• 13.06.2013, 17:00:31
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Der Mensch im Zentrum der Pflegewissenschaft: "Elisabeth Seidl Preis" zum 3. Mal im Campus Rudolfinerhaus vergeben

Wien (OTS) - Zum dritten Mal wurde der "Elisabeth Seidl Preis" am 13.
Juni ab 16:30 Uhr im Festsaal des Campus Rudolfinerhaus für
herausragende wissenschaftliche Arbeiten aus der Pflege vergeben. Die
Hauptpreise gingen an Mag. Eva-Maria Jud für ihre Magisterarbeit an
der Universität Wien und an Roxane Gholami, BScN, für die
Bachelorarbeit an der Paracelsus Medizinischen Universität Salzburg
in Kooperation mit dem Campus Rudolfinerhaus. Die Hauptpreise sind
mit 1.000 Euro (Magisterarbeit) beziehungsweise 500 Euro
(Bachelorarbeit) dotiert. Die insgesamt fünf Zweitgereihten erhielten
Urkunden. Den Festvortrag vor den Preisträgerinnen und dem
Preisträger sowie ihren Angehörigen, Kolleginnen und universitären
Betreuerinnen hielt Univ. Prof. Dr. Elisabeth Seidl - Namensgeberin
und zugleich Vorstandsvorsitzende des Rudolfiner-Vereins - Rotes
Kreuz. Die Würdigung der Arbeiten übernahm wieder Priv. Doz. Mag. Dr.
Berta Schrems.

Das Besondere am "Elisabeth Seidl Preis" ist, dass nur Arbeiten
ausgezeichnet werden, die aktuelle Pflegethemen aus Sicht der
Patientinnen und Patienten und ihrer Angehörigen behandeln. "Wir
brauchen Menschen und Institutionen in der Pflege, die pionierhaft
Entwicklungen vorantreiben und damit Leuchtfeuer entzünden, um die
kommenden großen Herausforderungen bewältigen zu können", betonte
Univ. Prof. Dr. Elisabeth Seidl.

Eingereicht können Abschlussarbeiten für den Magister-/Master- und
Bachelor-Grad der Pflegewissenschaft werden, die sich
wissenschaftlich mit den persönlichen Bedürfnissen Betroffener
befassen und Lösungsansätze zur Verbesserung der Betreuung im
Pflege-Alltag aufzeigen.

Magister-/Master-Arbeiten: der erste und die drei zweiten
Preise

Mag. Eva-Maria Jud, diplomierte Kinderkrankenschwester im SMZ-Süd,
befasste sich in ihrer Magisterarbeit mit der Frage, wie man Eltern
von neurologisch beeinträchtigten Kindern am besten bei der
Entscheidung für die Umstellung auf eine künstliche Ernährung mittels
Sonde unterstützen kann. Leider sind Ernährungs- und
Fütterungsprobleme bei diesen Kindern häufig und es droht eine
Unterernährung. Als wichtig für den Entscheidungsprozess haben sich
der Faktor Zeit, umfassende Informationen aus verschiedenen Quellen
und der Dialog mit anderen betroffenen Eltern herausgestellt. Eine
große Hilfe kann eine kompetente begleitende Beratung durch das
Pflegepersonal sein - auch für die Zeit mit der Ernährungssonde.

Mag. David Blocher, diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger
an der AKH-Kinderklinik, ging der nicht weniger spannenden Frage
nach, welche Unterstützung Eltern benötigen, um den Tod eines Kindes
zu bewältigen. Er zeigt Bewältigungsstrategien der Eltern und darauf
aufbauend die Rolle der Pflege in diesem Prozess auf. Blocher schlägt
die Erarbeitung eines Interventions-Modells für Pflegende und die
Aufnahme der Erkenntnisse in die Ausbildung zur Gesundheits- und
Krankenpflege vor.

Mag. Anett Schefcik, diplomierte Gesundheits- und Krankenschwester
an der internistischen Intensivstation am SMZ-Süd, erforschte die
Bedürfnisse der Eltern von Kindern auf einer neurologischen
Frührehabilitations-Station. Ihr Ziel in dieser absoluten
Ausnahmesituation war es, sowohl Kinder als auch Eltern bestmöglich
mit einer familienorientierten Pflege zu unterstützen. Wichtig für
eine partnerschaftliche Zusammenarbeit sind die Infrastruktur, aber
auch die offene und ehrliche Kommunikation zwischen Eltern und dem
Personal sowie die individuelle Gestaltung der Rolle der Eltern im
Behandlungsprozess.

Mit einem weiteren zweiten Preis und einer Urkunde gewürdigt wurde
die Auseinandersetzung von Mag. Susanne Speigner, diplomierte
Gesundheits- und Krankenschwester und Mitarbeiterin beim "Pflegenetz
- Das Magazin für die Pflege". Speigner analysierte die
Unterstützung, die Menschen nach einer Beinamputation bekommen und
identifizierte Versorgungslücken. Zum Beispiel finden viele Maßnahmen
wenig strukturiert oder zufällig statt. Sie empfiehlt eine
weiterführende Befragung des Pflegepersonals und sieht ihre Arbeit
sowohl als Beitrag, um diese Patientinnen und Patienten besser zu
verstehen, als auch als Anregung für die Gestaltung der zukünftigen
Versorgung.

Alle Arbeiten wurden vom Institut der Pflegewissenschaften der
Universität Wien betreut.

Bachelor-Arbeiten: der erste und die zwei zweiten Preise

Roxane Gholami, BScN, Absolventin vom Campus Rudolfinerhaus,
überzeugte die Jury mit der Analyse der Kommunikationsstrategien bei
Sprachstörungen nach einem Schlaganfall. Zeit und Geduld,
Kreativität, Einfühlungsvermögen und geeignete Kommunikationsmittel
sowie das Einbeziehen der Angehörigen in den Pflegealltag sind
wichtig. Sie wurde von der Paracelsus Medizinischen Universität
Salzburg betreut.

Mit Urkunden ausgezeichnet wurden Laura Kinsperger und Elisabeth
Paster für ihre Abschlussarbeiten des Kombistudiums Pflege an der
UMIT. Die Bachelorarbeit von Laura Kinsperger, BScN von der
Pflegeakademie der Barmherzigen Brüder Wien, befasst sich mit einem
weitverbreiteten und vielschichtigen Problem: der Akzeptanz
(Adhärenz) und verschreibungskonformen Medikamenteneinnahme bei
Menschen, die älter als 65 Jahre sind. Es wird angenommen, dass die
Hälfte älterer chronisch Kranker Probleme mit der korrekten
Medikamenteneinnahme hat. Um eine evidenzbasierte Pflegepraxis zu
ermöglichen, bedarf es weiterführender pflegewissenschaftlicher
Forschung.

Elisabeth Paster, BScN vom Vinzentium - Barmherzige Schwestern
Linz, legt die umgebungs- und pflegebedingten Belastungen von
Patientinnen und Patienten auf Intensivstationen (ICU) dar und
beschreibt Lösungsansätze. Je mehr das Pflegepersonal darüber
Bescheid weiß, was alles, die sich ohnedies in Extremsituationen
befindenden Intensiv-Patientinnen und Patienten zusätzlich belastet,
umso angenehmer kann der Aufenthalt gestaltet und die Genesung
unterstützt werden.

Die Arbeiten können ab 14. Juni auf der Website
http://www.ots.at/redirect/elisabeth-seidl-preis1 gelesen bzw.
herunter geladen werden.

Zu den weiteren Gratulanten zählten Ruth Deutsch-Hohberg, MAS,
Pflegedirektorin des Rudolfinerhauses, Mag. Barbara Harold, MBA,
Studiengangs-Leiterin und Direktorin Campus Rudolfinerhaus, Ursula
Frohner, Präsidentin des Österreichischen Gesundheits- und
Krankenpflegeverbandes, Univ. Prof. Mag. Dr. Hanna Mayer, Vizedekanin
der Fakultät für Sozialwissenschaften und Vorständin des Instituts
für Pflegewissenschaft.

Fotolink:
http://www.rudolfinerhaus.at/de/presse/pressemitteilungen.html

Das Rudolfinerhaus. Die erste Adresse für Ihre Gesundheit.
www.rudolfinerhaus.at

Der Rudolfiner-Verein - Rotes Kreuz zählt mehr als 200 Mitglieder
und fungiert als Trägerverein der Rudolfinerhaus Privatklinik GmbH
und des Campus Rudolfinerhaus. Präsident ist Univ.-Prof. Dr. Ernst
Wolner. Aufgabe des Campus Rudolfinerhaus sind die Aus- und
Weiterbildung des Pflegepersonals - im Speziellen der
Bachelorstudiengang Gesundheits- und Krankenpflege.

Die Rudolfinerhaus Privatklinik GmbH wurde 1882 von Theodor
Billroth, einem der bedeutendsten Ärzte der Wiener Medizinischen
Schule, als Lehrkrankenhaus für die Pflegeausbildung gegründet.

Heute genießt das Rudolfinerhaus als Krankenhaus der Spitzenklasse
in der Pflege, in der Medizin, in der Entwicklung neuer Therapien und
in der technischen Ausstattung internationales Renommee. Zu den
medizinischen Schwerpunkten zählen Interne Medizin, Gynäkologie,
Kardiologie, Neurologie, Orthopädie und Unfallchirurgie. Das
Rudolfinerhaus bietet zusätzlich zu den angestellten Fachärzten und
Allgemeinmedizinern mit Notfalldekret ein Anästhesieteam rund um die
Uhr, das auch die Intermediate Care Unit betreut.

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