Wien (OTS) - Am Dienstag, den 28. Mai wurde Cornelia Krebs,
Redakteurin der ORF-Radio-Information, mit dem Robert-Hochner-Preis
2013 ausgezeichnet. Die von der Journalistengewerkschaft verliehene
Auszeichnung wurde von Bundespräsident Heinz Fischer übergeben.
Cornelia Krebs erhielt den Robert-Hochner-Preis für ihre
jahrelange engagierte Berichterstattung zur Asylpolitik. Ihre
Radiobeiträge verbinden "profunde Recherche und Sachkenntnis mit
hoher Aktualität und mitreißender Reportagen-Gestaltung in
exzellenter Weise", so die Jury-Begründung. Ihr "erstklassiger
Radiojournalismus mit sozialer Verantwortung und couragierter
Haltung" sei auch eine "Visitenkarte des öffentlich-rechtlichen
Rundfunks". Die Jury weiter: "Krebs praktiziert anwaltschaftlichen
Journalismus auf hohem Niveau: Sie rückt an den Rand Gedrängte ins
Zentrum der medialen Aufmerksamkeit. Krebs beherrscht den
tagesaktuellen Radiojournalismus ebenso wie den magazinartigen
Hintergrundjournalismus. Sie stellt dabei für die Hörerinnen und
Hörer Zusammenhänge her und deckt Missstände auf." Diese Qualitäten
hätten insbesondere die Ö1-"Journal"-Berichte und "Journal
Panorama"-Reportagen über die Missstände in der sogenannten
"Sonderanstalt für straffällige Asylwerber" auf der Kärntner Saualm
gezeigt. Und die Beiträge hätten auch Folgen gehabt: Der damalige
Kärntner Landeshauptmann musste letztendlich die Schließung der
Saualm bekannt geben und führte als Grund Informationen aus den
Radioberichten an.
In ihrer Rede hielt Krebs fest: "Als ich zu meiner ersten Reise
auf die Saualm aufgebrochen bin, hat mich zugegeben auch die Frage
beschäftigt: Da muss sich doch was machen lassen? Da könnte
vielleicht doch etwas abbröckeln von Jörg Haiders Erbe? Ich habe es
als meine journalistische Pflicht, als Dienstleistung im Sinne des
Wortes gesehen, über die Praktiken in der Kärntner Asylpolitik zu
berichten, und kann es nur so formulieren: Ich war zornig über das,
was ich herausfinden musste. Und dieser Zorn hat mich auch
angetrieben."
"Cornelia Krebs zählt zu den besten Journalistinnen des Landes.
Sie beherrscht das journalistische Handwerk exzellent. Ihre
kritischen Sozialreportagen sind nicht nur journalistisch fast
einzigartig, sondern dienen auch vielen als Vorbild. Der
Robert-Hochner-Preis krönt die lange Liste ihrer Auszeichnungen.",
gratuliert ORF-Radiodirektor Karl Amon. ORF-Radio-Chefredakteur
Hannes Aigelsreiter: "Cornelia Krebs arbeitet seit 1997 in der
'Journal Panorama'-Redaktion von Ö1. Die bereits mehrfach
preisgekrönte Journalistin zeichnet sich durch ihr großes Engagement
für soziale Themen aus. Mit unermüdlichem Einsatz widmet sie sich
regelmäßig gesellschaftlichen Missständen in Österreich, zum Beispiel
im Asylwesen. Weitere thematische Schwerpunkte von Cornelia Krebs
sind Armut, Ökologie und Zeitgeschichte. Die in Graz aufgewachsene
Wahlburgenländerin beweist in ihren einfühlsamen Sozialreportagen
großes journalistisches Können und ein feines Gespür für
Zwischentöne."
Cornelia Krebs (44) wuchs in Graz auf und studierte an der Wiener
Filmakademie. Sie war als Kriegsberichterstatterin für das spanische
Fernsehen "tve" in Kroatien unterwegs, arbeitete als Fernsehcutterin
für den Aktuellen Dienst Wien, schrieb für diverse Zeitungen und
beschäftigte sich immer wieder mit Beiträgen zur
Vergangenheitsbewältigung. Krebs arbeitet seit 1995 für die
ORF-Radio-Information: zunächst in der Nachrichtenredaktion, dann in
der Innenpolitik. Seit 1997 ist die Wahlburgenländerin als
Redakteurin für die Ö1-Sendeleiste "Journal Panorama" tätig, seit
1998 auch für das "Europa-Journal". Krebs ist auch als Autorin tätig
und wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. 1998 mit dem "Prof. Claus
Gatterer-Preis", 2000 mit dem "Preis der Internationalen
Journalisten-Föderation für Toleranz", 2006 erhielt sie den "Prälat
Leopold Ungar Journalist/innenpreis" und 2010 den
"Dr.-Karl-Renner-Publizistikpreis".
Der Robert-Hochner-Preis für herausragende journalistische
Leistungen in elektronischen Medien wird jährlich gemeinsam von
Journalistengewerkschaft und Verbund vergeben.
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