• 18.09.2013, 09:00:32
  • /
  • OTS0026 OTW0026

IV-Generalsekretär Neumayer: Wachstum und Innovation nur durch Zusammenwirken von Real- und Finanzwirtschaft

Alpbach (OTS) - Mag. Christoph Neumayer diskutiert am 27. Alpbacher
Finanzsymposium das Thema "Wachstum ohne Verschuldung - Wie viel
Potential hat die EU?"

Die Industrie braucht in der Finanzwirtschaft einen verlässlichen
und sicheren Partner, nicht zuletzt um Wachstum und damit Innovation
und Arbeitsplätze sicherstellen zu können. Industriebetriebe
benötigen Handlungsspielraum, um notwendige Investitionen in die
Zukunft vornehmen zu können. Drohende Kreditklemmen - vor allem für
den industriellen Mittelstand - müssen verhindert werden. Um das
sicherzustellen, muss jedoch auch den Banken ihrerseits der
Handlungsspielraum eingeräumt werden, den sie brauchen, um diese
Anforderung erfüllen zu können. Regulierungen dürfen nicht zu Lasten
der Kreditvergabe gehen. Mit der Bankenabgabe ist die
Belastungsgrenze bereits jetzt überschritten. Sollte sie in
gegenwärtiger Form weiter beibehalten werden, so wäre die
Kreditvergabe in der Zukunft beeinträchtigt.

Schon jetzt ist die Belastung durch die Bankenabgabe in Österreich
in Relation zum BIP beinahe zehnfach höher als in Deutschland. Grund
genug, um von einem nicht unwesentlichen Wettbewerbsnachteil des
Standortes Österreich sprechen zu können. Und vergessen wir nicht:
Nicht nur Unternehmensinvestitionen sind betroffen, denn
üblicherweise treffen Zusatzkosten (zumindest teilweise) auch die
Kunden. Also in diesem Fall alle Kreditnehmerinnen und Kreditnehmer.

Auch auf europäischer Ebene muss der regulatorische Rahmen einfach
und umsetzbar sein und darf nicht zu Lasten der Volkswirtschaft
gehen. Die Umsetzung der globalen Basel III-Richtlinien in
europäisches Recht sehen z. B. auch Erleichterungen für KMU-Kredite
vor. Ein sogenannter "balancing factor" von 0,7619 wurde für
KMU-Ausleihungsvolumina von bis zu 1,5 Millionen Euro in der
europäischen Basel III-Umsetzung eingeführt. Das bedeutet, dass das
notwendige Bank-Eigenmittelerfordernis für den einzelnen KMU-Kredit
mit diesem Faktor multipliziert wird.

Dennoch ist es notwendig, eine mögliche Kreditklemme für
Unternehmen im Vorfeld zu verhindern. Das gilt in hohem Maße auch für
innovative Unternehmen mit größerem Bedarf an Risikokapital. Ihnen
muss mit den entsprechenden Rahmenbedingungen das Aufbringen des
benötigten Kapitals erleichtert werden. Die Bevorteilung von
Beteiligungsfinanzierung (Private Equity, Venture Capital) muss
vorangetrieben werden, etwa durch Steuerbefreiungen für Investoren.
Ebenso ist an alternativen Finanzierungsmethoden zu arbeiten.
Zusammenfassend gesagt, ist es geradezu fahrlässig, den Kapitalmarkt
stiefmütterlich zu behandeln. Schließlich ermöglicht er langfristige
Finanzierungschancen für Unternehmen und trägt damit wesentlichen
Anteil daran, dass der Wirtschaftsstandort Österreich auch in Zukunft
wettbewerbsfähig bleibt. Als Industrie fordern wir daher eine
Kapitalmarktoffensive der Bundesregierung. Denn Wachstum und
Innovation können nur durch ein Zusammenwirken von Real- und
Finanzwirtschaft erfolgreich verwirklicht werden.

Nähere Information zur Veranstaltung und Anmeldung unter:
http://www.ots.at/redirect/trainings

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | KOP

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel