LR Schwärzler und LR Sonderegger: "Weltweite Anerkennung für ein erfolgreich realisiertes Gemeinschaftsprojekt aus Vorarlberg"
Utl.: LR Schwärzler und LR Sonderegger: "Weltweite Anerkennung für
ein erfolgreich realisiertes Gemeinschaftsprojekt aus
Vorarlberg" =
Lissabon/Bregenz (OTS/VLK) - Der vom Dornbirner Architekturbüro
Bernardo Bader gestaltete islamische Friedhof in Altach, der Mitte
2012 eröffnet wurde, ist am Freitag (6. September) in Lissabon von
Aga Khan und dem portugiesischen Präsidenten Aníbal Cavaco Silva mit
dem renommierten "Aga Khan Award of Architecture" ausgezeichnet
worden. Freuen dürfen sich darüber alle Partner, die an der Umsetzung
des Gemeinschaftsprojekts engagiert mitgearbeitet haben, betonen
Integrationslandesrat Erich Schwärzler sowie Kultur- und
Hochbaulandesrat Harald Sonderegger: "Für den Vorarlberger
Architekten Bernardo Bader ist es ein weiterer prestigeträchtiger
Preis, zu dem wir ganz herzlich gratulieren".
Neben Architekt Bader waren auch Altachs Bürgermeister Gottfried
Brändle, die Leiterin der Projektstelle für Zuwanderung und
Integration "okay.zusammen leben", Eva Grabherr, der Leiter der
Initiativgruppe Islamischer Friedhof, Attila Dincer, und die
Künstlerin Azra Aksamija nach Lissabon gereist, um den Preis für das
Projekt "Islamischer Friedhof Altach" entgegenzunehmen. Für alle
Projektpartner ist der Award eine schöne Bestätigung für die
geleistete Arbeit, so Landesrat Schwärzler und Landesrat Sonderegger:
"Mit dem islamischen Friedhof in Altach hat Vorarlberg seinen Ruf als
international beachtetes Architekturland einmal mehr bestätigt und
zugleich gezeigt, wie gut Integration gelingen kann, wenn konstruktiv
und gemeinschaftlich an einem Strang gezogen wird".
Gelebter Zusammenhalt
Die Initiative für einen islamischen Friedhof in Vorarlberg lief
2003 an. Aufbauend auf einer im Jahr 2004 veröffentlichten Studie
erarbeitete eine eigens eingerichtete Arbeitsgruppe ein
Empfehlungspapier, das als Grundlage für die Errichtung diente.
Unterschiedliche Projektpartner und Interessengruppen haben an der
Entstehung des islamischen Friedhofs in Altach mitgewirkt. Es ist bei
diesem integrativen Prozess gelungen, auf eine kommunale Frage,
welche alle 96 Vorarlberger Gemeinden betrifft, eine regionale Lösung
unter dem Dach des Vorarlberger Gemeindeverbandes zu erzielen. Im
Frühjahr 2012 konnte der neue islamische Friedhof mit fünf
Grabfeldern und rund 700 Gräbern offiziell eröffnet werden. Die
Kosten für die Anlage samt Außenbauten beliefen sich auf rund 2,3
Millionen Euro.
In der Begründung der Jury heißt es: "Das Projekt brachte eine
multi-ethnische Gruppe von Akteuren unterschiedlichen Glaubens
zusammen, um den Wunsch einer Zuwanderergemeinschaft nach der
Schaffung eines Ortes zu realisieren, der mit seinem kulturell
sensiblen Entwurf und seiner Ästhetik ihre spirituellen Ansprüche
erfüllt und der gleichzeitig auch den Gepflogenheiten des
angenommenen Landes entspricht. Schlicht im Ausdruck und poetisch in
der Form bezieht er nicht nur die natürliche Landschaft auf
intelligente Art und Weise mit ein, er macht auch jeglichen Gedanken
an Erklärung überflüssig. Während er spirituellen Pluralismus betont,
ist er zugleich letzte Ruhestätte einer Minorität in einer dominanten
Gesellschaft".
Weltweite Anerkennung
Der Preis, der alle drei Jahre vergeben wird, ist 1977 ins Leben
gerufen worden, um Baukonzepte zu ermitteln und zu ermutigen, welche
die Bedürfnisse und Erwartungen von Gemeinschaften, in denen Muslime
von besonderer Präsenz sind, erfolgreich in Angriff nehmen. Die
Projekte müssen nicht nur architektonisch außergewöhnlich sein,
sondern sollen vor allem auch die allgemeine Lebensqualität
verbessern. Neben dem islamischen Friedhof in Altach zählen ein
Zentrum für Herzchirurgie im Sudan, die Revitalisierung des
historischen Zentrums von Birzeit im Westjordanland, ein innovatives
städtisches Infrastrukturprojekt in Marokko und der sanierte Basar
von Täbris im Iran zu den Preisträgern, unter denen das Preisgeld von
einer Million US-Dollar aufgeteilt wird.
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