• 03.07.2013, 11:58:45
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Flutopfer klagen Verbund

Wels (OTS) - Nach dem öffentlichen Eingeständnis des Verbundes, dass
die Region Eferding absichtlich geflutet wurde, haben sich nun
geschädigte Unternehmer und Privatpersonen zu einer Initiative
zusammengeschlossen, um gemeinsam gegen den Verbund gerichtlich
vorzugehen.

Geplant ist, die durch das Hochwasser entstandenen geschätzten
Schäden in Höhe von Euro 250 Mio. beim Verbund einzuklagen.

Die Verbund AG hat mehrere Versäumnisse zu verantworten. So wurden
die Pegelstände an die falsche E-Mail-Adresse übermittelt und konnte
daher die Bevölkerung nicht rechtzeitig gewarnt oder evakuiert
werden. Darüber hinaus standen der behördlichen Einsatzleitung die
vom Verbund nach der Wehrbetriebsordnung zu liefernden Informationen
während der gesamten Dauer der Hochwasserkatastrophe nicht zur
Verfügung. Weiters stellt sich die Frage, ob es nicht möglich gewesen
wäre, durch vorzeitiges Öffnen der Schleusen die drohende Flut
abzuleiten und damit eine Überflutung zu verhindern.

Es besteht darüber hinaus der Verdacht, dass der Wasserstand in
Stauraum Aschach zu schnell abgesenkt wurde und dadurch im Stauraum
der Wasserspiegel trotz Hochwasser absank. Gleichzeitig wurden
dadurch die darunter liegenden Bereiche geflutet.

Dr. Rabl von HFSR Rechtsanwälte: "Die von mir vertretenen
Geschädigten haben einen Gesamtschaden von geschätzten Euro 6 Mio.
Ist dem Verbund eine Verletzung der Wehrordnung vorzuwerfen, so sind
daraus Schadenersatzansprüche abzuleiten. Besonders relevant ist
dabei aus meiner Sicht, dass der Verbund offensichtlich seine
Warnpflicht verletzt hat und daher für die dadurch verursachten
Schäden haftet. Klagen werden vorbereitet."

Christoph Schilchegger, Sprecher der Opferinitiative, dazu: "Ich
habe in meinem Betrieb einen Schaden von ca. Euro 2 Mio. Wäre ich
rechtzeitig von der absichtlichen Flutung informiert worden, hätte
ich sofort reagieren und damit Schäden vermeiden können."

Die Initiative "Flutopfer" plant vorerst außergerichtliche
Gespräche mit der Verbund AG, damit rasch und unbürokratisch geholfen
werden kann. Darüber hinaus soll das von Rudi Anschober in Auftrag
gegebene Gutachten der Universität Kassel, das das Verschulden am
Hochwasser klären soll, abgewartet werden.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NEF

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