• 25.06.2013, 12:26:39
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Stoßwellentherapie erhöht körpereigene Stammzellenproduktion, senkt Behandlungskosten

Wien (OTS) - Anlässlich der Internationalen Stoßwellenkonferenz der
ISMST in Salzburg präsentieren Experten neueste Forschungsergebnisse.
Diese liefern Beweise, dass der Körper durch die Stoßwellentherapie
vermehrt eigene Stammzellen produziert und diese zur Selbstheilung
einsetzt. "Damit können Heilungserfolge erzielt werden, wo es oft
schon aussichtslos erschien oder komplizierte Operationen notwendig
waren", erklärt Rainer Mittermayr, Leiter des Departments Wundheilung
am Ludwig Boltzmann Institut für experimentelle und klinische
Traumatologie.

Die Stoßwellentherapie zeigt beeindruckende Erfolge in der
Knochen- und Wundheilung. Schwerwiegende unfallchirurgische Fälle
können mit dieser Methode nicht-invasiv therapiert werden. Schlecht
heilende Wunden wie der diabetische Fuß, der Anlass für rund zwei
Drittel aller Amputationen ist, können in kurzer Zeit unter Kontrolle
gebracht werden. Auch in der Arthrose-Behandlung, bei Cellulite und
in anderen Gebieten wird die Stoßwellentherapie erfolgreich
eingesetzt.

Aber damit nicht genug: Stoßwellen mobilisieren Stammzellen
darüber hinaus auch, an den Ort zu wandern, wo sie zur Heilung
gebraucht werden und sich in die richtige Art von Zellen umzuwandeln.
"Was wir in der Anwendung von Stoßwellen bei tausenden Patienten in
Österreich beobachtet haben, konnte jetzt durch umfassende
wissenschaftliche Studien belegt werden", so Mittermayr. Ein
vermehrtes Einwachsen von neugebildeten Blutgefäßen ist die Folge,
Neubildung von Gewebe und damit die Heilung - neue Durchblutung des
Herzmuskels, Knochenneubildung, Bildung von neuer Haut auf Wunden -
setzen ein. "Ich gehe davon aus, dass die Stoßwelle in den nächsten
fünf bis zehn Jahren die herkömmliche Stammzellenforschung ablösen
wird", ist sich Mittermayr sicher.

Stoßwelle ebenso wirksam wie eine Operation. Nur billiger und
schmerzloser.

Neu veröffentlichte Studien belegen dass die Stoßwelle bei nicht
heilenden Knochenbrüchen der operativen Versorgung ebenbürtig ist.
Eindeutig besser schneidet diese Therapie im Vergleich zu Operationen
in der Rehabilitation ab: "Patienten, die mit der Stoßwelle behandelt
wurden, weisen signifikant weniger und weniger schwerwiegende
Komplikationen auf", betont Markus Gleitz Facharzt für Orthopädie und
Generalsekretär der International Society for Medical Shockwave
Treatment (ISMST) "Die betroffenen Patienten erholen sich schneller
und sind rascher rehabilitiert. Das bedeutet, die Menschen ersparen
sich nicht nur Schmerzen, sondern sind auch schneller wieder auf den
Beinen und zurück im Arbeitsleben."

Sparpotential von über 66 Mio. Euro - öffentliche Anerkennung
offen

Das wirkt sich natürlich auch auf die Kosten aus: Die
Stoßwellentherapie kostet den Bruchteil einer Operation. "In
Österreich gibt es ein Sparpotential von über 66 Mio. Euro pro Jahr",
rechnet Wolfgang Schaden, Leiter der Stoßwellenambulanz am
AUVA-Unfallkrankenhaus Meidling und Pionier in der
Stoßwellenforschung, vor: "das entspricht rund 64 Prozent der
derzeitigen Behandlungskosten".

Nicht beinhaltet in diesen Berechnungen sind Einsparungen durch
raschere Rehabilitation und kürzere Arbeitsunfähigkeit. "Derzeit wird
die Stoßwellentherapie von den Krankenkassen nicht finanziert. Die
AUVA fördert nicht nur die wissenschaftliche Forschung auf diesem
Gebiet (AUVA Forschungszentrum - LBI für experimentelle und klinische
Traumatologie) sondern wendet die Stoßwellentherapie in ihren
Unfallkrankenhäusern auch erfolgreich an. Es ist an der Zeit, den
Menschen unnötige Schmerzen und unserem Gesundheitssystem Kosten zu
ersparen", fordert der Experte Schaden. "Die Verantwortlichen im
Gesundheitssystem müssen die vielen Beweise der Wirksamkeit der
Therapie endlich anerkennen und die Stoßwellentherapie finanzieren,
um sie möglichst allen Patienten, die davon profitieren können,
zugänglich zu machen."

Die Internationale Stoßwellenkonferenz der "International Society
for Medical Shockwave Treatment" findet von 27. bis 29. Juni in
Salzburg statt.

Über die AUVA:

Bei der AUVA sind rund 4,7 Millionen Personen gesetzlich gegen
Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten versichert: 1,24 Millionen
Arbeiter, 1,6 Millionen Angestellte, 450.000 Selbständige sowie 1,4
Millionen Schüler und Studenten. Die Landesstelle Graz betreut dabei
rund 940.000 Versicherte in den Bundesländern Steiermark und Kärnten.
Die Patienten erhalten in den AUVA-Unfallkrankenhäusern Graz, Kalwang
und Klagenfurt sowie der Rehabilitationsklinik Tobelbad die
bestmögliche Behandlung. Die AUVA finanziert ihre Aufgaben als
soziale Unfallversicherung aus Pflichtbeiträgen der Dienstgeber.
Prävention ist dabei die vorrangige Kernaufgabe der AUVA - die
Verhütung von Unfällen und die Vorbeugung von Berufskrankheiten senkt
die Kosten für die drei weiteren Unternehmensbereiche Heilbehandlung,
Rehabilitation und finanzielle Entschädigung von Unfallopfern am
wirksamsten.

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