- 25.06.2013, 10:00:31
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BV-Stv. Gabriele Jell-Wiesinger: "Ausschluss war letzter Ausweg der FPÖ-Spitze um von eigener Untätigkeit abzulenken!"
Wien (OTS) - Dass sie mit sofortiger Wirkung wegen
"parteischädigenden Verhaltens" aus der FPÖ ausgeschlossen wurde,
wertet die nunmehr parteifreie Liesinger
Bezirksvorsteher-Stellvertreterin Gabriele Jell-Wiesinger als
Retourkutsche für das von ihr vor dem Landesparteigericht Wien
angestrengte Ausschlussverfahren gegen FPÖ-Bezirksparteiobmann LAbg
Wolfgang Jung. "Seit mehr als 1,5 Jahren sind die Spitze der FPÖ Wien
und Bundesparteiobmann Strache über die Zustände und Vorkommnisse in
der FPÖ Bezirksgruppe Liesing informiert, aber alle haben nur
weggeschaut und versucht, alles unter den Teppich zu kehren ", sagt
sie wörtlich. Selbst über die Entscheidung ab Juli 2013 keine
Klubbeiträge mehr zu zahlen war FP-Bundesobmann Strache schon vor
Wochen von Jell-Wiesinger informiert worden. Sein knapper Kommentar
(per SMS) zu dieser Entscheidung: "Danke für die Information!"
Den nunmehrigen Versuch ihr den schwarzen Peter für die
Entwicklung zu zuschieben und ihren Ausschluss aus der FPÖ bezeichnet
Jell-Wiesinger als "typisches Verhalten bei permanenter, eklatanter
Führungsschwäche". Um das eigene Fehlverhalten bzw. Nichtstun zu
rechtfertigen, sucht die FPÖ-Spitze nach einem Sündenbock, im Fall
der FPÖ-Liesing hat es eben sie getroffen, stellte Jell-Wiesinger
fest. Mit Spannung warte sie darauf, ob und wann das
Landesparteigericht der FPÖ Wien die Behandlung des Antrages auf
Ausschluss von Jung aufnehmen werde. Der Antrag wurde bereits vor
Wochen gestellt, bis dato sei jedoch nichts passiert, stellte sie die
zeitliche Abfolge der Ereignisse klar. In diesem Zusammenhang findet
es Jell-Wiesinger befremdlich, dass seitens der FP-Spitze noch am
Donnerstag (Kurier-Artikel) mitgeteilt wurde, "man werde die
Mobbing-Vorwürfe prüfen" und schon am Freitag der Parteiausschluss
gegen sie verhängt wurde. "Es kann sich jeder ein Bild machen, wie
intensiv die Prüfung war, umso mehr als keiner der seit Beginn
involvierten FP-Spitzenfunktionäre - und das waren viele - das
Gespräch mit ihr gesucht habe", sagte Jell-Wiesinger.
Interessant erscheint in diesem Zusammenhang, dass man ihr den
Umstand, dass sie keine Klubbeiträge mehr zahle, nunmehr als
"asoziales Verhalten" vorwerfe. Die Verwendung dieses Begriffes zeige
recht deutlich, von welchem Geist einzelne Politiker innerhalb der
FPÖ beseelt seien, denn schon zur Zeit des Nationalsozialismus und in
der DDR hätten die Machthaber den Begriff "asozial" zum Rechtsbegriff
gemacht und daraus die Verfolgung von unangepassten sozialen Gruppen
und Personen juristisch abgeleitet. "Anstatt sich Problemen zu
stellen und zu versuchen diese zu lösen, werde gegen unliebsame
Mitstreiter aus den eigenen Reihen, mit faschistischer Diktion
vorgegangen, werden sie öffentlich verunglimpft und wird versucht sie
mundtot zu machen", wehrt sich Jell-Wiesinger gegen den
unqualifizierten Vorwurf asozialen Verhaltens. "Es ist weder sozial
noch kameradschaftlich einer Landesparteiobfrau via Facebook
(SocialNetwork!!!) auszurichten, sie möge doch gefälligst ihren
Sessel räumen", zieht BV-Stv. Jell-Wiesinger Parallelen zu Vorgängen
innerhalb der FPÖ in jüngerer Vergangenheit.
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