NEWS undercover in geheimer Facebook-Gruppe blauer Nazis
Judenbeschimpfung, Hitler-Verehrung und Moslembedrohung umfassend dokumentiert.
Wien (OTS) - Das Nachrichtenmagazin NEWS berichtet in seiner am Donnerstag erscheinenden Ausgabe über die geheime Facebook-Gruppe "Wir stehen zur FPÖ!". Die knapp 150 handverlesenen Mitglieder dieser Gruppe umfasste FPÖ-Funktionäre vom Bundesparteiobmann-Stellvertreter über zahlreiche Nationalrats- und Landtagsabgeordnete bis hin zu einfachen FPÖ-Mitgliedern.
Im Irrglauben "unter sich" zu sein, wurden in zahlreichen Postings Muslime bedroht, Hitler verehrt und Juden beschimpft. Ein paar Zitate: "Der ganze Muslime-Scheißhaufen gehört mit Benzin übergossen und angezündet, die Benzinkosten übernimm selbstverständlich ich." Oder: "Diese Kameldreckfresser gehören ALLE ausradiert, ohne Ausnahme!"
Ins Visier der Extremisten gerieten auch die Politiker Karl Öllinger (Grüne), Kanzler Werner Faymann (SPÖ), Wiens Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) und Staatssekretär Sebastian Kurz (ÖVP). Zu Faymann heißt es gar: "Ein echtes rotes Schwein und der gehört ins Grab hinein." Ein Gruppenadministrator fragte im Hinblick auf den deutschen SPD-Chef Sigmar Gabriel, ob jemand "einen Scharfschützen" kenne. Zitat: "Der könnte viel Arbeit bekommen."
NEWS bekam die Zugangsdaten zur Gruppe über einen Fake-Account der von der Initiative "Heimat ohne Hass" angelegt wurde. Über Monate hinweg wurden die Aktivitäten in der Gruppe minutiös dokumentiert. Durch die Gruppeneinstellungen war es auch möglich nachzuvollziehen, welcher FPÖ-Politiker welches Posting gesehen hat - ohne dagegen zu protestieren oder aus der Gruppe auszutreten.
NEWS konfrontierte die Gruppenadministratorin Andrea Kellner, FP-Gemeinderätin in Bad Fischau, mit den Fakten. Frau Kellner distanzierte sich "von gar nix" und beendete das Gespräch. FPÖ-Bundesobmannstellvertreter Johann Gudenus nannte die Postings gegenüber NEWS "widerwärtig". Er trete sofort aus der Gruppe aus und habe derartiges nie gelesen.
Mario Eustacchio, Stadtrat in Graz, und Udo Guggenbichler, Wiener Landtagsabgeordneter, die laut Facebook-Protokoll gelesen hatten, dass "Juden" nun "den 3. Weltkrieg schüren" würden, gehen ebenfalls auf Distanz. Man sei auf Facebook nicht übermäßig aktiv und wolle mit derart menschenverachtenden Postings nichts zu tun haben.
Weitere Enthüllungen zur Causa werden in der am Donnerstag erscheinenden Ausgabe von NEWS veröffentlicht.
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