• 26.06.2013, 12:08:09
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Laizisten fordern Unterstützung der Taksim-Bewegung

Kottingbrunn (OTS) - Die Freidenker Österreichs, Österreichs größte
laizistische Vereinigung, begleiten die laizistische Bewegung des
Taksim Platzes mit großer Sympathie. Wir fordern die österreichische
Bundesregierung und den Europäischen Rat auf, nicht nur das brutale
Vorgehen gegen Demonstranten zu verurteilen, sondern auch deren
laizistische und demokratiefreundliche Anliegen zu respektieren. Es
sind auch Europas Anliegen!

In den letzten Jahren ist die Türkei, ein Vorreiter für die
Trennung von Staat und Kirche, schleichend islamisiert worden. Für
einen EU-Beitrittskandidaten eine Katastrophe! Anstatt die mutigen
Menschen am Taksim-Platz zu unterstützen, schweigt die
Bundesregierung und leistet so den gegenreformatorischen Kräften
Erdogans Vorschub, die die Türkei wieder um 100 Jahre zurückwerfen
wollen. Nun erweist sich die schlampige Trennung von Kirche und Staat
im eigenen Land als Klotz am Bein, denn bei uns sitzt auch ein
kleiner Erdogan, ein "Ritter vom hl. Grab", in der Regierung, der von
Säkularisierung vermutlich wenig hält und Islamisten am Schottenring
einquartiert hat. Bei aller Sympathie für Integration, die wir
nachdrücklich gutheißen, muss natürlich die Sicherung der Werte der
Demokratie an oberster Stelle, noch über denen der Integration,
stehen. Daher ist der Vorschlag seitens NR. P. Pilz nicht nur zu
begrüßen, sondern sogar auszubauen. Wir fordern einen Eid auf die
Verfassung!

Erdogan hat selbst mit seinen Absichten nie hinter dem Berg
gehalten. Am 6. Dezember 1997 zitierte Erdogan den türkischen
Dichter Ziya Gökalp mit folgenden Worten: "Die Demokratie ist nur der
Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind. Die Moscheen sind
unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unsere
Helme und die Gläubigen unsere Soldaten." Diese extreme
Rechtslastigkeit wird überall in Europa bekämpft, sie darf nicht
unantastbar werden, nur weil sie von "gläubiger" Seite kommt.
Die Leute vom Taksim-Platz sind schon junge "Europäer", die Erdogans
türkische Gegenreformation nicht zulassen wollen und wieder die
Trennung von Staat und Kirche wollen. Sie müssen zumindest moralisch
unterstützt werden, wenn wir nicht ein Afghanistan vor den Toren
Europas haben wollen.

Dr. Gerhard Engelmayer
Vorsitzender Freidenker Österreichs
Österreichs größte laizistische Bewegung

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