- 04.09.2013, 12:10:21
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Fahrzeugindustrie: Fraunhofer-Studie bestätigt Branchenbild des Fachverbandes
Hausgemachte Standortnachteile müssen verhindert werden
Utl.: Hausgemachte Standortnachteile müssen verhindert werden =
Wien (OTS) - 04. September 2013. "Wir nehmen das vom Fraunhofer
Institut gezeichnete Zukunftsbild der Branche sehr ernst",
kommentiert Walter Linszbauer, Geschäftsführer des Fachverbandes der
österreichischen Fahrzeugindustrie die heute präsentierte Studie
"Chancen und Risiken der österreichischen Fahrzeugzulieferindustrie".
"Die Ergebnisse bestätigen leider unsere Einschätzungen. Die
Verlagerung der Absatz- und Wertschöpfungsmärkte in die BRIC Region,
die hohe Abhängigkeit der österreichischen Unternehmen von
ausländischen Konzernen und Veränderungen in den Wertschöpfungsketten
erhöhen seit Jahren kontinuierlich den Druck auf den
Automobilstandort Österreich. Von der Wirtschaftskrise im Jahr 2009
hat sich Branche bis heute nicht ganz erholt", ergänzt Linszbauer.
Fahrzeugindustrie kämpft mit sinkenden Erträgen
Die schwierigen Rahmenbedingungen führen seit geraumer Zeit zu
geringeren Erträgen und beeinträchtigen die Innovationskraft der
Unternehmen. Rund 5 % des Umsatzes wird von den Unternehmen
durchschnittlich in die Forschung und Entwicklung investiert. Weniger
Erträge bedeuten damit auch weniger Geld für Investitionen. "In den
letzten Jahren haben wir hier gegenüber dem wichtigsten
Handelspartner Deutschland aufgrund geringerer F&E-Aufwendungen,
niedrigerer Produktivität und höheren Lohnkosten deutlich an Boden
verloren. Um die Arbeitsplätze in der österreichischen
Fahrzeugindustrie zu halten, müssen wir unbedingt verhindern, dass
die Branche durch "hausgemachte" Standortnachteile beeinträchtigt
wird", erklärt Linszbauer und ergänzt "Wir sind daher gemeinsam mit
den Gewerkschaften gefordert, die Rahmenbedingungen für die
Absicherung der Branche und der damit verbundenen Arbeitsplätze zu
gestalten".
Flexible Rahmenbedingungen sichern bis zu 370.000
Arbeitsplätzen
75 % der Beschäftigten sind einem vom Ausland dominierten
Unternehmen zugehörig und damit auch von dessen Entscheidungen
abhängig. Der Wettbewerb um Aufträge und Standorte ist keine Sache
zwischen Unternehmen sondern wird längst auch konzernintern
ausgetragen. "Ziel muss es daher sein, dass die Unternehmen genügend
Spielraum haben, um aus eigener Kraft in Forschung und Entwicklung zu
investieren. Flexible Produktionsbedingungen ermöglichen eine
kurzfristige, nachfrageorientierte Anpassung an die Kunden- und
Markterfordernisse. Eine flexible und leistungsorientierte Gestaltung
der Arbeitszeit und Lohnpolitik ist daher eine unbedingte
Notwendigkeit, wenn wir unsere Industrie erhalten wollen. Das
eröffnet den Unternehmen mehr Chancen im internationalen Wettbewerb
und MitarbeiterInnen im Laufe ihrer Berufskarriere attraktive
Alternativen", so Linszbauer abschließend.
Die heimische Fahrzeugindustrie zählt mit einem Produktionswert
von rund 12 Mrd. Euro und mehr als 30.000 direkten Beschäftigten seit
Jahrzehnten zu den Top-Industrien Österreichs, von der starke Impulse
für Innovation, Wachstum und Beschäftigung ausgehen. Aufgrund der
starken Vernetzung in vor- und nachgelagerte Bereiche ist ihre
wirtschaftliche Bedeutung enorm. Von einem Crash der Branche wären
370.000 ArbeitnehmerInnen direkt oder indirekt betroffen - das ist
jeder 9. Arbeitsplatz in Österreich.
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