche wichtige Ämter
inne, so gehörte er dem Bundes- und dem Wiener Landesparteivorstand
an und amtierte viele Jahre als Vorsitzender der Penzinger SPÖ. Auch
dem Journalismus blieb Schieder in vielerlei Formen verbunden, so war
er unter anderem 27 Jahre lang Mitglied des ORF-Kuratoriums. 2006
schied Schieder aus seinem Amt, doch ging sein Name der Politik nicht
verloren. Sein Sohn Andreas übernahm die Vertretung des Bezirks im
Nationalrat und avancierte später zum Staatssekretär im
Finanzministerium. (Schluss) red

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