• 17.09.2013, 09:00:39
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Knapp die Hälfte aller Wohnungen in Wien teurer als 300.000 Euro

Innenstadtbezirke für die Mittelschicht nicht mehr leistbar

Utl.: Innenstadtbezirke für die Mittelschicht nicht mehr leistbar =

Wien (OTS/IMMOBILIEN.NET) - 45,5 Prozent aller Eigentumswohnungen auf
dem freien Immobilienmarkt in Wien kosten mehr als 300.000 Euro. Das
ergibt eine aktuelle Analyse des Wohnungsmarktes im ersten Halbjahr
2013 von IMMOBILIEN.NET. An der Spitze steht wenig überraschend die
Innere Stadt mit einem Anteil von 96,4 Prozent an Wohnungen die mehr
als 300.000 Euro kosten. Generell ist das Angebot in den Bezirken
innerhalb des Gürtels nur noch für wenige erschwinglich. Wien Neubau
liegt mit mehr als 77 Prozent der offerierten Wohnungen über dieser
hohen finanziellen Schwelle an zweiter Stelle, vor Wien Wieden mit 71
Prozent und der Josefstadt mit 70 Prozent. Alsergrund und Mariahilf
liegen mit 69 bzw. 60 Prozent des Immobilienangebots ebenfalls noch
im hochpreisigen Bereich, genauso wie die klassischen Nobelbezirke
Hietzing, Währing und Döbling mit 65, 61 und 69 Prozent. Die einzige
Region außerhalb Wiens, die eine ähnliche Verteilung aufweist, ist
der Bezirk Kitzbühel mit knapp 82 Prozent Wohnungsangebot im Segment
über 300.000 Euro. Die Stadt Salzburg liegt mit 44 Prozent schon weit
dahinter abgeschlagen. "Wir wissen bereits seit einiger Zeit, dass
die Innenstadtbezirke immer teurer werden. Die
Quadratmeterpreisentwicklung der letzten Jahre belegt das", erklärt
Alexander Ertler, Immobilienexperte und Geschäftsführer von
IMMOBILIEN.NET die hohen Immobilienpreise. "Es sind vor allem
Dachgeschossausbauten und Luxussanierungen die die Preise treiben.
Dass wir so einen hohen Anteil an teuren Wohnungen in diesen Bezirken
vorfinden deutet auf eine sehr starke Nachfrage von zahlungskräftigen
Mitbürgern hin, die bereit sind für eine gute Lage sehr viel Geld
auszugeben", so Ertler weiter.

Ein Viertel aller Wohnungen kostet mehr als eine halbe Million

Nicht weniger dramatisch ist die Verteilung der Wohnungen bei der
Betrachtung von Objekten die um mehr als 500.000 Euro auf dem freien
Immobilienmarkt angeboten werden. Ganze 23,3 Prozent aller
Eigentumswohnungen in Wien kosten mehr als eine halbe Million. Wenig
überraschend sind es dieselben Bezirke, die schon sehr stark in der
Verteilung über 300.000 Euro vertreten sind. An der Spitze der 1.
Bezirk mit einem Anteil von 85 Prozent vor dem 4. Wiener
Gemeindebezirk mit 57 und Wien 7. mit 52 Prozent. Knapp unter der 50
Prozent-Schwelle liegen Wien 9., und Wien 19. mit 45 bzw. 47 Prozent
Objekten die mehr als 500.000 Euro kosten. Außerhalb von Wien ist
auch hier der Bezirk Kitzbühel mit 56 Prozent Anteil an
Luxuswohnungen dabei. "Kitzbühel und die Innere Stadt von Wien
gehören schon lange zu den exklusiven Wohnlagen in Österreich. Die
teuersten Wohnungen liegen hier bei Preisen zwischen 5 und 10
Millionen Euro. Das aktuell teuerste Angebot sogar bei knapp 20
Millionen für ein 700 Quadratmeter Penthouse mit Blick auf den Wiener
Karlsplatz. Diese Lagen ziehen den internationalen Jetset an,
Großindustrielle und sehr Vermögende, für die Geld keine Rolle
spielt", erläutert Alexander Ertler die hohen Preise in den Toplagen.

Nur ein Drittel aller Wiener Bezirke noch relativ günstig

Wenn man das Durchschnittseinkommen der Österreicher mit den
Immobilienpreisen für Eigentumswohnungen vergleicht, zeigt sich sehr
schnell, dass es für Menschen aus der Mittelschicht aktuell sehr
schwierig ist, Wohneigentum in Wien zu begründen. "Laut Statistik
Austria liegt das durchschnittliche Jahresbruttoeinkommen in
Österreich bei knapp 30.000 Euro. Zieht man Steuern und Abgaben von
diesem Einkommen ab und nimmt davon die Hälfte zum Eigentumserwerb,
würde man etwa 30 Jahre brauchen, um sich eine Wohnung kaufen zu
können. Und dabei sind Kreditzinsen noch nicht einmal
berücksichtigt", rechnet Ertler vor. Es gibt aber auch noch einige
Bezirke in der Bundeshauptstadt, in denen das Angebot eher noch von
günstigeren Eigentumswohnungen geprägt ist. Die besten Aussichten für
den Erwerb gibt es in Simmering und Favoriten, wo über 94 bzw. 88
Prozent aller Kaufwohnungen unter der Schwelle von 300.000 Euro
liegen. Auch in der Brigittenau und Floridsdorf überwiegen mit
jeweils ungefähr 77 Prozent des Angebots die günstigeren Objekte.
Meidling, Rudolfsheim-Fünfhaus, Ottakring und Liesing liegen mit über
zwei Drittel an Wohnungen unterhalb von 300.000 Euro ebenfalls noch
im Bereich des Leistbaren. "Die Analyse von IMMOBILIEN.NET zeigt,
dass dringend mehr Wohnungen in Wien gebaut werden müssen. Denn, je
mehr Angebot auf eine starke Nachfrage trifft, desto geringer sind
die Preisanstiege. Wohnraum im Eigentum ist eine klassische
Absicherungsform der Mittelschicht. Diese Möglichkeit sollte auch
weiterhin für die junge Generation erhalten bleiben", appelliert
Alexander Ertler zur Schaffung von mehr leistbarem Wohnraum in Wien.

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