• 03.07.2013, 13:40:30
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Dialogforum Flughafen Wien veröffentlicht Evaluierungsbericht 2012

Etwas weniger Flugverkehrsbetroffene und weniger Nachtflüge, aber Zielwertüberschreitungen in einigen An- und Abflugbereichen

Utl.: Etwas weniger Flugverkehrsbetroffene und weniger Nachtflüge,
aber Zielwertüberschreitungen in einigen An- und
Abflugbereichen =

Wien (OTS) - Das Dialogforum hat heute den alljährlich erscheinenden
Evaluierungsbericht für das Jahr 2012 veröffentlicht.
Flughafen Wien - weniger Starts und Landungen im Jahr 2012
Die Restrukturierungsmaßnahmen bei für den Flughafen Wien wichtigen
Fluglinien sowie der Trend zu größeren und besser ausgelasteten
Flugzeugen haben in Kombination mit der weltwirtschaftlichen
Situation 2012 erneut einen Rückgang bei den Starts und Landungen
gebracht. Am Jahresende 2012 entsprach die Zahl der Flugbewegungen
dem Niveau der Jahre 2006/2007.

Evaluierungsbericht 2012 - Maßnahmenumsetzung erfolgreich,
Probleme in einigen Teilbereichen

Im Jahr 2012 ist die Zahl der vom Flugverkehr betroffenen Personen
gesunken. Erfolge, wie die präzise Umsetzung der Nachtflugregelung
und die Unterschreitung des Zielwertes bei den Landungen auf Piste 11
sowie die weitgehende Einhaltung der Regeln zur Flugverkehrslenkung
stehen erneuten Zielwertüberschreitungen bei den Starts von Piste 29
Richtung Westen und den Landungen auf Piste 34 gegenüber.

Nachtflugregelung erfolgreich umgesetzt

Die Vereinbarung über nächtliche Abflüge wurde im Jahr 2012 zu
99,93 %, die der nächtlichen Anflüge zu 99,98 % eingehalten. Der
Zielwert für die Starts und Landungen in der Nachtkernzeit zwischen
23:30 Uhr und 05:30 Uhr von 4.700 (Gesamtjahr) wurde 2012 um 496
Starts und Landungen unterschritten. Im gesamten bisherigen
Umsetzungszeitraum der Nachtflugregelung (1.1.2007 bis 31.12.2012)
wurde die Zahl der maximal zulässigen Starts und Landungen um 144
(0,48 %) unterschritten.

Erneut rund 30 Prozent der Nachtlandungen im kontinuierlichen
Sinkflug

Im Jahr 2012 erfolgten 29,9 % aller Nachtlandungen im
kontinuierlichen Sinkflug und damit so leise wie möglich. Der
Vergleich zeigt, dass der Anteil des kontinuierlichen Sinkflugs in
der Nacht gegenüber 2011 um 1,8 % zurückgegangen ist.

Stationierung BMI-Hubschrauber am Flughafen Wien reduziert
Überstellungsflüge

Mit der Stationierung des Hubschraubers des Bundesministeriums für
Inneres (BMI) am Flughafen Wien konnten rund 1.400 Überstellungsflüge
vom 12. Bezirk zum Flughafen Wien vermieden und dadurch der Lärm
entsprechend reduziert werden.

Fluglärmzonen - etwas weniger Betroffene

Im Jahr 2012 waren 7,6 % weniger Personen von
Flugverkehrsbelastungen betroffen. Die Abnahme im
Dauerschallpegelbereich zwischen 45 dB bis 50 dB ist auf die
geringere Anzahl von Landungen auf Piste 11 zurückzuführen. In der
Taglärmzone über 65 dB befindet sich weiterhin kein besiedeltes
Gebiet.

Die Nachtflugbewegungen zwischen 22:00 Uhr und 06:00 Uhr sind
leicht zurückgegangen. Dadurch hat sich die Gesamtzahl der
betroffenen Personen um 1,1% verringert. Die höhere Anzahl in den
Dauerschallpegelbereichen von 45 dB bis 49 dB und 50 dB bis 54 dB
resultiert aus der Verschiebung von den Zonen mit höheren
Pegelwerten.

Pistenverteilungsplan - sowohl Umsetzungserfolge als auch
Abweichungen

Bei den Landungen Piste 34 (Zielwert: 41 %) kam es mit 47,9 % im
Jahr 2012 zu einer deutlichen Überschreitung des Zielwertes und damit
zu einer Mehrbelastung einiger Siedlungsgebiete im Nahbereich des
Flughafens.

Unterschritten wurde der Zielwert bei den Landungen Piste 11
(Zielwert: 11,5 %; IST-Wert: 10,7 %) und erneut der Zielwert von 20,0
% bei den Landungen auf Piste 29 über das Arbesthaler Hügelland
(IST-Wert: 13,9 %). Die davon betroffenen Siedlungsgebiete in der
Flughafenregion waren damit weniger vom Flugverkehr betroffen als der
Pistenverteilungsplan dies zugelassen hätte. Bei den Landungen auf
Piste 16 (Zielwert: 27,5 %; IST-Wert: 27,6 %) wurde der Zielwert
nahezu exakt erreicht.

Bei den Starts von Piste 29 wurde der vereinbarte Zielwert (63,0
%) um 6,3 %-Punkte überschritten. Die Siedlungsgebiete in
Niederösterreich und Wien, die im Bereich der Abflugrouten von Piste
29 liegen, waren damit stärker belastet.
Bei den übrigen Startrichtungen wurden die Zielwerte unterschritten,
wodurch einige Siedlungsgebiete gegenüber den Zielwerten auch weniger
betroffen waren.

Austro Control hat alle Maßnahmen ergriffen, um insgesamt die
Zielwerte bestmöglich zu erreichen, die Anstrengungen, die Gebiete im
Anflugbereich der Piste 34 zu entlasten und vermehrte
Windstilleperioden haben eine bessere Zielwerterreichung verhindert.
In einigen Themen wird weiter nach Lösungen gesucht
Unbefriedigend war - wie die Jahre davor - erneut, dass die
Sichtanflugthematik und die Diskussionen über
Entlastungsmöglichkeiten im Bereich der Landungen 34 auch nach
intensiven Verhandlungen noch immer keiner Konfliktlösung zugeführt
werden konnte und die Nachttransitions als wichtige Voraussetzung für
den kontinuierlichen Sinkflug auf Basis der neuen technischen
Spezifikationen zum Jahresende 2012 erst knapp vor der
Wiederveröffentlichung standen.

Bedingt durch Wartungs- und Sicherheitserfordernisse haben die
Turbinentests im Jahr 2012 gegenüber dem Vorjahr zugenommen.
"Es gibt nach wie vor Maßnahmenbereiche, in denen der Schutz der
Bevölkerung vor Flugverkehrsbelastungen verbessert werden kann. Wir
werden bei alten und neuen Themen, wie zum Beispiel dem gekurvten
Anflug jedenfalls am Ball bleiben", berichtet DI Wolfgang Hesina,
Geschäftsführer des Dialogforum Flughafen Wien.

Über das Dialogforum

Das Dialogforum arbeitet ständig am Interessensausgleich von
Flugverkehrsbetroffenen und Flugverkehrswirtschaft und evaluiert
laufend die Umsetzung der vereinbarten Maßnahmen gegen die
Flugverkehrsbelastungen.

Das Dialogforum bietet rund zwei Millionen Menschen aus ca. 130
Gemeinden und drei Bundesländern in Ostösterreich die Möglichkeit,
sich über Repräsentanten in Verhandlungen sowie die Umsetzung und
Kontrolle von Maßnahmen gegen die Flugverkehrsbelastungen
einzubringen.

Der Evaluierungsbericht 2012 (Lang- und Kurzfassung) steht ab
sofort, ebenso wie die Evaluierungsberichte für die Jahre 2004 bis
2011, auf der Website des Dialogforums (www.dialogforum.at) als
Download zur Verfügung.

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