- 14.06.2013, 12:04:38
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Josef Haslinger interpretiert in "Was ich glaube" die Todsünde Faulheit
Am 16. Juni um 16.55 Uhr in ORF 2
Utl.: Am 16. Juni um 16.55 Uhr in ORF 2 =
Wien (OTS) - Wie ist das mit der Faulheit? Josef Haslinger: "Ich
glaube, dass die Faulheit zum Wesen des Menschen dazugehört und wir
darunter leiden, dass sie nicht mehr vorgesehen ist." Im Rahmen der
"Was ich glaube"-Serie "Die sieben Todsünden" widmet sich am Sonntag,
dem 16. Juni 2013, um 16.55 Uhr in ORF 2 der Schriftsteller Josef
Haslinger der Faulheit. Im Mittelalter galt sie als Krankheit derer,
die in materieller Sicherheit lebten und darüber die reine
Lebensfreude verloren. Die "Trägheit des Herzens" - "Acedia" - wurde
als Sünde wider die großartige Schöpfung Gottes verstanden. Als
Todsünde, so glaubte man, würde sie weitere schwere Verfehlungen nach
sich ziehen. In unserer heutigen Leistungsgesellschaft stellt sich
"die Faulheit" in einer Ambivalenz dar. Darauf macht Josef Haslinger
aufmerksam. Auf der einen Seite als "Schreckensbild" gesehen und
immer in Verbindung mit "Schmarotzern, die auf Kosten anderer leben"
gebracht, sei die "Faulheit" gleichzeitig ein "Sehnsuchtsbild", sagt
der Schriftsteller.
Prominente Denkerinnen und Denker interpretieren die sieben
Hauptlaster
In der heutigen "Geiz-, Gier- und Neidgesellschaft" scheinen die
sieben Hauptlaster wieder an Aktualität gewonnen zu haben. Vielfach
werden sie auch von nicht-religiösen Menschen als Kritikpunkt an
gesellschaftlichen Fehlentwicklungen ins Treffen geführt. Die von
Thomas Bogensberger, Ursula Unterberger und David Kriegleder
gestaltete Serie "Die sieben Todsünden" lässt im Rahmen der
ORF-Sendereihe "Was ich glaube" jeweils Sonntag um 16.55 Uhr in ORF 2
prominente Denkerinnen und Denker aus Kunst, Literatur, Theologie und
Philosophie die sieben Hauptlaster mit Blick auf die
Herausforderungen der heutigen Gesellschaft interpretieren:
persönliche Zugänge zu alten, aber nicht weniger aktuellen Themen der
Gesellschaft und des Individuums. Zu Wort kommen der Philosoph und
Theologe Clemens Sedmak (allgemeine Einführung), die Schriftstellerin
Olga Flor, der Soziologe und Autor Jean Ziegler, die Schauspielerin
Elisabeth Orth, der Schriftsteller Franz Schuh, der Schriftsteller
Josef Haslinger, die Schauspielerin und Sängerin Erika Pluhar und der
Theologe Adolf Holl.
Sinnbild menschlicher Abgründe
Sie gelten als Sinnbild für menschliche Abgründe und Schwächen, die
es zu unterdrücken gilt. Manchmal jedoch treten sie an die
Oberfläche, werden übermächtig und entladen sich in aggressiven,
gewalttätigen oder selbstzerstörerischen Akten: die sieben
Hauptsünden - umgangssprachlich bekannt als die sieben Todsünden.
Nach der klassischen Theologie entstehen Sünden aus sieben schlechten
Charaktereigenschaften, die als Hauptlaster bezeichnet werden:
Superbia (Hochmut), Avaritia (Geiz), Luxuria (Wollust), Ira (Zorn),
Gula (Völlerei), Invidia (Neid), Acedia (Faulheit, Trägheit des
Herzens).
Erstmals findet sich eine solche Kategorisierung menschlicher Laster
bei einem Eremitenmönch namens Euagrios Pontikos Ende des 4.
Jahrhunderts nach Christus. Papst Gregor der Große hat diese im 6.
Jahrhundert dann mit kleinen Änderungen in seinen Katalog der sieben
Hauptlaster aufgenommen. Bis heute werden mit dem Begriff Todsünde
(peccatum mortiferum) im Katechismus der Katholischen Kirche
bestimmte, besonders schwerwiegende Sünden bezeichnet. In Artikel
1855 heißt es dazu: "Die Todsünde zerstört die Liebe im Herzen des
Menschen durch einen schweren Verstoß gegen das Gesetz Gottes. In ihr
wendet sich der Mensch von Gott, seinem letzten Ziel und seiner
Seligkeit, ab und zieht ihm ein minderes Gut vor."
Weitere Sendetermine:
Sonntag, 23. Juni, 16.55 Uhr, ORF 2
"Wie ist das mit dem Hochmut?"
Erika Pluhar, Schauspielerin, Sängerin, Schriftstellerin
Sonntag, 30. Juni, 16.55 Uhr, ORF 2
"Wie ist das mit der Wolllust?"
Adolf Holl, Theologe und Autor
Die Sendungen sind nach der TV-Ausstrahlung sieben Tage auf der
Video-Plattform ORF-TVthek (http://TVthek.ORF.at) als Video-on-Demand
abrufbar.
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