- 10.10.2013, 08:07:59
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Nach der Wahl wie vor der Wahl: Men only?
Wien (OTS) - Im Wahlkampf haben Frauenthemen beinahe gänzlich
gefehlt. Und dennoch: Durch ihr Wahlverhalten haben Frauen gezeigt,
dass sie mehrheitlich jene Parteien wählen, denen sie eher zutrauen,
frauenpolitische Akzente zu setzen: Die Mehrheit der Frauen unter 29
Jahren hat etwa grün gewählt. "Auch die vielen Nichtwählerinnen wären
mit klaren Worten abholbar gewesen. Sie hätten aber mehr Angebote
seitens der Politik gebraucht. Ihre Lebensrealität spielt offenbar in
der von Männern dominierten Politik keine Rolle", sagt Christa
Pölzlbauer, Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings (ÖFR).
Und leider, nach der Wahl ist vor der Wahl: Bei den derzeitigen
Parteiengesprächen und bei personellen und strategischen
Plankastenspielen kommen Frauenpolitik und auch das
Wählerinnenverhalten nicht vor.
Der Österreichische Frauenring fordert daher:
- Regierungsverhandlungen, die Frauenpolitik explizit zum Thema
machen. Darunter fallen vor allem Frauenquoten und - wieder ganz
aktuell - die Einkommensschere.
- Auch bei allen übrigen Verhandlungen müssen Gender Mainstreaming
und Gender Budgeting berücksichtigt werden, um der spezifischen
Situation von Frauen, die sich faktisch von der der Männer immer noch
in vielen Bereichen unterscheidet, auch realpolitisch adäquat zu
begegnen.
- ein selbständiges und mit ausreichend finanziellen sowie
personellen Ressourcen ausgestattetes Frauenministerium.
- den Einbezug von NGOs und ExpertInnen in die Verhandlungen.
"Die etablierten Parteien betreiben momentan vor allem Politik von
Männern für Männer", kritisiert Christa Pölzlbauer, "die
Außerachtlassung der politischen Anliegen der weiblichen
Bevölkerungsmehrheit ist jedoch schlichtweg undemokratisch".
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