- 25.07.2013, 10:50:36
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KONSUMENT: Hunde-Trockenfutter - Gutes muss nicht teuer sein
Vollwertige Ernährung für Hunde ab 18 Cent pro Ration
Utl.: Vollwertige Ernährung für Hunde ab 18 Cent pro Ration =
Wien (OTS/VKI) - Tadelloses Trockenfutter für Hunde muss nicht teuer
sein. Das ist das augenscheinlichste Ergebnis eines Tests zu 25
Hunde-Trockenfutterprodukten, der heute in der aktuellen
KONSUMENT-Ausgabe veröffentlicht wurde.
"Sehr gutes" Futter ist schon ab 18 Cent pro Futterration (für
einen 15 kg schweren Hund) erhältlich. Den Testsieger, Scotty
Premium, gibt es für ebenfalls relativ günstige 36 Cent pro Ration.
"Der Preis der Packung selbst sagt aber nur wenig über die wahren
Kosten der Fütterung aus. Aussagekräftiger ist der Preis einer
Futterration, der in unserem Test errechnet wurde. Denn die benötigte
Ration ist von der Energiedichte des Futters abhängig", erläutert
Ing. Franz Floss, Geschäftsführer und Leiter des Bereichs
Untersuchung beim Verein für Konsumenteninformation (VKI).
Ist Trockenfutter allein ausreichend?
Alle getesteten Trockenfuttermittel sind laut Herstellerangaben
als Alleinfutter für ausgewachsene Hunde geeignet. Eine Laboranalyse
der Zusammensetzung des Futters ergab für 22 der 25 getesteten Proben
tatsächlich eine "sehr gute" bzw. "gute" Bewertung. "Ein Hund kann
damit vollwertig und gesund ernährt werden", erläutert Dr. Angela
Tichy, Projektleiterin beim VKI.
Nur Rupp (Hundeflocken Vollnahrung mit Fleisch und Gemüse) wurde
mit "nicht zufriedenstellend" bewertet. Hier war die Zusammensetzung
der Nährstoffe nicht optimal. Dieses war auch das einzige getestete
Produkt, das laut Herstellerangabe für Welpen geeignet ist. Für die
Ernährung eines vier Monate alten Welpen enthält es allerdings zu
wenig Eiweiß. Auch der Gehalt an Zink sowie das Verhältnis von
Kalzium und Phosphor waren ungenügend.
Beim getesteten Trockenfutter von Chappi und Clever führte
ebenfalls ein zu hoher Gehalt an Kalzium und Phosphor sowie deren
unausgewogenes Verhältnis zu einer nur "durchschnittlichen"
Bewertung. Laut Hersteller Mars Austria wurde bei Chappi die Rezeptur
inzwischen geändert. Zum Zeitpunkt des Tests war das neue Produkt
noch nicht verfügbar.
Fütterungsempfehlungen - meist richtige Angaben
Die meisten Hersteller informieren korrekt. Beim Clever
Hunde-Trockenfutter erwies sich die vom Hersteller angegebene
Fütterungsmenge allerdings als zu hoch. Bei Platinum und Orijen war
sie wiederum zu gering. Bei letzterem wurde die Rezeptur angeblich
bereits verbessert.
Errechnet wurde der Nährstoffbedarf für einen 15 kg schweren Hund.
Grundzutaten - Hersteller teils wenig auskunftsfreudig
Zusätzlich erhob der VKI mittels Fragebogen an die Hersteller,
welche Grundzutaten für das Futter verwendet werden. Laut Gesetz
müssen das für Tierfutter verwendete Fleisch und die "tierischen
Nebenerzeugnisse" von Tieren stammen, die für den menschlichen
Verzehr geeignet sind. Nicht angegeben werden muss, wie viel davon
jeweils im Futter enthalten ist - ein Aspekt, der für KonsumentInnen
aber durchaus interessant ist, wie auch Leseranfragen bei KONSUMENT
zeigen.
Procter & Gamble (Eukanuba) und Pro Developments (Platinum) gaben
trotz mehrmaliger Urgenz keine Auskunft. Mars (Chappi, Frolic,
Pedigree) und Royal Canin weigerten sich dezidiert, Auskunft zu
geben. "Mehr Transparenz von Herstellerseite wäre hier durchaus
angebracht, denn es wurde lediglich nach verwendeten Grundstoffen und
nicht nach etwaigen Geheimrezepturen gefragt", kritisiert Floss.
Andere Hersteller waren kooperativer. Den Hauptbestandteil bilden
bei den meisten Produkten pflanzliche Futtermittel: Neben Gemüse,
Kräuter und Obst ist vor allem Getreide ein wichtiger Bestandteil.
Hier werden den Herstellern zufolge hauptsächlich Weizen, Mais, Reis,
Gerste sowie Erzeugnisse daraus (Mehl, Kleber) verwendet.
Der Anteil von Fleisch und tierischen Nebenprodukten (zum Beispiel
Schlachtreste, Tiermehle und Tierfette) variiert Herstellern zufolge
deutlich. Bei Bio Plan beträgt der Anteil neun Prozent, bei Orijen 80
Prozent. Bei den übrigen Produkten schwankt der Anteil zwischen 15
und 39 Prozent. Viele Hersteller geben an, dass sie Antioxidantien
hinzufügen. Diese müssen ebenso wie Farb- und Konservierungsstoffe
aber auf der Packung angeführt werden.
Nachsatz Floss: "Tiermehle sind als Futtermittel für Hunde
übrigens besser als ihr Ruf. Denn die dafür verwendeten
Tierkörperteile müssen von gesunden Schlachttieren stammen, welche
durch den Fleischuntersuchungstierarzt auch für den menschlichen
Genuss freigegeben wurden."
SERVICE: Die Details zum Test und weitere Informationen zur
gesunden Ernährung von Hunden gibt es online unter www.konsument.at
sowie in der Augustausgabe des Testmagazins KONSUMENT.
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