• 07.10.2013, 10:36:02
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Vascular International bildet ChirurgInnen der deutschen Bundeswehr aus

Fürigen (OTS) - Vascular International (VI) ist international bekannt
für das praktische Simulationstraining von ChirurgInnen an
lebensechten Modellen. Die länderübergreifende Schule setzt sich aus
führenden österreichischen, deutschen und schweizerischen
GefäßchirurgInnen zusammen. "Mittlerweile können wir das gesamte
gefäßchirurgische Spektrum abdecken", so Prim. PD Dr. Afshin
Assadian, VI Vorstand und Leiter der Gefäßchirurgie Wilhelminenspital
Wien. Seit 2010 veranstaltet VI in enger Kooperation mit der
deutschen Bundeswehr speziell auf die "Einsatzchirurgie"
zugeschnittene Gefäßnahtkurse am Bundeswehrkrankenhaus in Ulm. Junge
ÄrztInnen sollen bei militärischen Einsätzen für notfallchirurgische
Eingriffe fit gemacht werden. Seit 2012 sind die VI-Spezialkurse
fester Bestandteil des Curriculums für BundeswehrchirurgInnen und
werden übergreifend jetzt auch in der NATO angeboten.

"Nachdem einige Ärzte der deutschen Bundeswehr an unseren
traditionellen Kursen in Pontresina, in der Schweiz, teilgenommen
hatten und begeistert waren, haben wir für die deutsche Bundeswehr
spezifische Kurse für die sogenannte 'Einsatzchirurgie' entwickelt.
Der erste VI-Spezialkurs fand im April 2011 statt und zeigte bereits
nach wenigen Monaten Wirkung. In Masar-i Scharif, Afghanistan, konnte
dank der im VI-Spezialkurs geübten Techniken eine komplexe
Schussverletzung eines Zivilisten am Oberarm gefäßchirurgisch sofort
versorgt werden", erklärt Dr. med. Klaus Klemm M.Sc., Ärztlicher
Direktor Marienhospital Stuttgart, VI-Vorstand sowie Leiter der
Bundeswehrkurse. Die Möglichkeit, mit VI-Modellen und -Kursen
hochspezialisierte Eingriffe zu üben, bevor man diese in einer
Stresssituation benötigt - sei dies im Feldlazarett von Masar-i
Scharif oder zu Hause vor einem elektiven Eingriff -, wird fester
Bestandteil einer chirurgischen Ausbildung der Zukunft sein, meint
Klemm weiter.

Seit diesem Jahr nehmen auch NATO-ÄrztInnen am Kurs teil, bei dem
intensiv Gefäßnahttechniken am pulsatilen VI-Beinmodell geübt werden.
Die Kurse sind aber auch für Nicht-Bundeswehrangestellte offen. Zudem
plant das "Military Medicine Centre of Excellence" in Budapest, das
Kompetenzzentrum der NATO für die Ausbildung und Vorbereitung von
MedizinerInnen für Einsätze der NATO, den VI-Spezialbundeswehrkurs in
die Empfehlungsliste für NATO-Kurse aufzunehmen.

VI-Spezialkurs im Lehrprogramm der deutschen Bundeswehr

Ab 2013 finden nun jährlich zwei der speziellen VI-Bundeswehrkurse
im Bundeswehrkrankenhaus in Ulm unter der Leitung von Dr. med. Klaus
Klemm und Dr. med. Robert Seelos, Leiter der Gefäßchirurgie im
Kantonsspital Luzern, statt. Die Kurse, die von Oberstarzt Dr. med.
Michael Engelhardt, Ärztlicher Direktor der Klinik für Gefäßchirurgie
und endovaskuläre Chirurgie im Bundeswehrkrankenhaus Ulm, und
Oberfeldarzt Dr. med. Kristoffer Elias, ebenfalls vom
Bundeswehrkrankenhaus Ulm, durchgeführt werden, sind auf die
speziellen Bedürfnisse der Bundeswehr zugeschnitten
(Standardverfahren zur Blutstillung, zur Rettung und Sicherung von
Organen und Gliedmaßen unter erschwerten Bedingungen). Den
Bundeswehr-TeilnehmerInnen werden die gefäßchirurgischen
Grundtechniken live voroperiert. Dabei werden viele Tipps und Tricks
besprochen und weitergegeben. Dann wiederholen die Teilnehmer diese
Techniken mehrfach an den perfundierten Vascular International
Modellen. Diese mehrfachen Wiederholungen geben den Teilnehmern
Sicherheit, welche den Einsatz im Feld begünstigt.

Gefäßchirurgische Einsätze in Afghanistan und Irak nehmen zu

Allein seit dem Beginn des zweiten Golfkrieges mussten bei
Einsätzen in Afghanistan und im Irak insgesamt 1.600
operativ-gefäßchirurgische Notmaßnahmen durchgeführt werden. In zirka
50 Prozent der Fälle wird dabei eine Ligatur (das Unterbinden eines
Blutgefäßes mit einem chirurgischen Faden, oftmals zur Blutstillung
bei Operationen angewandt) durchgeführt, in weiteren 50 Prozent
rekonstruktive Maßnahmen, wie im Falle der Arm-Rettung eines
Zivilisten im Feldlazarett von Masar-i Scharif. Die Aus- und
Weiterbildung an pulsatilen, lebensechten VI-Simulatoren hilft den
MilitärärztInnen, sich vorab in einem stressfreien Umfeld optimal auf
Notfälle im militärischen Einsatzgebiet, vorwiegend im Irak und in
Afghanistan, vorzubereiten. "In militärische Konfliktgebiete werden
sogenannte 'Einsatzchirurgen' geschickt. Diese sind nicht nur
Fachärzte für Chirurgie, sondern sollten in aller Regel über einen
zweiten chirurgischen Facharzt verfügen. Zusätzlich sollen im Rahmen
der Ausbildung zum Einsatzchirurgen weitere Ausbildungsinhalte wie
die Versorgung neurochirurgischer Notfälle, DSTC-Inhalte (Definitive
Surgery Trauma Care), ATLS (Advanced Trauma Life Support) und der
angesprochene Gefäßtraumakurs vermittelt werden. Dies mündet in die
Fähigkeit, nahezu alle "Notfall-OPs" im Damage Control Modus
durchführen zu können. Dies bedeutet, das Überleben des Patienten so
zu ermöglichen, dass er in eine höherwertige Versorgungseinrichtung
stabil zur weiteren Versorgung verlegt werden kann", erklärt Dr. med.
Kristoffer Elias, Facharzt für Chirurgie und Gefäßchirurgie sowie
Oberarzt an der Klinik für Gefäßchirurgie am Bundeswehrkrankenhaus in
Ulm. 2012 wurden insgesamt 44 BundeswehrärztInnen von Vascular
International ausgebildet.

Link:www.vascular-international.org

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