- 11.07.2013, 14:57:05
- /
- OTS0166 OTW0166
Praktiker AG und acht operative Gesellschaften stellen Antrag auf Insolvenz - Max-Bahr-Märkte und Auslandsgeschäft nicht betroffen
Hamburg (ots) - Die Praktiker AG hat heute beim Amtsgericht Hamburg
einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Der
Schritt war notwendig geworden, nachdem die Verhandlungen über eine
zunächst Erfolg versprechende weitere Sanierungsfinanzierungen
gescheitert waren und kurz zuvor auch der angestrebte Verkauf der
Anteile an der luxemburgischen Tochtergesellschaft Bâtiself S.A.
wegen Gremienvorbehalten auf Seiten des Käufers nicht abgeschlossen
werden konnte. Der Insolvenzantrag erstreckt sich neben der Praktiker
AG auf insgesamt acht operative Teilgesellschaften in Deutschland.
Max Bahr mit seinen derzeit 132 Märkten und das Auslandsgeschäft sind
davon nicht betroffen. Die Praktiker- sowie die
extra-BAU+HOBBY-Märkte sollen im Rahmen eines vorläufigen
Insolvenzverfahrens fortgeführt werden.
Der Praktiker Konzern hatte bereits im Mai 2012 einen harten
Restrukturierungskurs eingeschlagen, der im Kern die Umstellung eines
Großteils der Praktiker-Baumärkte auf die höher positionierte und
ertragsstärkere Marke Max Bahr vorsieht. Das neue Konzept hat sich
bereits in ersten Schritten am Markt etabliert. Bis Ende März 2013
hat das Unternehmen 54 Märkte umgestellt. Die neuen Max-Bahr-Märkte
erzielen seit der Umstellung deutlich höhere Roherträge.
Der historisch lange Winter, lang anhaltend schlechtes Wetter und
einen damit verbundener massiver Einbruch der Baumarktkonjunktur
überlagerten im ersten Quartal 2013 allerdings die positiven Effekte
der Neuausrichtung des Geschäftsmodells in Deutschland. Der Konzern
geriet dadurch in eine angespannte Liquiditätssituation, die sich
auch in dem saisonal wichtigsten zweiten Quartal nicht verbesserte.
Mit erheblichen Anstrengungen, beispielsweise über
Stundungsvereinbarungen mit Lieferanten, Freigaben von
Sicherungsbeträgen und Desinvestitionen konnte diese Situation bis
Ende Juni bewältigt werden.
Leider ist es nicht gelungen, eine tragfähige Anschlussfinanzierung
zu finden. So gelang es nicht, die Praktiker-Anteile an der
luxemburgischen Tochtergesellschaft bâtiself termingerecht zu
veräußern. Zwar hatte der Vorstand eine Finanzierungsvereinbarung mit
britischen und österreichischen Geldgebern ausgehandelt, jedoch
scheiterte der Abschluss am Widerstand wesentlicher Gläubigergruppen.
Damit war die Grundlage für eine positive Fortführungsprognose des
Unternehmens entfallen.
Das Unternehmen musste daher am Donnerstag, 11. Juli 2013, beim
Amtsgericht Hamburg den Antrag auf Eröffnung eines
Insolvenzverfahrens stellen.
Folgende Gesellschaften des Konzerns mit Sitz in Hamburg haben -
neben der Praktiker AG - Antrag auf Eröffnung eines
Insolvenzverfahrens gestellt: Baumarkt Praktiker Deutschland GmbH,
Baumarkt Praktiker DIY GmbH, Baumarkt Praktiker GmbH, Baumarkt
Praktiker Online GmbH, Baumarkt Max Bahr Praktiker Einkaufs GmbH,
Baumarkt Praktiker Warenhandelsgesellschaft mbH, Baumarkt Praktiker
Vierte GmbH, Baumarkt Praktiker Services GmbH, Hamburg.
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | EUN