• 18.06.2013, 14:27:21
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Dok.film: Erfolgreicher Sendeplatz für Dokumentarfilme soll gestrichen werden

Sparmaßnahmen und Nicht-Gebührenrefundierung gefährden Kultur- und Bildungsauftrag des ORF

Utl.: Sparmaßnahmen und Nicht-Gebührenrefundierung gefährden Kultur-
und Bildungsauftrag des ORF =

Wien (OTS) - Der dok.film am Sonntag ist der einzige Sendeplatz
innerhalb des ORF Hauptprogramms an dem die inhaltliche Vielfalt des
heimischen Dokumentarfilms zur Ausstrahlung kommt.

Seit dem Start der Sendeleiste 2007 haben sich dort das
Publikumsinteresse als auch der Marktanteil verdoppelt, was für die
Qualitäten des heimischen Dokumentarfilmschaffens als auch die
Akzeptanz dieses erfolgreichen TV-Angebots spricht. Die für diesen
Sendeplatz verantwortliche Redaktion und das dort vorhandene Budget
sind für österreichische Produktionen ein zentraler Partner geworden.
Auch für internationale Koproduktionen stellte der Beitrag dieser
Redaktion eine wichtige Grundlage dar, der Wegfall des Sendeplatzes
und des Budgets würde sich für österreichische ProduzentInnen auf
internationalen Märkten als großer Nachteil auswirken.

Der heimische Dokumentarfilm hat sich in den letzten 20 Jahren von
einem zarten Pflänzchen zu einem starken Baum entwickelt. Die Filme
von Beckermann, Seidl, Wagenhofer, Glawogger oder Geyrhalter zählen
hierzulande wie international zu den erfolgreichen Beiträgen
heimischer Filmkultur und haben dem Genre des kreativen
Dokumentarfilms seinen unübersehbaren Platz innerhalb des
österreichischen Filmschaffens verschafft. Der dok.film steht in
dieser Tradition und hat in den letzten Jahren konsequent auch dem
starken heimischen Dokumentarfilmnachwuchs ein Podium geboten.

Gerade der kreative, frei produzierte Dokumentarfilm hat immer
auch die Funktion einer kritischen Öffentlichkeit eingenommen. Der
Verlust oder das Abschieben in die Unsichtbarkeit dieser
Programminhalte bedeutet somit auch einen Verlust für den
öffentlichen politischen wie kulturellen Diskurs in diesem Land, das
sich sonst so gern zu den führenden Kulturnationen zählt.

Ein Ersatz eines wöchentlichen Formats durch bis zu 10 Plätze pro
Jahr im Hauptprogramm, wie kolportiert wird, stellt jedenfalls eine
Verarmung der Vielfalt von Sichtweisen und Meinungen dar.
Eine weitestgehende Auslagerung des österreichischen
(Kino-)Dokumentarfilms in ORF III stellt unserer Meinung auch keine
Alternative für den Sendeplatz auf ORF II dar. ORF III hat zudem kein
auch nur annähernd vergleichbares Produktionsbudget.

dok.at als Interessensgemeinschaft für den österreichischen
Dokumentarfilm wehrt sich gegen die geplanten Sparpläne der
ORF-Führung, die neben der Existenz und der Sichtbarkeit des
österreichischen Dokumentarfilms auch den Kultur- und Bildungsauftrag
des ORF gefährden.

Für dok.at:
Harald Friedl (Obmann) Michael Kitzberger
Johannes Rosenberger Ralph Wieser

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | AFP

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